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FC Bayern München - Leon Goretzka drängt nach Ausbootung zurück ins DFB-Team: Ein Kantholz zur rechten Zeit

Dennis Melzer

Update 24/04/2024 um 11:49 GMT+2 Uhr

Leon Goretzka wurde für den vergangenen DFB-Lehrgang im März nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann berücksichtigt. Als Grund für den Verzicht nannte Nagelsmann, dass andere Spieler derzeit die Nase vorne hätten. Geschlossen sei die EM-Türe für den Bayern-Profi allerdings laut Nagelsmann noch nicht - und genau das, die letzte kleine Chance, scheint Goretzka dieser Tage anzutreiben.

Leon Goretzka ist derzeit in Topform

Fotocredit: Getty Images

"Gefrustet, traurig und enttäuscht" sei Leon Goretzka gewesen, als er ihn über die Nicht-Berücksichtigung für die März-Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande in Kenntnis gesetzt habe, verriet Julian Nagelsmann am Rande des DFB-Lehrgangs.
Die Begründung für die überraschende Ausbootung: "Es geht darum, die passenden Spieler für die verschiedenen Rollen zu finden. Und da sehe ich aktuell zwei andere Spieler für die Startelf vorne."
Sprich: Sollte Goretzka entsprechende Leistung zeigen, besteht durchaus noch die Chance, auf den EM-Zug aufzuspringen. Goretzka steckte den metaphorischen Kantholzschlag ein - und wandelte den anschließenden Schmerz augenscheinlich in Schubkraft um.

Goretzka in glänzender Verfassung

Gegen den FC Arsenal kam der 29-Jährige in beiden Viertelfinal-Begegnungen über die volle Distanz zum Einsatz und wusste dabei jeweils als rigoroser Malocher zu überzeugen. Ganz besonders hervor stach der gebürtige Bochumer allerdings am vergangenen Samstag im Auswärtsspiel bei Union Berlin.
Beim 5:1-Sieg lieferte Goretzka nicht nur das Tor zum 1:0 und die Vorlage zu Thomas Müllers zwischenzeitlichem 5:0, sondern vor allem eine blitzsaubere Leistung als Mittelfeldmotor.
Nach 90 Minuten standen neben Treffer und Assist 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe, neun Balleroberungen und zehn Pässe ins letzte Angriffsdrittel (Spitzenwert) zu Buche.
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FC Bayern: Jubel bei Thomas Müller (li.) und Leon Goretzka (re.)

Fotocredit: Getty Images

Eine Bilanz, die auch der etwas veränderten Rolle geschuldet war, wie Goretzka im Nachgang verriet: "Heute habe ich tatsächlich wieder etwas offensiver gespielt. Dann finde ich es auch fair und angemessen, mich an den Zahlen zu messen", sagte der ehemalige Schalker im Gespräch mit "Sky". Er ergänzte: "In der Zeit davor habe ich sonst defensiver gespielt, da meine Sachen aber auch ganz ordentlich gemacht."
Es sei im Fußball nun mal so, dass "wenn man an Toren beteiligt ist, ist man auffälliger. Auch wenn es eine brutale Floskel ist: Ich versuche einfach, der Mannschaft zu helfen." Ob er auch der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM im Sommer helfen kann? Zumindest gibt Goretzka alles, um Nagelsmann die Kader-Entscheidung so schwierig wie möglich zu machen.

EM? "Das ist mein klares Ziel"

"Das ist mein klares Ziel", gab Goretzka zu, als er mit einer Turnier-Teilnahme konfrontiert wurde: "Nach dem Fight am Mittwoch (gegen Arsenal, d. Red.) hätte man heute auch sagen können: Ich versuche mal, die letzten 20 Minuten mitzunehmen. Aber meine Einstellung ist aktuell, dass ich versuche, immer auf dem Platz zu stehen und Julian (Nagelsmann, Anm. d. Red.) zu zeigen, dass ich da bin, dass ich den Kampf annehme."
Goretzka schob abschließend nach: "Das versuche ich Woche für Woche zu zeigen. Damit ich noch auf den EM-Zug aufspringe." In der Hauptstadt gab es nach seinem ansprechenden Auftritt Lob von allen Seiten.
"Er hat sehr gut gespielt und ein schönes Tor geschossen. Leon hat in den vergangenen Wochen wieder Form bekommen", lobte Trainer Thomas Tuchel nach der Partie in einem Pressegespräch: "Er ist stark und hat uns geholfen, zu gewinnen."

Müller: "Da gibt es keine zwei Meinungen"

Auch Mitspieler Thomas Müller schwärmte nach dem Duell mit den Eisernen: "Leon ist zurzeit super drauf. Da gibt es gar keine zwei Meinungen. Ich hoffe, dass er weiter dranbleibt."
TV-Experte Lothar Matthäus befand: "Die Tempowechsel, das Nachgehen in den Strafraum, die Zweikampfstärke. Leon ist immer ein wichtiger Spieler für die Mannschaft. Nicht nur bei Bayern, sondern auch in der Nationalmannschaft."
Ob Bundestrainer Nagelsmann das Ganze auch so sieht, bleibt abzuwarten. Der 35-Jährige, der jüngst immer wieder die Wichtigkeit des Momentums herausgestellt hatte, wird jedenfalls ganz genau beobachten, wie sich Goretzka in den kommenden Wochen, die unter anderem die wichtigen Halbfinal-Spiele in der Champions League gegen Real Madrid bereithalten, schlägt.
Für Goretzka heißt es indes "Alles oder Nichts". Entweder "Friede, EM-Freude, Eierkuchen" oder - wie unlängst im März - "Frust, Trauer und Enttäuschung."
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