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FC Bayern: Torwart-Wirrwarr um Nachfolge von Manuel Neuer - Casteels, Nübel und Peretz kämpfen um die Nummer eins

Robert Bauer

Update 06/10/2023 um 19:31 GMT+2 Uhr

Die Causa Manuel Neuer hat über Monate hinweg die Szenerie rund um den FC Bayern bestimmt - nun steht der Keeper nach seinem Unterschenkelbruch kurz vor einem Comeback. Die Torwart-Frage in München ist damit langfristig gesehen, aber längst noch nicht geklärt. Obwohl es zahlreiche Kandidaten - auch im eigenen Haus - gibt, ist nach wie vor kein legitimer Nachfolger für den 37-Jährigen in Sicht.

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Die Botschaft von Borussia Dortmund war simpel wie eindeutig.
"Here to stay" - zu Deutsch: "Hier um zu bleiben", war auf den Social-Media-Kanälen des amtierenden deutschen Vizemeisters am Donnerstag unter einem Foto von Gregor Kobel mit der Zahl "2028" zu lesen.
Mitten hinein in den Frust über das torlose Remis am Vortag in der Champions League gegen die AC Milan verkündete der BVB die Vertragsverlängerung mit dem Stammtorhüter um zwei Jahre und ließ damit die schwarz-gelben Herzen höherschlagen. "Ich bin hier einfach noch nicht fertig. Diese Mannschaft hat das Potenzial, um Titel zu gewinnen", kündigte Kobel an.
"Seine Unterschrift unter diesen langfristigen Vertrag ist ein großartiges Bekenntnis zum BVB", freute sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sportdirektor Sebastian Kehl ergänzte, dass sich Kobel in Dortmund "zu einem Torhüter von Weltklasse-Format entwickelt" habe.
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Dies ist auch dem FC Bayern nicht verborgen geblieben, der den Schweizer Gerüchten zufolge gar als langfristigen Nachfolger von Manuel Neuer in Betracht gezogen haben soll. Danach sieht es nun nicht mehr aus, weshalb die Thronfolge im Bayern-Tor offener denn je ist.

Neuer vor Comeback beim FC Bayern

Es ist die Never-Ending-Story in der noch jungen Saison: Wann und vor allem in welchem körperlichen Zustand kommt Neuer nach seiner schweren Unterschenkelfraktur im vergangenen Winter zurück?
Immerhin musste sich der 37-Jährige gleich mehreren Operationen unterziehen und hatte sein letztes Spiel für den deutschen Rekordmeister im November 2022 (2:0 gegen den FC Schalke) absolviert. Jene lange Leidenszeit neigt sich nun jedoch allem Anschein nach dem Ende entgegen.
"Es sieht gut aus für Manu", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund im Rahmen der Champions-League-Partie beim FC Kopenhagen (2:1) bei "Prime Video". Neuer habe bereits "zwei-, dreimal mit der Mannschaft trainiert und keine Probleme gehabt, aber wir sind alle vorsichtig".
Dennoch wollte Freund "nicht ausschließen", dass der Nationalkeeper bereits im nächsten Duell in der Königsklasse am 24. Oktober beim türkischen Rekordmeister Galatasaray sein Comeback feiern wird.
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Manuel Neuer

Fotocredit: Imago

Neuer-Comeback: Freund prescht voran - Tuchel bremst

Der Nachfolger von Hasan Salihamidzic preschte damit zum wiederholten Male in der Causa Neuer voran. Trainer Thomas Tuchel dagegen drückte wie so häufig ein Stück weit auf die Euphoriebremse.
"Zuletzt sah es sehr gut aus. Ich war sehr beeindruckt von den letzten Einheiten, von seiner Aura und Qualität, das sah sehr gut aus. Aber ich will ihm keinen Rucksack aufsetzen und Vorhersagen treffen, die ich wieder zurücknehmen muss. Das entscheidet Manu am Ende selber", betonte der 50-Jährige in Kopenhagen.
Zumal Rückschläge wie in der jüngeren Vergangenheit nicht ausgeschlossen sind.
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Tuchel gibt Update zu Neuer und Rückkehr ins Team-Training

FC Bayern: Gerüchte um Casteels

Gerade deshalb beschäftigt sich der FC Bayern nach Informationen der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" bereits mit einem potenziellen Ersatzkandidaten. Koen Casteels, der den VfL Wolfsburg nach Ablauf seines Vertrags im Sommer nach neun Jahren verlassen wird, soll demnach bald das Torhüter-Team in München ergänzen.
Als langfristiger Neuer-Nachfolger taugt der Belgier in Anbetracht der Tatsache, dass er im Juni bereits 32 Jahre alt wird, eher weniger. Vielmehr soll Casteels im Falle eines erneuten Ausfalls des FCB-Kapitäns einspringen.
Schließlich könnte der bisherige Stellvertreter Sven Ulreich den Verein im Gegenzug nach Ende der Spielzeit 2023/24, wenn wiederum dessen Kontrakt ausläuft, verlassen. Der Routinier machte seinen Job als Platzhalter für Neuer insgesamt ordentlich und verdiente sich jüngst für seine Glanzparade in der Nachspielzeit in Kopenhagen ein Sonderlob.
"Ich freue mich, dass Ulle (Ulreich; Anm. d. Red.) so hält und ich freue, mich dass das Torwart-Gespann ein so homogenes Team ist, das sich dahin pusht. Ulle hat auch volle Rückendeckung von Manu (Neuer; Anm. d. Red.)", sagte Tuchel vor dem Liga-Heimspiel am Sonntag gegen den SC Freiburg (17:30 Uhr im Liveticker).
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Sven Ulreich rettet den FC Bayern in Kopenhagen mit einer Glanzparade

Fotocredit: Imago

Peretz bislang komplett außen vor

Von etwaigen Heldentaten kann Daniel Peretz dagegen aktuell nur träumen. Der im Sommer von Maccabi Tel Aviv gekommene Schlussmann scheint aktuell nur der Back-up von Ulreich zu sein. Bislang durfte Peretz lediglich im DFB-Pokal gegen Preußen Münster (4:0) ran - auszeichnen konnte er sich gegen den Drittliga-Aufsteiger wenig überraschend, aber kaum.
Aufgrund seines entwicklungsfähigen Alters wäre er vom Profil her auf lange Sicht am ehesten geeignet für die Neuer-Nachfolge. Dass er großes Potenzial hat, bewies er bei der U21-EM, als er Gastgeber Israel mit starken Leistungen bis ins Halbfinale führte.
Beim FC Bayern hat man offenbar aber andere Pläne mit Peretz. Im Vorfeld des Pokalspiels gegen Münster sagte Tuchel angesprochen auf das bevorstehende Debüt seines Schützlings: "Das ist wichtig für ihn, wichtig für den Notfall, das hat aus meiner Sicht nur Vorteile."
Die Verpflichtung des 1,90-Meter-Schlaks wirkt im Nachhinein damit mehr wie ein Panikkauf - daran, dass Peretz in Zukunft die Nummer eins werden könnte, glauben aktuell wohl nur die wenigsten.
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Sven Ulreich (l.) und Daniel Peretz - FC Bayern

Fotocredit: Imago

Nübel überzeugt in Stuttgart - führt der Weg nach München?

Dieses Unterfangen hat Alexander Nübel dagegen längst noch nicht aufgegeben. Sein Karriereplan sehe es vor, dass er "irgendwann beim FC Bayern spiele", sagte der 27-Jährige zu Jahresbeginn im "Aktuellen Sportstudio" des "ZDF". Die Frage ist nur, wann.
Gegenwärtig ist der Ex-Schalker, der bereits seit 2020 bei Bayern unter Vertrag steht, an den VfB Stuttgart ausgeliehen, wo er für Furore sorgt. Die Schwaben rangieren nach dem besten Saisonstart ihrer Vereinsgeschichte seit 28 Jahren auf Platz zwei - und damit vor dem FC Bayern.
Einen großen Anteil am Erfolg hat auch Nübel, der in den bisherigen sechs Partien gleich dreimal seinen Kasten sauber hielt und darüber hinaus mit 75 Prozent abgewehrten Bällen überzeugt. Damit befindet sich der gebürtige Paderborner sogar auf einem Niveau mit BVB-Keeper Kobel (76 Prozent). Ulreich kommt dagegen nur auf einem Wert von 57 Prozent.
Fest steht in Sachen Torhüter-Frage, dass die Münchner einen Schlussmann aus dem obersten internationalen Regal brauchen, damit man Neuer in ein paar Jahren ruhigen Gewissens in den Ruhestand verabschieden kann. Kurz gesagt: Einen der Marke Weltklasse - einen wie Kobel.
Dieser hat mit seiner Vertragsverlängerung allerdings deutlich gemacht, dass er zum BVB gekommen ist, um langfristig zu bleiben.
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Tuchel kritisiert USA-Reise der DFB-Elf: "Ende der Belastbarkeit"

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