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Thomas Tuchel lässt den FC Bayern München abblitzen: Zwischen den Zeilen werden die Gründe deutlich

Eurosport
VonEurosport

Update 17/05/2024 um 15:04 GMT+2 Uhr

Vorzeitig beschlossenes Aus - und dann doch wieder die Rolle rückwärts? Nicht mit Thomas Tuchel! Der 50-Jährige hat das Angebot des FC Bayern ausgeschlagen, doch über den Sommer hinaus Trainer in der Isarmetropole zu bleiben. Tuchel wollte die Gründe für seine Entscheidung zwar nicht ausführlich erläutern, zwischen den Zeilen wurde aber deutlich, was den Ausschlag gegeben hat.

Das Tuchel-Aus im Wortlaut: Hier bestätigt er den Bayern-Abschied

Thomas Tuchel war frisch rasiert, lächelte gelöst - und bereitete dann doch allen Hoffnungen des FC Bayern auf ein spektakuläres Ende seiner peinlichen Suche nach einem neuen Trainer eine unmissverständliche Absage.
"Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar", betonte er am Freitag und ergänzte gelassen: "Wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden." Die Münchner stehen also nach wie vor mit leeren Hände da.
Tatsächlich waren die Verantwortlichen der Bayern nach der im Februar getroffenen Vereinbarung, den bis 2025 laufenden Vertrag mit Tuchel aufzulösen, bereit für eine jähe Rolle rückwärts. Am Donnerstag vergangener Woche, einen Tag nach dem Halbfinal-Aus in der Champions League bei Real Madrid, traten sie an Tuchel heran.
"Es gab", berichtete dieser, "die theoretische Möglichkeit, eine 180-Grad-Wende zu machen." Am Donnerstag aber war das Thema dann durch.

Tuchel: Zwischen den Zeilen werden die Gründe deutlich

Die Gründe für seine Absage seien "minimal", sagte Tuchel, weiter ins Detail wollte er eigentlich nicht gehen. Eine Idee, warum er eine Kehrtwende an der Isar ablehnte, bekam man aber trotzdem.
Angeblich hatte er eine Verlängerung seines Vertrages bis 2026 verlangt. Zwischen den Zeilen wurde aber deutlich, dass vor allem das vorzeitig beschlossene Aus am 21. Februar am 50-Jährigen genagt hat.
Für ihn sei nicht ganz verständlich, "wieso das überhaupt passiert ist, wieso wir uns überhaupt im Februar trennen mussten." Und mit einem Schmunzeln fügte er an: "Vielleicht sind die (Gründe, Anm. d. Red.) auch gar nicht so klar. Keine Ahnung."

Tuchel: Lohnt sich, "das Buch nicht nur auf der Titelseite zu lesen"

Tuchel sei bewusst, "dass eine titellose Saison mit dem FC Bayern nie eine zufriedenstellende ist. Da werde auch ich nicht widersprechen." Das Abschneiden im DFB-Pokal mit dem Zweitrunden-Aus in Saarbrücken sei zwar "enttäuschend" gewesen. Allerdings lohne es sich, "differenzierter" auf das Gesamtbild zu schauen und "das Buch nicht nur auf der Titelseite zu lesen".
Angesichts der "Umstände, die wir hatten" mit einer "großen Verletzungsproblematik" und einem Bayer Leverkusen, das sich über die gesamte Saison "geweigert hat, zu verlieren", sei die Punktausbeute in der Bundesliga "keine, für die man sich schämen" müsse. Und die Champions League-Saison "war bis zur 87. Minute in Madrid eine fast perfekte".
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Er und sein Trainerteam hätten deshalb "das Recht, mit erhobenem Haupt aus den 15 Monaten zu gehen, weil wir alles dafür getan haben, die maximalen Erfolge zu erreichen."

Nächste Watschn für Bayern und Eberl

Tuchel brauchte laut eigener Aussage im Februar Zeit, das vorzeitige Aus zu verdauen. Danach habe er sich aber "zu 1000 Prozent damit angefreundet", dass nach dem Spiel an diesem Samstag (15:30 Uhr im Liveticker) bei der TSG Hoffenheim seine Zeit in München zu Ende geht.
Allem Anschein nach fehlte ihm nun das Verständnis dafür, warum er nach den vielen Absagen bei der Münchner Trainersuche nun doch wieder die richtige Wahl sein sollte. Der Not-Not-Nagel wollte er nach all dem Hin und Her nicht sein.
Keine Rolle bei seinem Entschluss habe die Kritik von Uli Hoeneß gespielt, betonte Tuchel.
Für Sportvorstand Max Eberl ist es der nächste schwere Rückschlag auf der Suche nach einem neuen Trainer. Nach den Absagen der Wunschkandidaten Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick, begleitet von einer Nachfrage auch beim früheren Frankfurter Trainer Oliver Glasner (jetzt Crystal Palace), hatte er auf Tuchel gesetzt. Auch die Kritiker im Verein waren seit Wochenbeginn nun wohl doch dafür. Spieler wie Kapitän Manuel Neuer signalisierten Unterstützung.

Tuchel geht erhobenen Hauptes

Nun aber geht Tuchel. Erhobenen Hauptes, und mit etwas Wehmut. "Es fällt natürlich schwer", sagte er. Vor allem die "Erlebnisse wie in der Champions League gegen Lazio, Arsenal oder Real schweißen zusammen", dies gelte in ganz besonderem Maße für "die Mannschaft und der Staff".
Das Feedback nach den vergangenen Wochen sei auch die Basis gewesen, "dass wir noch einmal gesprochen haben".
Aber eben keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit.
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(mit SID)
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