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FC Bayern München | Trainer Niko Kovac sucht den Reset-Knopf: "Ich muss das erstmal verdauen"

Tobias Hlusiak

Update 04/10/2018 um 17:58 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat seine Ergebniskrise in der Champions League fortgesetzt. Gegen starke Youngster von Ajax Amsterdam gab's nur ein 1:1 (1:1). Trainer Niko Kovac löst vorsichtig Alarm aus, vertraut aber gleichzeitig weiter auf sein Team. Wie es zum Leistungseinbruch nach zunächst sieben Pflichtspielsiegen in Folge kam, will der 46-Jährige nun untersuchen.

Niko Kovac vom FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Trainer Niko Kovac blickt einigermaßen ratlos auf die derzeitige Schwächephase des FC Bayern München.
"Nicht nur ich bin überrascht", sagte er nach dem schmeichelhaften Unentschieden des deutschen Rekordmeisters gegen Ajax Amsterdam im zweiten Gruppenspiel der Champions League. (Lesen: 3 Dinge, die auffielen)
"Von der Art und Weise und der Form" habe man nicht erwarten können, dass den sieben Pflichtspielsiegen zum Beginn seiner Amtszeit drei Pflichtspiele ohne Sieg folgen würden. Kovac wirkt einigermaßen hilflos, wenn er sagt:
Wir müssen wieder dort hinkommen, wo wir vor drei Spielen waren.
Vor drei Spielen, das war vor elf Tagen auf Schalke, wo die Bayern gerade den siebten Pflichtspielsieg in Serie zum Saisonstart eingefahren hatte. Angesichts erdrückender Dominanz und 19:2 Toren innerhalb dieser Spanne, hatte die Konkurrenz in Person von S04-Manager Christian Heidel bereits kapituliert.
Er könne sich nicht vorstellen, wie dieser FC Bayern in Zukunft mal verlieren solle, hatte Heidel gesagt. Drei Spiele später ist dies nicht nur in Berlin passiert. Es war auch gegen Augsburg und Amsterdam mehr als denkbar.

Müller sehnt den Saisonbeginn zurück

"Wir haben sicher schon eine bessere Phase gehabt zu Saisonbeginn, seit ein paar Spielen stimmt unsere Spielweise nicht mehr", sagte Thomas Müller nach dem 100. Unentschieden der Bayern im 455. Europapokalspiel bei DAZN.
Die Münchner waren nach dem frühen Führungstor durch Mats Hummels (4.) im Spielaufbau zu fehlerhaft, dazu in der Offensive zu statisch und leicht auszurechnen. "Wir haben den Gegner aufgebaut und uns abgebaut", sagte Kovac.
Bezeichnend: Der FC Bayern brachte zwischen Minute 19 und 77 keinen einzigen Torschuss aufs Tor des Gegners. Von insgesamt 16 Schüssen gingen nur vier aufs Tor. Die Effizienz bei Großchancen war diesmal also nicht das Problem - sondern schon der Schritt davor.
Ajax attackierte früh, war zudem spielerisch besser und dem Sieg näher als die Gastgeber. Nicht nur Joshua Kimmich - nein, jeder Zuschauer - war nach Schlusspfiff der Meinung, der Punktgewinn für den Rekordmeister war am Ende eher glücklich als verdient. Der Nationalspieler analysierte:
Ajax hatte sowohl mit als auch gegen den Ball einen Plan. Wir hatten fast schon Glück mit dem einen Punkt.

Kovac wirkt angeschlagen

"Bayern gehört zu den Spitzenmannschaften der Welt, aber wenn man das Spiel hier sieht, wenn man die Chancen sieht, hätten wir hier gewinnen müssen", sagte Amsterdams Trainer Erik ten Hag, der von 2013 bis 2015 für die U23-Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga verantwortlich gewesen war.
Kovac wollte dem nicht widersprechen. Der Bayern-Trainer wirkte angeschlagen, fast etwas ratlos, auch wenn er sich alle Mühe gab, Zuversicht zu verbreiten. "Ich muss das erst mal verarbeiten, die Gedanken sortieren", sagte er, versicherte dann aber:
Ich bin davon überzeugt, dass wir die nötigen Schritte einleiten werden, dass es wieder das wird, was wir in den ersten sieben Spielen gesehen haben. Wir müssen versuchen, diese drei Spiele zu vergessen und am Wochenende zusehen, dass wir die drei Punkte holen.
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Franck Ribéry geht gegen Ajax zu Boden

Fotocredit: Getty Images

Am Samstag trifft der FC Bayern in der Bundesliga ausgerechnet auf den alten Rivalen und Angstgegner Borussia Mönchengladbach. Wie wichtig dieses Spiel ist, unterstreicht Arjen Robben. "Wir brauchen einen Sieg, um in die Spur zu kommen", sagte der Niederländer mit entschlossenem Blick.
In der Champions League bleiben die Münchner einstweilen ohnehin grob im Soll, punktgleich mit Ajax (je 4 Zähler) auf Rang zwei. "Unter dem Strich werden wir trotzdem weiterkommen", versicherte Kovac. Angesichts des derzeitigen Leistungsstandes bleibt nur die Frage: Wie weit?
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