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3 Dinge, die bei Nikosia - BVB auffielen: Bürki-Patzer, flügellahmer BVB, unsichtbarer Aubameyang

Carsten Arndt

Update 18/10/2017 um 07:11 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund blamiert sich auf Zypern und steht nach dem 1:1 gegen APOEL kurz vor dem K.o. in der Champions League. Entscheidenden Anteil an der nächsten Enttäuschung in der Königsklasse hat Torhüter Roman Bürki, der gleich doppelt danebengreift. Einige Personalentscheidungen von Trainer Peter Bosz sind zumindest diskutabel, Pierre-Emerick Aubameyang enttäuscht.

Roman Bürki gegen APOEL Nikosia

Fotocredit: Getty Images

Bürki von der Rolle

Roman Bürki und die Champions League: Irgendwie wollen die beiden in dieser Saison nicht zueinanderfinden.
Nachdem Dortmunds Schlussmann schon gegen Tottenham eine schlechte Figur gemacht hatte, leistete er sich gegen Nikosia gleich einen doppelten Patzer.
In der 62. Minute versuchte der Schweizer über seinen Kapitän Marcel Schmelzer das Spiel schnell zumachen, spielte den Ball allerdings Nikosias Ebicilio in den Fuß.
Dessen Schuss ließ er dann von der Brust nach vorne abprallen, der ehemalige Dresdner Mickael Poté vollendete zur Führung für den krassen Außenseiter.
"Ich glaube, dass Roman Bürki neben sich steht. Er ist nicht gut drauf und trifft falsche Entscheidungen. Er ist in einem Negativlauf, in dieser Saison macht er leider einen Fehler nach dem anderen", kritisierte St. Paulis Technischer Direktor Ewald Lienen in seiner Funktion als "Sky"-Experte:
Die Beteiligten müssen sich zusammensetzen und eine Lösung finden. Ich glaube, dass das mit dem Training zu tun hat und mit Einstellung. Er macht viele Stellungsfehler, das wurde im Training eventuell vernachlässigt. Und er hat ja auch einige Fehler gar nicht wirklich eingesehen. Da sollte der Hebel angesetzt werden.
Dass Bürki mit einem schnellen präzisen Abwurf auf Shinji Kagawa den Lattenkracher des Japaners nach 69. Minuten einleitete, geht angesichts solch eklatanter Fehler natürlich unter.
Auch wenn nach der Partie sowohl Trainer Peter Bosz als auch Schmelzer den BVB-Keeper in Schutz nahmen, dürften die ohnehin schon grassierenden Gerüchte um Dortmunder Interesse an Kölns Timo Horn oder Kevin Trapp von PSG neue Nahrung erhalten haben.

Flügellahmer BVB

In den ersten Wochen der Saison begeisterte der BVB mit unglaublicher Power über die Flügel. Christian Pulisic, Andrej Jarmolenko und Maximilian Philipp machten Ousmane Dembélé in Windeseile vergessen.
Gegen Nikosia hakte es auf den Außen allerdings gewaltig. Dass lag auch an der Aufstellung, die Bosz gewählt hatte.
Die unerfahrenen Dan-Axel Zagadou und Jeremy Toljan musste auf die Bank, Rückkehrer Schmelzer und Innenverteidiger Marc Bartra bildeten das Außenverteidiger-Pärchen. "Um die Stabilität in der Defensive zu stärken", wie Manager Michael Zorc vor der Partie bei "Sky" erklärte.
Ob das in einem Spiel gegen einen fast ausschließlich passiv agierenden Gegner die erfolgversprechendste Variante ist?
Bartra und vor allem Schmelzer standen für Dortmunder Verhältnisse äußerst tief. Pulisic und Jarmolenko fehlte so die Unterstützung, das so wichtige Hinterlaufen in Richtung Grundlinie fand nicht statt.
Da zudem die beiden Achter Mario Götze und Shinji Kagawa immer wieder zu zweit und in sehr geringem Abstand zueinander auf die ballnahe Seite verschoben, fehlte in der Zentrale der Spieler, der schnelle Flügelwechsel einleiten konnte.
So gelang es dem BVB nur ganz selten, 1-gegen-1-Situationen zu kreieren. Als es in der 50. Minute dann doch einmal der Fall war, kam an diesem Tag Unvermögen hinzu. Pulisic war eigentlich schon an seinem Gegenspieler vorbei, traf dann aber plötzlich noch eine andere Entscheidung.
Das für diesen Abend bezeichnende Resultat: Der Ball trudelte zum Abstoß ins Aus.
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Pulisic gegen Nikosia

Fotocredit: Getty Images

Unsichtbarer Aubameyang

Null. Diese Zahl stand bei Pierre-Emerick Aubameyang nach 78 Minuten im Statistikbogen in der Spalte gewonnener Zweikämpfe.
Die Partie in Nikosia lief am Torjäger komplett vorbei. Keine Torgefahr, keine Spielfreude, keine Körpersprache: Der Gabuner war ein Schatten seiner selbst.
"Für Auba war es heute schwer. Es kamen nur wenig Flanken und Pässe", nahm Bosz den 28-Jährigen nach dem Spiel in Schutz.
Wie im zweiten Punkt beschrieben, liegt Dortmunds Trainer damit völlig richtig. Dennoch darf man von einem Weltklasse-Stürmer mehr erwarten.
In der Nachspielzeit hatte er dann wie aus dem Nichts noch den Siegtreffer vor Augen, scheiterte allerdings am Pfosten. Irgendwie symptomatisch.
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