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Vorbild NFL: UEFA will vierten Wechsel bei Kopfverletzungen erlauben

Nico Scheck

Update 10/06/2019 um 23:03 GMT+2 Uhr

Das Thema Gehirnerschütterungen ist in den vergangenen Wochen im Fußball in aller Munde. Grund dafür sind einige Vorfälle, bei denen Spieler nach Kopfverletzungen auf dem Feld blieben, obwohl eine Auswechslung wohl besser gewesen wäre. Die UEFA reagiert nun und möchte eine vierte Wechsel-Möglichkeit erlauben, um dem Ganzen vorzubeugen.

Holger Badstuber (l.) prallt mit Ozan Kabak zusammen

Fotocredit: Getty Images

So betonte etwa Verbands-Boss Aleksander Ceferin im Rahmen einer Sitzung des UEFA-Komitees in Baku: "Die Gesundheit der Spieler hat oberste Priorität und ich bin davon überzeugt, dass die aktuellen Regeln betreffend Gehirnerschütterungen aktualisiert werden müssen, um Spieler und Ärzte zu schützen und um sicherzustellen, dass die richtige Diagnose gestellt werden kann, ohne die betroffene Mannschaft zu benachteiligen."
Denn: Oftmals blieben die Spieler in der Vergangenheit auf dem Rasen, weil die Teams nicht zu früh wechseln wollten. So unter anderem geschehen im Champions-League-Halbfinale zwischen Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur. Spurs-Verteidiger Jan Vertonghen spielte nach einer langen Unterbrechung trotz einer Kopfverletzung zunächst weiter.
Wenige Minuten später musste er dann aber mit Hilfe seiner Mitspieler und Betreuer in die Kabine gebracht werden.
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Jan Vertonghen verletzt sich am Kopf im Spiel gegen Ajax

Fotocredit: Getty Images

Vorbild Concussion Protokoll

Um solchen Vorfällen zukünftig entgegen zu wirken, soll die vierte Auswechslung her. Das Vorbild könnte hier das Concussion Protokoll der Nordamerikanischen Football-Liga NFL sein. Dort werden Spieler bei Kopfverletzungen von Ärzten außerhalb des Spielfeldes zunächst untersucht, um Gehirnerschütterungen auszuschließen.
Ähnliches plant die UEFA. So könnte eine vierte oder eine vorübergehende Auswechslung schon bald auf der Tagesordnung stehen. Bei einem vorübergehenden Wechsel würde ein neutraler Arzt den betroffenen Spieler untersuchen, während ein Ersatzspieler einspringt. Kann der untersuchte Spieler weitermachen, dürfe er zurück auf das Feld. Ein Wechsel würde hierbei nicht angerechnet.
Die Alternative dazu: die vierte Auswechslung. Eine Situation wie die von Vertonghen soll sich in jedem Fall nicht wiederholen.
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