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FC Bayern: Thomas Müller läuft zum Saisonendspurt wieder heiß - aber Trainer Thomas Tuchel lässt es bisher kalt

Oliver Jensen

Update 21/04/2024 um 13:58 GMT+2 Uhr

Nachdem Thomas Müller im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Arsenal nur Bankdrücker war, gelangen ihm beim 5:1 (2:0)-Sieg des FC Bayern gegen den 1. FC Union Berlin in der Bundesliga ein Doppelpack. Danach stellte der Offensivspieler klar, worauf es im Saisonendspurt ankommt. Müller zeigte sich auch äußerst selbstkritisch und forderte für die letzten Wochen der Spielzeit Demut.

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In der Bundesliga ein Stammspieler, in der Champions League ein Bankdrücker.
Nachdem Thomas Müller in den beiden Viertelfinal-Spielen gegen den FC Arsenal die komplette Spielzeit auf der Bank verbrachte, stand er gegen den 1. FC Union Berlin wieder von Anfang an auf dem Platz. Seine Ausbeute: zwei Tore.
Müller machte einen glücklichen Eindruck, als er nach dem 5:1 von Mikrofon zu Mikrofon ging und Rede und Antwort stand.
"Ich habe schon einen trockenen Mund“, sagte er bei seinem dritten Interview und bekam daraufhin eine Wasserflasche gereicht. Nach einem kräftigen Schluck war er wieder dazu in der Lage, seine Gefühlslage zu teilen.
"Die Woche war mit drei Siegen hintereinander perfekt", sagte er. "Das Gefühl rund um den Klub ist auch für einen selbst ganz anders, als wenn durch Unentschieden und Niederlagen dunkle Wolken aufziehen. Dementsprechend können wir jetzt in Ruhe weiterarbeiten."

Gegen Arsenal 180 Minuten auf der Bank

Doch wie ist es um seine eigene Gefühlslage bestellt? Der 34-Jährige ist es eigentlich nicht gewohnt, in einem Hin- und Rückspiel einer K.o.-Runde die kompletten 180 Minuten auf der Ersatzbank zu verbringen.
Noch nie zuvor in seiner Karriere hatte es dies in der Champions League gegeben. Trainer Thomas Tuchel sagte danach: "Ich hoffe, dass unsere Beziehung so offen und ehrlich und wertschätzend ist, dass sie auch das aushält."
Als Müller von Eurosport gefragt wurde, ob sein Verhältnis zum Trainer dies wirklich aushalten würde, machte er eine klare Ansage. "Natürlich. Das habe ich während der Saison schon mehrfach in Interviews wiederholt. Wir sind ja hier nicht im Streichelzoo", stellte er klar.
"Der Trainer stellt die Mannschaft so auf, wie er denkt, er habe die bestmögliche Chance zu gewinnen. Vielleicht muss er auch manchmal andere Dinge berücksichtigen, was Verletzungen betrifft oder sonst was. Aber ansonsten sind wir Spieler ja jederzeit dazu eingeladen, uns in jeder Minute, die wir auf dem Trainingsplatz oder in den Spielen auf dem Platz stehen, so zu präsentieren, dass er an einem nicht vorbeikommt."

Trotz Toren: Tuchel mit Müller nicht zufrieden

Zwei Tore gegen Union dürften eigentlich gute Argumente für Müller sein. Zumal er auch noch am 1:0 beteiligt war, da er eine gute Spielübersicht bewies und den Ball zum Torschützen Leon Goretzka durchließ.
Dennoch war er mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden: "Naja, die Tore waren super, aber ein, zwei Ballverluste hatte ich auch."
Er hatte offenbar eine ähnliche Ansicht wie Tuchel, der die Leistung von Müller kritisch bewertete.
Auf die Frage, ob Müller in dieser Form ein Kandidat für das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid wäre, antwortete der Trainer: "Nee, das weiß er auch. Die Form war nicht gut. Die Tore waren absolut top, aber die Form war nicht gut."

In der Bundesliga geht es ums "gute Gefühl"

Dennoch ist Müller mit all seiner Erfahrung der Spieler, der die Richtung vorgibt. "Der Einzug in das Halbfinale ist für den Verein immer etwas Besonderes", sagte er einerseits, stellte aber im Bezug auf den Liga-Alltag klar: "Wir sind auch in der Bundesliga demütig genug. Nachdem uns Leverkusen ganz klar abgekocht hat, sind wir in der Bringschuld."
Man lasse es "hier nicht locker auslaufen, nur weil man vielleicht erahnen kann, dass wir in der Champions League (nächste Saison) sowieso irgendwie dabei sind. Es geht ja auch darum, gute Spiele zu machen und sich gut zu fühlen."
Die Tabellensituation in der Bundesliga interessiert ihn dabei nur am Rande, da die Meisterschaft ohnehin futsch ist. "Für mich geht es nicht um den Tabellenplatz, wenn man nicht Erster wird", sagte er.
Ob man dann Platz zwei, drei, vier oder fünf belege, sei nicht entscheidend. "Es geht darum, dass du das gute Gefühl des Sieges hast und die Selbstbestätigung, dass du eine gute Arbeit machst. Das wollen wir in den verbleibenden vier Spielen weiter zeigen."
Müller geht als gutes Beispiel voran.
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