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FC Bayern München: Leon Goretzka beim Rekordmeister auf dem Prüfstand – und am EM-Scheideweg

Dennis Melzer

Update 27/02/2024 um 10:07 GMT+1 Uhr

Leon Goretzka liebt seine Wahlheimat München – doch eine Zukunft beim FC Bayern scheint mittlerweile nicht mehr in Stein gemeißelt. Nachdem Trainer Thomas Tuchel den Mittelfeldmann im vergangenen Sommer zum potenziellen Verkaufskandidaten erklärt hatte, steht er offenbar trotz Tuchels bevorstehenden Weggangs weiter auf dem Prüfstand – und das womöglich nicht nur bei seinem Arbeitgeber.

FC Bayern: Leon Goretzka war restlos bedient

Fotocredit: Imago

Als Leon Goretzka in Benjamin Seskos Schuss grätschte und die Kugel unhaltbar zum 1:1 für RB Leipzig abfälschte, war die von ihm eine Woche zuvor bemühte Metapher des nicht enden wollenden Horrorfilms um eine Szene reicher.
Maximal unglücklich, aber eben auch ins Gesamtbild passend. Das "Alles läuft gegen uns"-Narrativ, das der Mittelfeldmann in seiner Heimatstadt Bochum nach der 2:3-Niederlage gewählt hatte, schien sich zu bestätigen.
Dank Harry Kanes Tor in der Nachspielzeit wurde die Münchner Sieglos-Serie gegen die Roten Bullen am Samstagabend aber doch noch jäh überwunden. Das Ende des bayrischen Horrorfilms. Zumindest gesamtmannschaftlich betrachtet. Für Goretzka könnte es aber weiter ungemütlich zugehen.
Auch ohne die unfreiwillige Hilfe beim RB-Ausgleich gab der 29-Jährige zuletzt auf dem Platz nicht die beste Figur ab. Goretzka machte bisweilen das Spiel langsam, drehte nicht auf, sondern meistens ab. Ein Gebahren, das nicht unbedingt auf ein enormes Selbstbewusstsein schließen lässt.

Goretzkas ungewisse Zukunft

Gegen den Ball wusste Goretzka ebenfalls nicht vollumfänglich zu überzeugen. Der eigentlich so zweikampfstarke Ex-Schalker entschied in den vergangenen vier Spielen lediglich zwei seiner 14 geführten Duelle am Boden für sich. Sonderlich viel Eigenwerbung betrieb Goretzka in der jüngeren Vergangenheit also nicht.
Dabei hat er die offenbar dringend nötig. Wie das renommierte Medium "The Athletic" unlängst berichtete, habe Trainer Thomas Tuchel Goretzka und Joshua Kimmich als potenzielle Verkaufskandidaten auserkoren, um Platz im Kader Platz für eine echte Holding Six wie beispielsweise Declan Rice zu schaffen.
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Leon Goretzka vom FC Bayern

Fotocredit: Imago

Tuchel hatte die Sechser-Qualitäten des Duos mitunter auch öffentlich in Frage gestellt. "Er war wie ein Arzt, der sieht, dass der Patient eine Operation braucht, aber nur ein bisschen Therapie verschreiben darf", zitierte "The Athletic" eine Tuchel nahestehende Quelle.

Goretzka auf dem Prüfstand

Am Ende legten die FCB-Bosse ihr Veto ein, Goretzka biss sich zu Beginn der Saison trotz aller Widerstände durch. Auf eine neue Holding Six wartete Tuchel während seiner Schaffenszeit als Bayern-Coach vergeblich. Im Sommer gehen der Rekordmeister und Tuchel bekanntlich getrennte Wege. Was bedeutet das für Goretzka?
Goretzka (Vertrag bis 2026) hatte regelmäßig betont, wie glücklich er sich in München fühle, laut "Bild" denkt er auch weiterhin nicht über einen Abschied nach. Im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber, der im Sommer mit Neu-Sportdirektor Max Eberl einen enormen Umbruch forciert.
Zum möglichen Leidwesen von Goretzka, der nach übereinstimmenden Medienberichten einer von mehreren Akteuren ist, die auf dem Prüfstand stehen. Juventus Turin wird ein loses Interesse nachgesagt, ansonsten sind Gerüchte hinsichtlich möglicher Abnehmer rar.

Goretzka Leidtragender der Kroos-Rückkehr?

Doch nicht nur hinter seiner Bayern-Zukunft stehen Fragezeichen, nach Toni Kroos' angekündigter Rückkehr in die Nationalmannschaft scheinen die Aussichten auf einen Startelfplatz im DFB-Team gering, die "Bild" schreibt sogar, dass eine Nominierung für die Europameisterschaft im eigenen Land gefährdet ist.
Demnach sei Kroos unter Bundestrainer Julian Nagelsmann gesetzt, neben ihm bringt das Blatt eine überraschende Lösung wie Pascal Groß (Brighton & Hove Albion) oder Robert Andrich (Bayer Leverkusen), also eine echte Holding Six, ins Spiel.
Noch im November vergangenen Jahres hatte Goretzka seine Vorfreude auf die EM zum Ausdruck gebracht und das Turnier im Gespräch mit der "Abendzeitung" als eines der größten Karriere-Highlights deklariert. Könnte es freilich werden – oder aber das tragische Ende eines schlechten Horrorfilms.
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Auf "gepacktem Koffer" gesessen? Tuchel kontert Frage süffisant

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