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FC Bayern holt sich beim Shopping in England eine blutige Nase - Transfer-Taskforce zieht mehrfach den Kürzeren

Florian Bogner

Update 02/09/2023 um 14:42 GMT+2 Uhr

Das Transferfenster ist zu, and the winner is … nicht der FC Bayern. Beim Shopping in England holen sich die Münchner diesen Transfersommer gleich mehrfach eine blutige Nase ab. Am Deadline Day zerschlägt sich der Transfer von João Palhinha, dazu findet die Transfer-Taskforce auch keinen Ersatz mehr auf der Rechtsverteidigerposition für Benjamin Pavard. Was bleibt, ist ein dezimierter Kader.

Bayern in der Bredouille: Tuchel sieht große Abwehr-Lücke

Es war nicht alles schlecht, was der FC Bayern im Transfersommer 2023 veranstaltete.
Sicher: Mit der Verpflichtung von Harry Kane ist dem FC Bayern München ein echter Coup gelungen. Das Tauziehen um den englischen Nationalmannschaftskapitän beherrschte wochenlang die Schlagzeilen, für 100 Millionen Euro fanden die Bayern schließlich mit einem Jahr Verspätung einen Ersatz für Robert Lewandowski (FC Barcelona).
Gratulieren muss man den Münchnern auch zu den ablösefreien Transfers von Konrad Laimer (RB Leipzig) und Raphaël Guerreiro (Borussia Dortmund). Für wenig Geld zwei direkte Konkurrenten geschwächt - die alten Reflexe funktionieren noch. Min-Jae Kim für die fixe Ablöse von 50 Millionen Euro vom italienischen Meister, der SSC Neapel, zu verpflichten, ist ebenfalls lobend zu erwähnen.
An anderen Fronten lief es jedoch gar nicht gut. Oder sagen wir: miserabel. Torhüter, Rechtsverteidiger, defensives Mittelfeld - hier holte sich der FC Bayern überall nichts als Körbe ab.

Bayern kriegt in England nur auf die Nase

Mehrfach schweifte der Blick der Bayern über den Ärmelkanal nach England, jedes Mal gab es eins auf die Nase: Egal ob bei Declan Rice (ging zu Arsenal), Kyle Walker (blieb bei ManCity), Kepa Arrizabalaga (ging zu Real Madrid), Trevoh Chalobah (blieb bei Chelsea), Armel Bella-Kotchap (landete bei Eindhoven), João Cancelo (blieb bei ManCity) oder João Palhinha (blieb beim FC Fulham) - nie stieg weißer Rauch auf, ließ sich ein Transfer fix vermelden. Statt "done deal" hieß es immer wieder: "no deal".
So wirkte es in Summe unglücklich bis dilettantisch, wie die Bayern auf dem Transfermarkt auftraten. Übrigens auch im Fall Kane, bei dem Spurs-CEO David Levy jeden Cent aus den Münchnern rausquetschte, den er für den Mittelstürmer haben wollte. Uli Hoeneß hatte ihm dafür auch eine passende Steilvorlage gegeben.
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Harry Kane bei seiner offiziellen Vorstellung

Fotocredit: Getty Images

Ob sich die zuvor geschassten Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic genauso angestellt hätten? Ob es eine gute Idee war, den neuen Sportdirektor Christoph Freund erst am 1. September anfangen zu lassen?
Die sogenannte Transfer-Taskforce der Münchner bestehend aus Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen, Präsident Herbert Hainer, den Aufsichtsräten Karl Heinz-Rummenigge und Uli Hoeneß sowie Finanzchef Michael Diederich und dem Technischen Direktor Marco Neppe hat das Bauchgrimmen bei Thomas Tuchel jedenfalls nicht unbedingt kleiner werden lassen.

Bayern streicht (mindestens) drei Kader-Stellen

Dass man mit Benjamin Pavard und Josip Stanisic zwei Rechtsverteidiger ziehen ließ, die vergangene Spielzeit fast 4400 Einsatzminuten absolviert hatten, verärgert Tuchel genauso wie die Tatsache, dass seine Forderung nach einer "Holding Six" unerfüllt blieb - letztlich wurde sogar noch Ryan Gravenberch abgegeben. 40 Millionen Euro waren als Angebot zu verlockend.
Selbst wenn sich die Bayern bestimmte Zuordnungen ihrer Transfers zurechtbiegen - Kane für Mané, Kim für Pavard, Daniel Peretz für Yann Sommer, Laimer für Gravenberch und Guerreiro für Lucas Hernández - haben sie die Planstellen für Cancelo, Stanisic und Marcel Sabitzer (ging zum BVB) dennoch ersatzlos gestrichen. Dazu gab man neben den Torhütern Alexander Nübel und Johannes Schenk auch noch Danny Blind, Paul Wanner, Gabriel Vidovic und Arijon Ibrahimovic ab, die 2022/23 noch zu Einsatzminuten kamen.
Die zuletzt bei den Profis angetesteten Youngster Frans Krätzig (20), Aleksandar Pavlovic (19) und Tarek Buchmann (18) werden aber kaum die Lösung sein, sollte sich ein Verteidiger oder zentraler Mittelfeldspieler verletzen. Dann hat Tuchel nämlich sofort Probleme, bei Dreifachbelastung rotieren zu lassen.
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