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BVB-Sieg in Bremen: Jadon Sancho kratzt an seinem alten Ich - Edin Terzic küsst den Engländer wach

Oliver Jensen

Update 10/03/2024 um 21:58 GMT+1 Uhr

Hat Jadon Sancho wenige Tage vor dem Champions-League-Rückspiel gegen PSV Eindhoven endlich zu seiner Form gefunden? Sein schön herausgespielter Treffer beim 2:1-Auswärtssieg von Borussia Dortmund gegen Werder Bremen dürfte dem Engländer Auftrieb geben. Der Auslöser war womöglich ein langes Gespräch mit Trainer Edin Terzic, der ihn an seine einstigen Qualitäten erinnert hatte.

Terzic klärt auf: Das fehlt Sancho noch

Sein Treffer erinnerte an frühere Zeiten. Jadon Sancho bekam den Ball von Julian Brandt zugespielt, setzte sich auf der linken Seite spielerisch leicht gegen seinen Gegenspieler Julian Malatini durch, zog in Richtung Tor und traf flach in das kurze Eck zum 2:0.
Es war der erste Treffer, den der 23-Jährige seit seiner Rückkehr zum BVB erzielte. In den vorherigen acht Pflichtspielen für Borussia Dortmund gelangen ihm lediglich zwei Vorlagen. Und selbst diese lagen nun bereits über sieben Wochen zurück.
"Er hat sich heute selber belohnt", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl gegenüber Eurosport.
"Er hat zuletzt wiederholt seine Möglichkeiten gehabt, aber der letzte Schritt hat gefehlt. Nun hat man in dieser einen Aktion noch einmal gesehen, was für ein toller Fußballer er ist, der gerade in Eins-gegen-Eins-Situationen den Unterschied ausmachen kann", führte er weiter aus. "Alle haben sich für Jadon gefreut, weil sie sehen, dass er will, dass er arbeitet und dass er total bemüht ist, der Mannschaft zu helfen. Und ihm helfen Tore. Das wird ihm Auftrieb geben."

Lob vom Gegenspieler, Verständnis vom Mitspieler

Trotz des Treffers war Sancho mit seiner Leistung nicht 100-prozentig glücklich. "Er war nach dem Spiel sehr unzufrieden", sagte Trainer Edin Terzic gegenüber Eurosport. "Er hat selber gesagt, dass das zu viele unnötige Ballverluste seinerseits waren, besonders in der zweiten Halbzeit. Ich mag an ihm, dass er sich nicht nur auf sein Tor reduziert, sondern die gesamte Leistung wahrnimmt."
Auch wenn die Leistungen von Sancho schwankend sind, ist er aus Sicht eines Gegenspielers nur schwer zu verteidigen. "Er kommt immer mehr in Fahrt", stellte auch Miloš Veljković, der Verteidiger von Werder Bremen, im Gespräch mit Eurosport fest. "Wenn man sieht, wie er das Tor macht - das macht er schon sehr gut."
Mitspieler Niclas Füllkrug kann die Situation von Sancho realistisch einschätzen. "Mit Jadon hat man einen wahnsinnig talentierten Spieler zurückgeholt, der es aber sechs Monate bei Manchester United sehr schwierig hatte und wenig Spielzeit bekommen hat", sagte der Stürmer. "Dementsprechend kann man ihm noch das eine oder andere Detail zugestehen, was nicht optimal funktioniert. Heute hat er mit einer echt guten Aktion ein sehr wichtiges Tor erzielt. Es bringt uns nach vorne, wenn Jadon die Situation so für uns löst."

Terzic führte ein langes Gespräch mit Sancho

Dass er nicht immer sein Potenzial ausschöpfen kann, geht Sancho nahe. "Er war in der letzten Woche sehr unzufrieden. Wir hatten daher ein langes Gespräch", verriet Terzic, der dabei an die Qualitäten von Sancho appellierte.
"Jadon ist ein Spieler, der nicht dafür bekannt ist, einen sehr harten oder präzisen Schuss zu haben. Aber er hat einen sehr frühen Schuss. Er schießt sehr häufig, bevor es alle anderen sehen - bevor es der Gegner sieht, bevor es der Torwart sieht. Daran wollten wir erinnern, sodass er in diese Situationen kommt. Das hat gut funktioniert. Er hat bereits unter der Woche viele Tore im Training erzielt, um sich auf das heutige Spiel vorzubereiten."
Das Tor im Bremen war praktisch das i-Tüpfelchen. Somit stellt sich die Frage, wie viel seines Leistungsvermögens Sancho nun bereits erreicht hat. "Er ist noch nicht bei 100 Prozent", sagte Kehl realistisch. "Aber er hat Woche für Woche einen Schritt nach vorne gemacht. Dazu gehören Training und Rhythmus. Man darf nicht vergessen, dass er einfach eine sehr lange Zeit nicht gespielt hat."

Auszeit bei ManUnited war wie eine Kreuzbandverletzung

Als die Leihe von Sancho zu Dortmund am 11. Januar bekanntgegeben wurde, hatte er für Manchester United fünf Monate kein Spiel mehr bestritten.
"Das ist so wie wenn ein Spieler eine Kreuzbandverletzung hatte. So lange war er raus", erklärte Kehl, der dabei die Mentalität des Spielers lobte: "Jadon war vom ersten Tag an total gewillt. Deshalb gesteht man ihm auch ein bisschen Zeit zu. Aber wir brauchen ihn. Wir brauchen ihn am Mittwoch und in den nächsten Wochen."
Eine Einzelaktion wie in Bremen könnte auch gegen Eindhoven (Mittwoch, 21:00 Uhr im Liveticker) den Unterschied ausmachen.
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