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Barcelona - Juve: Ronaldo trifft doppelt und sichert Turin den Gruppensieg

Bennett Doering

Update 11/03/2021 um 19:24 GMT+1 Uhr

Juventus Turin hat sein abschließendes Gruppenspiel beim FC Barcelona mit 3:0 (2:0) gewonnen und damit den Gruppensieg klargemacht. Cristiano Ronaldo erzielte einen Doppelpack vom Elfmeterpunkt (13./52.), der ehemalige Schalker Weston McKennie traf sehenswert per Seitfallzieher zum zwischenzeitlichen 2:0. Juventus hat damit den direkten Vergleich mit Barça gewonnen, im Hinspiel unterlag man 0:2.

Cristiano Ronaldo, Araujo - Barcellona-Juventus - Champions League 2020/2021 - Getty Images

Fotocredit: Getty Images

Vor dem Spiel waren beide Teams bereits für die K.O.-Phase qualifiziert. Lediglich der Gruppensieg musste noch ausgespielt werden. Juve benötigte nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel unbedingt einen Sieg – und das merkte man dem Team von Andrea Pirlo vom Anpfiff weg an.
Juventus war sofort hellwach, wirkte konzentriert und präsent. Barça lief nur hinterher, während die Italiener das Spiel mit ihrem 3-5-2-System breit machten. Vor allem über Alex Sandros linke Seite kamen Impulse, doch die Hereingaben des Brasilianers fanden zu Beginn noch keinen Abnehmer im Zentrum. Das mussten Sie jedoch auch nicht, denn Cristiano Ronaldo fand einen anderen Weg, den Ball im Tor unterzubringen.
In der zwölften Minute zog der Portugiese in den Strafraum und versuchte das Leder links an Gegenspieler Ronald Araujo vorbei zu legen. Dabei traf der Barça-Verteidiger Ronaldo mit der Schulter, woraufhin der Juve-Angreifer zu Boden ging. Der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte auf den Punkt – eine harte Entscheidung. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte trocken in die Mitte (12.). Marc-André ter Stegen war nach rechts abgetaucht.
Juve - das mindestens drei Tore brauchte - gab sich damit natürlich nicht zufrieden und setzte nach. So war es der Ex-Schalker Weston McKennie, der einen ansehnlichen Spielzug mit einem sehenswerten Volley aus zirka acht Metern zum 2:0 veredelte (20.). Juan Cuadrado hatte dem US-Amerikaner den Ball mit einer Flanke von der rechten Seite mustergültig aufgelegt.
Nur vier Minuten später verpasste Álvaro Morata nach erneuter Hereingabe von Alex Sandro per Kopf nur knapp das 3:0, der Versuch des Spaniers landete auf dem Tornetz (24.). Barça wirkte zunehmend gefrustet. Jordi Alba sah nach einem Foul Gelb, hatte aber Glück, dass er nach abfälliger Geste gegen den Unparteiischen nicht des Platzes verwiesen wurde (27.). Auch Aaron Ramsey (29.) und Clement Lenglet (31.) wurden im ersten Durchgang verwarnt.
Bis zur Pause konnte sich Barcelona – bis auf zwei relativ harmlose Messi-Abschlüsse aus dem Rückraum – keine zwingenden Chancen erspielen. Juve ging mit einer verdienten Führung in die Pause, die angesichts der Morata-Chance und vergebenen Konter-Gelegenheiten, sogar höher hätte ausfallen können.
Die durchwachsene Leistung der Hausherren setzte sich auch in Durchgang zwei fort. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff zeigte Stieler zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Punkt – wieder zu Gunsten Juves. Lenglet hatte den Ball gegen McKennie im Strafraum mit der Hand gespielt. Ronaldo trat an und verwandelte trocken ins linke Eck (52.). Lenglet – der im ersten Abschnitt bereits Gelb gesehen hatte – durfte auf dem Platz bleiben, wurde aber kurze Zeit später durch Umtiti ersetzt.
Juventus war durch das 3:0 in der Tabelle an Barcelona vorbei gezogen. Barça brauchte nun zwei Treffer, um sich die Tabellenführung zurückzuholen. Die beste Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab Antoine Griezmann in der 58. Minute, als sein Kopfball immer länger wurde und schließlich auf die Oberkante der Latte klatschte. Barça konnte in dieser Phase zwar mehr Ballbesitzanteile verbuchen, wurde aber nur selten zwingend.
Juve dagegen strahlte mehr Gefahr aus. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde ein Bonucci-Tor nach einer Ecke aufgrund einer Abseitsposition des Innenverteidigers zu Recht aberkannt.
Anschließend war es immer wieder Messi, der mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe den Erfolg suchte – allerdings vergebens (66./84./90.). So blieb es beim 3:0 für Juventus, das sich damit den Gruppensieg sicherte. Barça kassierte die erste Niederlage in der Gruppenphase seit 2009 und geht als Zweiter der Gruppe G in die K.O.-Runde.

Die Stimmen:

Leonardo Bonucci (Juventus Turin): "Es war eine großartige Teamleistung. Hier in Barcelona ist es einfach fantastisch zu gewinnen, ein historisches Ergebnis. Wir wussten, dass wir heute mit Herz spielen mussten und wir haben genau das getan. Es war wichtig, um die Gruppe zu gewinnen, aber auch um Selbstvertrauen zu tanken. Wenn wir mit diesem Willen auf dem Platz stehen und sich jeder zum Wohle des Teams opfert, ist alles möglich. Natürlich hatten wir mit Cristiano einen super Vollstrecker vorne drin."
Marc-André ter Stegen (FC Barcelona): "Ich denke, dass wir in der ersten halben Stunde nicht bissig genug waren, uns die Konzentration fehlte und wir einige Fehler gemacht haben. In der zweiten Hälfte haben wir uns Mann für Mann verbessert und mit Entschlossenheit gespielt. Natürlich ist es unser Ziel gewesen, die Gruppe zu gewinnen. Das hat nicht geklappt, aber wir bleiben eine Mannschaft, die in der Champions-League-Gruppe gut gespielt hat. Es gibt keine einfachen Gegner mehr in diesem Wettbewerb, vielleicht gab es sie in früheren Zeiten, aber heute nicht mehr. Also werden wir versuchen, uns gegen jeden zu beweisen, gegen den wir als nächstes spielen. Niemand sollte denken, dass wir uns nicht gut auf die Spiele vorbereiten. Wir arbeiten hart, trainieren gut, aber wir müssen uns verbessern. Wir alle sind uns dessen bewusst."

Der Tweet zum Spiel:

Das Duell der Giganten: Messi gegen Ronaldo! Auch das Netz freute sich auf den direkten Vergleich der beiden Ausnahmekönner, welchen der Portugiese letztendlich aufgrund zweier verwandelter Strafstöße mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Das fiel auf: Sieben Gelbe und viel Barça-Frust

Die Partie war geprägt von diversen Fouls aber auch verbalen Ausrutschern. Insgesamt sieben Akteure bekamen von Schiedsrichter Tobias Stieler Gelb, vier auf Seiten der Hausherren, drei auf Seiten von Juventus Turin. Besonders Jordi Alba hatte Glück, dass er nach einem Foul und abfälliger Geste nicht schon nach 27 Minuten des Feldes verwiesen wurde. Auch der eingewechselte Firpo hatte seine Emotionen nicht unter Kontrolle und wurde für lautstarkes Beschweren verwarnt. Zudem konnte sich Lenglet glücklich schätzen, nach seiner Gelben Karte aus der ersten Hälfte für das Handspiel, das zum zweiten Elfmeter führte, nicht Gelb-Rot zu sehen. Alles in allem wirkten große Teile der Barça-Elf gefrustet, was einen unrunden Auftritt der Koeman-Truppe abrundete.

Die Statistik: 2009

Der FC Barcelona verliert erstmal seit knapp elf Jahren wieder ein Spiel in der Gruppenphase der Champions League und schenkt damit auch den Gruppensieg her, den Juve sich aufgrund einer souveränen Leistung heute redlich verdient hat.
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