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Üble Kritik an Bale nach Real-Pleite

VonSID

Update 06/05/2015 um 13:41 GMT+2 Uhr

Niederlage, Frust, Häme - Real Madrid steht nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel des Champions-League-Halbfinales bei Juventus Turin schwer in der Kritik. Vor allem Superstar Gareth Bale wurde zur Zielscheibe beißenden Spotts. "Es ist schwierig für ein Team, wenn du nur 10 Spieler hast. Denn Bale hat sich gar nicht gezeigt", äzte die irische Fußball-Legende Roy Keane beim TV-Sender "ITV".

Real-Star Gareth Bale

Fotocredit: Getty Images

Bales Manager Jonathan Barnett reagierte betont kühl auf die Kritik. "Warum sollten wir Kommentare von Leuten, die nicht wissen, wovon sei reden, überhaupt zur Kenntnis nehmen. Kritik von Leuten, die im Management gescheitert sind", so Barnett gegenüber der "BBC".
Fakt aber ist: Das Rekordtor von Cristiano Ronaldo war nicht genug, Titelverteidiger Real muss im Rückspiel ernsthaft ums Finale bangen.
Toni Kroos war ziemlich ungehalten, nachdem sein Traum vom Heimfinale in Berlin ein Stück in die Ferne gerückt war. "Wir haben das Spiel durch viel zu viele einfache Fehler hergeschenkt", monierte der Weltmeister. Trainer Carlo Ancelotti ist deshalb "ernsthaft besorgt".
Dass Ronaldo in diesem Halbfinal-Hinspiel bereits zum 76. Mal in der Königsklasse getroffen hatte und damit vor dem Auftritt Barcelonas und Lionel Messis gegen Bayern München zunächst zum alleinigen Rekordhalter aufstieg, interessierte nur am Rande.
"Tor von Cristiano könnte Gold wert sein"
Das Tor in der 27. Minute hatte vor allem Bedeutung, weil es die Hoffnung auf das Endspiel am 6. Juni in Berlin erhielt. In vier von sieben Fällen hat Real bislang einen 1:2-Rückstand gewendet. "Das Tor von Cristiano könnte Gold wert sein", befand die spanische Sportzeitung "Marca".
Von noch größerer Relevanz war allerdings die Leichtfertigkeit, mit der sich Real zunächst von der "Undécima", dem elften Triumph im wichtigsten Europapokal, entfernte. "Wir haben uns oft verdribbelt, hätten mehr Fußball spielen müssen", betonte Kroos bei Sky.
Ancelotti war da ganz bei ihm, wollte aber die Schuld nicht allein auf Sergio Ramos abladen, der auf der "Sechs" das durch die Verletzung von Luka Modric bestehende Vakuum nicht ausfüllte. "Wir haben mehr Fehler gemacht als sonst, nicht nur Sergio Ramos", sagte er.
Ramos wie ein "Schiffbrüchiger"
Ramos wurde gleichwohl medial heftig gerügt, ebenso wie Bale. Ramos habe im Mittelfeld wie ein "Schiffbrüchiger" gewirkt, meinten "AS" und "Marca". Bale sei gar "abwesend" gewesen.
Aber auch Kroos hatte einen Auftritt, der eher mittelmäßig war. Seine Passsicherheit kam zwar zur Geltung, der Ex-Bayern-Profi fügte ihr jedoch keine genialen Momente hinzu. "Kroos war nicht der Direktor des Orchesters", schrieb El Mundo Deportivo aus Barcelona.
Da hatten Juves alter Haudegen Andrea Pirlo (35) und vor allem der Argentinier Carlos Tevez doch mehr Einfluss. Tevez war zunächst am 1:0 durch Ex-Real-Stürmer Alvaro Morata (8.) beteiligt und traf später selbst per Foulelfmeter (57.). Pirlo meinte danach: "Wir haben unsere Botschaft geschickt: Wir sind da, wir wollen in dieses Finale!"
Italiens Presse jubelt
Eine Botschaft war auch, wie triumphierend Gianluigi Buffon den Ball in den Händen hielt, als er die letzte Freistoßflanke von Kroos abgefangen hatte - so als wolle er sagen: Seht her, ihr kommt an uns nicht vorbei. "Wir haben bewiesen, dass wir auf demselben Niveau wie Real spielen", betonte der 37-Jährige.
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Tevez besiegelt Real-Pleite (3D)

Die italienische Presse sparte daher nicht mit Lob für die Mannschaft von Massimiliano Allegri. Juve sei "eine Mischung aus taktischer Weisheit, technischer Fähigkeit und kriegerischem Geist" und damit ein "Albtraum für jeden Gegner", kommentierte die "Gazzetta dello Sport", und formulierte in Richtung der Königlichen: "Real Madrid ist von der eigenen Arroganz besiegt worden." Der "Corriere dello Sport" sieht nun "beste Chancen" für Juve.
Und in der Tat wird es für Real im Estadio Bernabéu keinesfalls leicht. Dieser Überzeugung ist auch Kroos. "Wir müssen Geduld haben. Ein 1:0 würde reichen, und wir hoffen, dass wir es mit unseren Fans im Rücken drehen können. Aber es wird schwer."
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