Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

3 Dinge, die bei Piräus gegen FC Bayern auffielen: Thomas Müller verändert das Spiel

Marc Hlusiak

Update 23/10/2019 um 09:33 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München zittert sich bei Olympiakos Piräus zum 3:2 (1:1)-Sieg in der Champions League. Thomas Müller stand dabei zum ersten Mal seit sechs Pflichtspielen wieder in der Startelf. In der Innenverteidigung erwischte Lucas Hernández aus mehrfacher Hinsicht einen bitteren Abend. Außerdem: Kovac freut sich über seinen wirksamen taktischen Eingriff. Was auffiel.

Thomas Müller vom FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

1.) Müller verändert das Spiel

Sechs Pflichtspiele lang wartete Thomas Müller auf eine Chance in der Startelf. Gegen Olympiakos Piräus (3:2) gab ihm Niko Kovac diese. Klar, denn die Griechen gehören zu den Lieblingsgegnern des 30-Jährigen: In der Saison 2015/16 traf er in beiden Champions-League-Spielen gegen Olympiakos (drei Tore). Mehr Treffer gelangen ihm in der Königsklasse nur gegen den FC Barcelona (vier) und den FC Arsenal (fünf).
Vorweg: Ein viertes Tor gegen Piräus gelang dem ehemaligen Nationalspieler an diesem Abend nicht. Eine überzeugende Leistung lieferte er aber allemal. Müller gab drei Torschüsse ab und legte das zwischenzeitliche 2:1 durch Robert Lewandowski auf - sein fünfter Assist in dieser Saison (Bestwert zusammen mit Gnabry). Auch am ersten Treffer des Polen zum 1:1 (34.) hatte er Aktien.
Lewandowski hatte eine Flanke von Javi Martínez per Kopf auf Müller abgelegt, dessen Direktabnahme aus zwölf Metern zentraler Position von Olympiakos-Keeper José Sa noch pariert wurde. Gegen den Nachschuss von Bayerns Topstürmer war Sa dann jedoch machtlos.
picture

Robert Lewandowski traf zwei Mal gegen Olympiakos Piräus

Fotocredit: Getty Images

Besonders auffällig: Müllers Engagement und Einsatzbereitschaft. Kein Spieler auf dem Platz führte mehr Zweikämpfe (16). Auch läuferisch ging Müller ans Limit, wollte sich an diesem Abend nichts vorwerfen lassen.
In der 86. Minute war dann Schluss, Ivan Perisic kam für die Schlussphase. Übrigens: Einen Handschlag zwischen Spieler und Trainer gab es nach der Auswechslung nicht. Auch wollte Kovac im Interview nach dem Spiel nicht über Müllers Leistung sprechen:
Das sollen andere bewerten. Über Einzelne möchte ich jetzt nicht reden.
Das übernahm dafür dann Kapitän Manuel Neuer: "Er hat jetzt außen gespielt, was nicht seine Lieblingsposition ist. Er ist gerne hinter der Spitze und in den Zwischenräumen. Er ist immer gefährlich, schließt Lücken und ist immer präsent. Er spricht viel und organisiert. So verändert sich das Spiel."

2.) Kovacs Offensivrochade trägt Früchte

Die Bayern spielten eine schwache erste Halbzeit im stimmungsvollen Georgios Karaiskaki Stadion. Das Spiel der Münchner wirkte zuweilen fahrig, in der Offensive kamen die Bälle kaum an. Auf der rechten Außenbahn hatte sich Kovac gegen Kingsley Coman und für Müller entschieden. Nicht die Lieblingsposition des Deutschen, wie auch Kovac nach gut 20 Minuten erkannte:
Ich habe reagiert, Philippe Coutinho nach Linksaußen genommen und Serge Gnabry auf die rechte Seite geschoben. Thomas (Müller, Anm. d. Red.) war dann in der Mitte.
Das Angriffsspiel der Bayern besserte sich durch die Rochade in der Offensive auf Anhieb. Gnabry konnte auf seiner angestammten rechten Seite wirbeln und Müller in den von ihm so geliebten Räumen zwischen den Ketten in bester "Raumdeuter-Manier" für Unruhe sorgen.
picture

Thomas Müller vom FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

"Das ist das, was ich erwarte", freute sich Kovac nach dem Spiel:
Wenn es mal nicht so läuft, dann müssen solche Impulse Früchte tragen.
Gänzlich zufrieden war Kovac aber dennoch nicht: "Wir müssen zusehen, dass wir die Bälle sauber zum Mitspieler bringen und Tempo ins Spiel bringen. Wir hatten es in der ersten Halbzeit wieder sehr langsam. So kann der Gegner sich formieren."
Zudem kassierte der Rekordmeister erneut zwei Tore – zum fünften Mal in Folge. "Bayern-like", wie Manuel Neuer formulierte, war das noch immer nicht.

3.) Schwarzer Hernández-Tag macht Pavard zum Chef

Es war eine Premiere in der Innenverteidigung des FC Bayern: Nach der schlimmen Kreuzbandverletzung von Niklas Süle standen die beiden Weltmeister Benjamin Pavard und Lucas Hernández zum ersten Mal gemeinsam von Beginn an zentral in der Abwehr des Rekordmeisters.
Wirklich sattelfest wirkte das Duo allerdings nicht, was vor allem an Hernández lag. Der 80-Millionen-Mann machte ein schwaches Spiel. Augenscheinlich war das besonders beim 0:1-Rückstand durch Youssef El-Arabi (23.). Hernández schätzte eine Flanke von Konstantinos Tsimikas falsch ein, machte einen Schritt in die Richtung des Flankengebers und ließ seinen Gegenspieler El-Arabi so den nötigen Freiraum in seinem Rücken. Ein Fehler mit Folgen.
Hernández kam kaum in die Zweikämpfe und wenn doch, verlor er sie. Zu allem Überfluss verletzte er sich in der 54. Minute bei einem Befreiungsschlag ohne gegnerische Einwirkung am rechten Knöchel und musste, von Betreuern gestützt, das Feld verlassen.
picture

Hernández wurde verletzt ausgewechselt

Fotocredit: SID

Kovac äußerte sich nach dem Spiel bei "Sky":
Laut Dr. Müller-Wohlfahrt hat er Probleme mit der Knöchel-Innenseite. Wir müssen schauen, ob das Band in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Er hatte starke Schmerzen, deshalb mussten wir ihn rausnehmen. Es könnte das Deltaband sein, aber wir wissen nichts Genaues und müssen die Untersuchungen abwarten.
Laut Sportdirektor Hasan Salihamidzic werde Hernández "mehrere Wochen lang" ausfallen.
Und Pavard? Der 23-Jährige hatte die meisten Ballaktionen auf dem Feld, gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe 100 Prozent seiner Zweikämpfe und dürfte aktuell wohl zum Abwehrchef beim FC Bayern aufgestiegen sein - viele Alternativen bleiben auch nicht mehr.
picture

Schwache Bayern-Abwehr: So oft klingelte es seit 32 Jahren nicht mehr

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung