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Die acht Popstars im Halbfinale

Sven Busch

Update 05/05/2015 um 10:08 GMT+2 Uhr

Global Player, Coverboy, Künstler oder Krieger – in Europas Beletage ist für jeden was dabei. Die acht Popstars des Champions-League-Halbfinals stehen für Spektakel-Fußball und Sehnsüchte. Ihr kollektiver Marktwert: 605 Millionen Euro. Europa sucht den Superstar - eurosport.yahoo.de stellt die Kandidaten vor.

Champions-League-Popstars

Fotocredit: Imago

Lionel Messi (Argentinien/FC Barcelona, 27 Jahre alt, Marktwert: 130 Millionen Euro):
Der Unwiderstehliche
Messi ist nicht die Abkürzung für Messias - es ist die Grundform. Der begnadete Edeltechniker ist DER Kult-Hero der Playstation-Generation: Unaufhaltsam, unglaublich. unwiderstehlich. Sogar der Papst ist Messi-Fan.
Der Weltstar zelebriert Feinschmecker-Fußball. Sein Glamour-Faktor beruht fast ausschließlich auf seinem Jahrhunderttalent. Messi ist bescheiden, fast schüchtern und trotzdem furchterregend.
Seine Sololäufe sind spektakulär, seine 400 Pflichtspieltore für Barca legendär. Der 1,69 m-Floh (Spitzname: La Pulga) ist der Größte.
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Lionel Messi

Fotocredit: Imago

"Lasst mich einfach nur Fußball spielen und ich bin glücklich. Den Rest brauch' ich nicht", sagt er. Der viermalige Weltfußballer gewann mit den Katalanen bereits zweimal die Champions League. Nur mit der argentinischen Nationalmannschaft wartet der Olympiasieger von 2008 weiter auf den ganz großen Coup.
Neymar (Brasilien/FC Barcelona, 23, Marktwert: 85 Millionen Euro):
Das Wunderkind
Als Zwölfjähriger besprühte er seine Schuhe mit Goldfarbe. Zehn Jahre später spielte er bei der Heim-WM nervenstark die Rolle als Heilsbringer für 200 Millionen Brasilianer. Als Wunderkind wundert sich Neymar über (fast) nichts mehr.
Auf dem Rasen lässt der Hochbegabte Unmögliches leicht aussehen. Sein Instinkt macht ihn so gefährlich. Der schmächtige Angreifer ist technisch perfekt, enorm trickreich und cool im Abschluss.
Neymar ist ein brillanter Selbstvermarkter, fällt mit ständig neuen Schuhen und Frisuren auf. hat elf Sponsoren und eine eigene Bekleidungs-Linie. "Ich bin nicht so hübsch wie Beckham, aber ich kaufe gern Kleidung und pflege mich. Ich rasiere meine Beine mit einer kleinen Maschine. Das mache ich bei Teambesprechungen", verriet er.
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Neymar feiert seinen Treffer in Paris

Fotocredit: Imago

Und er ist auf dem besten Weg, Pelé, den berühmtesten Fußballer der Welt, als Rekordschützen der Seleção (77 Tore) abzulösen. Neymar hat schon 43 Treffer in 62 Länderspielen.
Cristiano Ronaldo (Portugal/Real Madrid, 30, Marktwert: 130 Millionen Euro)
Das Ungeheuer
Der polarisierende Portugiese ist weit mehr als ein eitler Selbstdarsteller, der stets gepflegt, gecremt und gut gebräunt um Aufmerksamkeit bettelt. CR7 ist eine Weltmarke. Als einziger Sportler der Welt hat das Tor-Ungeheuer mehr als hundert Millionen Follower bei Facebook, seine Ablösesumme ist mit einer Milliarde Euro festgeschrieben.
Ronaldo ist ein Gesamtkunstwerk aus phänomenaler Schusstechnik, beeindruckender Athletik und bemerkenswerter Abschlusssouveränität. 300 Pflichtspieltore für Real in knapp sechs Jahren sagen alles. Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro ist unersättlich - ein positiv Besessener, der im Training regelmässig Sonderschichten schiebt.
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Cristiano Ronaldo

Fotocredit: Eurosport

Seine Aussage, er werde beneidet, weil er "jung, hübsch und reich" sei, hat er längst bereut. Der Beau von der Blumeninsel Madeira war schon dreimal Weltfußballer des Jahres und gewann mit Manchester United 2008 und mit Real Madrid 2014 die Champions League.
Jérôme Boateng (FC Bayern, 26, Marktwert: 45 Millionen Euro):
Der Bodyguard
Lange stand Jérôme Boateng im Schatten des bösen Prinzen - im Schatten seines Bruders Kevin-Prince Boateng. Der Abwehrspieler galt als weniger talentiert, weniger charismatisch, zu brav und zu unkonstant. Der Fehlerteufel aus dem bürgerlichen Wilsmersdorf, das war er – das hochbegabte Ghetto-Kid aus dem knallharten, multikulturellen Wedding, das war Kevin-Prince.
Lang, lang ist’s her. Inzwischen ist der Abwehrchef der Bayern Weltmeister und Champions League-Sieger – und für Coach Pep Guardiola einer der besten drei Innenverteidiger der Welt. Der 1,92 Meter große Modellathlet strahlt eine unglaubliche Präsenz aus. Stellungsspiel, Zweikampfstärke, Spieleröffnung und Torgefährlichkeit – Weltklasse.
Und Boateng hat noch längst nicht fertig. Der 26-Jährige, der sich abseits des Platzes auch als Botschafter gegen Rassismus engagiert, träumt davon, der erste farbige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zu werden.
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Für Guardiola der beste Innenverteidiger der Welt: Jerome Boateng

Fotocredit: Getty Images

P.S.: Ähnlich wie Kevin-Prince ist auch Jérôme verrückt nach Tattoos. Auf seinem Rücken trägt er den Stammbaum seiner Familie.
Thomas Müller (FC Bayern, 25, Marktwert: 50 Millionen Euro)
Das Original
Der Mann mit dem Allerweltsnamen hat viele Talente. Thomas Müller ist Raumdeuter, Dauerläufer, Wegbereiter, Vollstreckungsbeamter und Schlitzohr in Personalunion. Ein bayrisches Original. Unorthodox und uneitel, handlungsschnell und instinktsicher – und vor allem so herrlich normal.
"Ich habe selten so einen komischen Spieler wie mich selber gesehen", sagte der 25-Jährige. Steckerlhaxen hat er, ein verschmitztes Lächeln, aber auch eine bemerkenswerte taktische Disziplin. Müller ist sich für keinen Weg zu schade.
Selbstinszenierungen? Fehlanzeige. Die Quoten des Weltmeisters sprechen für sich. Platz eins in der Scorerliste der Bundesliga mit 13 Toren und 15 Assists gemeinsam mit Wolfsburgs Kevin De Bruyne, dazu bereits sechs Treffer in der Champions League.
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Thomas Müller: 27 Tore in der Champions League

Fotocredit: Imago

Müllers Unberechenbkarheit macht ihn selbst für den Fußball-Ästheten Guardiola unentbehrlich.
James Rodriguez (Kolumbien/Real Madrid, 23, Marktwert: 65 Millionen Euro):
Der Coverboy
James Rodriguez ist der Hoffnungsträger eines ganzen Landes. Nach Jahrzehnten voller Drogenkriege und Guerillagewalt lechzt Kolumbien nach positiven Schlagzeilen – da kommt der schüchterne Mann aus Cúcuta an der Grenze zu Venezuela gerade recht.
Schmale Schultern, jungenhaftes Aussehen, modelhaftes Babyface – auch für Real ist der Teenie-Schwarm der perfekte Coverboy. 80 Millionen Euro bezahlte der spanische Rekordmeister für den WM-Torschützenkönig und bekommt dafür einen torgefährlichen Offensiv-Allrounder mit beachtlichem Marketigpotenzial in mehreren Märkten.
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Real-Star James Rodríguez

Fotocredit: Eurosport

"Ich lebe meinen Traum. Bitte weckt mich nicht auf", flötete Rodriguez bei seiner Vorstellung in Madrid. Mit 15 spielte er bereits in der ersten kolumbianischen Liga, mit 18 feierte er mit CA Banfield die argentinische Meisterschaft. Danach wechselte er zum FC Porto, gewann drei portugiesische Meisterschaften und die Europa League. 
Paul Pogba (Frankreich/Juventus Turin, 22 , Marktwert: 55 Millionen Euro):
Das Juwel
Als Zauberlehrling des großen Magiers Andrea Pirlo fing der 22-Jährige bei Juve an. Bald werde der temperamentvolle Franzose der erste 100 Millionen Euro-Spieler sein, tönte sein Agent.
Es war ein langer Weg für Pogba von der Sozialwohnung eines Hochhausviertels in Roissy-en-Brie bei Paris bis zum europaweit gefragten Juwel. "Polpo Paul", die Krake Paul, nennen sie den 1,91 m-Riesen in Italien, weil er mit seinen Endlos-Beinen keinen Ball verloren gibt.
Pogbas Kompromisslosigkeit im Zweikampf, seine Geschmeidigkeit, sein Ballgefühl und Spielverständnis haben ihn zur potenziellen Protzpersonalie für jeden Topklub gemacht.
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Pogba

Fotocredit: Imago

"Jeder, der mich kennt, weiß, ich will immer besser werden und am liebsten sofort", sagte er. Bei der WM in Brasilien wurde der beidfüssige Mittelfeldspieler als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet. Jetzt steht er vor seiner nächsten Reifeprüfung.
Arturo Vidal (Chile/Juventus Turin, 27, Marktwert: 45 Millionen Euro):
Der Krieger
Arturo Vidal legt viel Wert auf seinen Spitznamen "El Guerrero" - der Krieger. Der kompromisslose Chilene versteht keinen Spaß auf dem Platz. Alles scheint darauf ausgerichtet, den Gegner einzuschüchtern: die rassiermesserscharfe Kurzhaarfrisur, die zahllosen Tätowierungen, der grimme Gesichtsausdruck, selbst die aggressive Rhetorik.
Bei der WM verglich er die Auftritte der chilenischen Nationalmannschaft mit einem "Selbstmordkommando". Der Mittelfeld-Allrounder hat vor nichts und niemandem Angst. Überragend im Tackling, überlegt bei der Ballverteilung und immer für einen Treffer gut. Dabei verliert der Kommandeur des italienischen Rekordchampions selten den strategischen Überblick.
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Vidal sichert Juve den Sieg gegen Sampdoria

Fotocredit: Imago

Chiles Nationaltrainer Trainer Jorge Sampaoli kürte den ehemaligen Leverkusener zum "Messi der Mittelfeldspieler". Einst ließ Vidal sogar einen Wechsel zu den Bayern platzen und wurde von den verärgerten Münchnern prompt als charakterloser Verräter beleidigt. Das hat er bis heute nicht vergessen.
Video: Wer erkennt die "Maskenmänner"?
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