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FC Bayern: Noussair Mazraoui mit Pro-Palästina-Post bei Instagram - Zentralrat der Juden kritisiert FCB-Star

Dennis Melzer

Update 17/10/2023 um 19:39 GMT+2 Uhr

Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel und der anschließenden Reaktion der israelischen Armee sorgten einige Profi-Fußballer mit pro-palästinensischen Social-Media-Postings für Aufsehen. Auch Noussair Mazraoui vom FC Bayern teilte einen verstörenden Beitrag in seiner Instagram-Story. Der Zentralrat der Juden kritisierte Mazraoui nun mit deutlichen Worten.

Noussair Mazraoui vom FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

"Der Post des Spielers Noussair Mazraoui ist eine unsägliche Entgleisung", schrieb der Verband in einer Stellungnahme für die "Augsburger Allgemeine".
Auch Alon Meyer, Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbands Makkabi kritisierte Mazraoui. "Man kann sich pro-palästinensisch äußern oder die palästinensische Fahne zeigen", sagte er im Gespräch mit "ran".
Mazraouis Botschaft sei allerdings "absolut indiskutabel, da er den 'Brüdern in Palästina' den Sieg wünscht. Und das in der Folge eines Terroranschlags, bei dem über 1400 Kinder, Frauen, unschuldige Zivilisten in Israel misshandelt und ermordert wurden."
Meyer schob nach: "Das geht gar nicht, nicht hier in Deutschland und schon gar nicht von einem Bundesligaspieler, der wie alle nach unserer demokratischen Werteordnung leben muss."
Zum Hintergrund: Mazraoui hatte hinsichtlich des Krieges zwischen der palästinensischen Terrrororganisation Hamas und Israel einen Koran-Vers in seiner Instagram-Story gepostet. Darin hieß es: "Und denke nicht, Allah sei dem gegenüber achtlos, was diejenigen tun, die Unrecht begehen. Er hält sie nur bis zu dem Tag zurück, an dem die Augen in Horror erstarren werden." Darüber hinaus verlinkte der marokkanische Nationalspieler eine Seite, die für die Auslöschung Israels wirbt.

Mazraoui verteidigt sich

Mit seinem Instagram-Beitrag löste Mazraoui eine Welle der Entrüstung aus. Gegenüber der "Bild" sagte er: "Zunächst einmal möchte ich sagen, dass es wirklich enttäuschend ist, dass ich mich erklären muss, wofür ich stehe." Mazraoui weiter: "Es gibt da draußen eine Situation, in der Tausende von unschuldigen Menschen ermordet werden. Mein Standpunkt ist, dass ich mich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen werde."
Er sei "gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt". Mazraoui könne nicht verstehen, dass er mit "hasserfüllten Gruppen" in Verbindung gebracht werde, es sei nie seine Intention gewesen, "jemanden bewusst oder unbewusst zu beleidigen oder zu verletzen."
Trotz seines Statements ebbte die Kritik an seinem Post nicht ab: "Wir nehmen zur Kenntnis, dass er sich im Nachgang von jeglichen Terrororganisationen distanziert hat. Leider lässt Mazraoui weiterhin die klare Verurteilung der Hamas-Barbarei vermissen", erklärte der Zentralrat.

Makkabi-Präsident appelliert an FC Bayern

Eine Reaktion, die Makkabi-Präsident Meyer nicht teilt. "Ich denke nicht, dass es richtig ist, jedem für einen Post gleich die Staatsbürgerschaft zu entziehen oder ihn aus einem Verein rauszuschmeißen", erklärte er bei "ran".
Allerdings richtete Meyer einen deutlichen Appell an Mazraoui und den deutschen Rekordmeister. "Er und der Verein müssen jetzt ganz klar Stellung beziehen und das Massaker als solches benennen und verurteilen - ohne Wenn und Aber! Wenn er dazu aber nicht bereit wäre, muss es auch die entsprechenden Konsequenzen geben."
Bislang hatten die Bayern in einem Statement (via "dpa") angekündigt, ein "ausführliches persönliches Gespräch" mit Mazraoui zu führen, sobald dieser von seiner Länderspielreise mit Marokko zurück sei.
"Unabhängig davon weiß jeder, auch jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter, jede Spielerin und jeder Spieler, für welche Werte der FC Bayern steht. Wir haben diese bereits direkt nach dem Terroranschlag auf Israel in einem Beitrag öffentlich und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht", hieß es zudem Und: "Wir sorgen uns um unsere Freunde in Israel und stehen an ihrer Seite. Zugleich hoffen wir auf ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen im Nahen Osten."
Am 7. Oktober hatte die radikalislamische Hamas Israel überfallen und mit Raketen beschossen. Die Terrororganisation tötete mehr als tausend Zivilisten und verschleppte über hundert Geiseln in den Gazastreifen. Das israelische Militär reagierte mit Vergeltungsschlägen.
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