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Zenit - BVB: Witsel schießt Dortmund in St. Petersburg zum Gruppensieg

Celine Jäntsch

Update 09/12/2020 um 00:14 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat sein abschließendes Gruppenspiel in der Champions League bei Zenit St. Petersburg mit 2:1 (0:1) gewonnen und damit den Gruppenspieg perfekt gemacht. Sebastian Driussi hatte die Russen in der 16. Minute in Führung gebracht. Lukasz Piszczek mit seinem ersten Champions-League-Tor (68.) und Axel Witsel an alter Wirkungsstätte (78.) drehten das Spiel noch für den Bundesligisten.

BVB: Jubel bei Hummels und Piszczek

Fotocredit: Getty Images

Die ersatzgeschwächte Borussia aus Dortmund tat sich zu Beginn gegen früh störende und kompakt agierende St. Petersburger schwer. Offensiv häuften sich die Ungenauigkeiten beim Bundesligisten, aber auch in der Defensive wirkte die Mannschaft von Lucien Favre nicht immer sattelfest. So konnte die noch sieglose Mannschaft von Zenit bereits früh in Führung gehen: Nach einem Doppelpass zwischen Malcom und Aleksei Sutormin rechts im Strafraum legte Letzterer ab für Sebastián Driussi. Der Schuss des Argentiniers aus elf Metern wurde von Mats Hummels noch unglücklich abgefälscht und schlug rechts unten im Tor von Marvin Hitz ein (16. Minute).
Nach dem Rückstand wirkten die Gäste aus Dortmund entschlossener, einen Flachschuss von Thorgan Hazard konnte Zenits Torhüter Aleksandr Kerzhakov allerdings entschärfen (19.). Wirklich gefährlich wurde es im Strafraum der Hausherren dennoch nur selten, zumal der BVB immer wieder im Schlussdrittel hängen blieb.
Auf der anderen Seite hatte Dortmunds Hintermannschaft Glück, dass das vermeintliche 2:0 durch Sardar Azmoun nicht zählte. Der iranische Nationalstürmer stand bei seinem Treffer knapp im Abseits (33.).
Erst kurz vor der Halbzeitpause wurde der deutsche Vizemeister zwingender. Zunächst hatte Jude Bellingham nach einer Flanke von Nico Schulz eine aussichtsreiche Kopfballmöglichkeit, drückte den Ball aus sieben Metern aber über den Querbalken (43.). Nur kurz darauf hatte dann auch noch Marco Reus Pech, als sein sehenswerter Schlenzer aus 15 Metern halblinker Position am rechten Pfosten abprallte (45.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs waren dann wieder die Hausherren die tonangebende Mannschaft. Im Anschluss an eine Ecke hatte Daler Kuzyaev bereits das 2:0 auf dem Fuß, Hitz konnte den Schuss aus zwölf Metern allerdings parieren (47.). Dortmund hingegen trat offensiv kaum in Erscheinung. So musste Lucien Favre reagieren und brachte Giovanni Reyna und Youssoufa Moukoko für Felix Passlack und Julian Brandt (58.). Für Moukoko war es mit 16 Jahren und 18 Tagen das Champions-League-Debüt – er ist damit der jüngste Debütant in der Geschichte des Wettbewerbs.
Und tatsächlich zeigten die Maßnahmen Wirkung: Zehn Minuten nach dem Wechsel glich der BVB aus. Im Anschluss an einen Eckball stocherte Łukasz Piszczek den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie (68.).
Weitere zehn Minuten später konnte der Bundesligist die Partie dann schließlich drehen. Nach Vorarbeit des eingewechselten Jadon Sanchos legte sich Axel Witsel den Ball 18 Meter vor dem Tor zurecht und schloss zielsicher im rechten unteren Eck ab. Kerzhakov streckte sich vergebens (78.).
St. Petersburg konnte dem in der Schlussphase nicht mehr viel entgegensetzen, sodass der BVB sich mit dem 2:1-Sieg in Russland den ersten Tabellenplatz in der Gruppe F sicherte.

Die Stimmen:

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Es war eine hart umkämpfte Partie. In der ersten Halbzeit standen wir nicht so kompakt, haben spielerisch wenig hinbekommen. In der zweiten Halbzeit mussten wir natürlich mehr machen, auch weil wir erfahren haben, dass Lazio führt und wir unbedingt den Gruppensieg wollten. Es war ein dreckiger Sieg, endlich auch mal wieder ein Sieg. Gerade in der Phase, in der wir uns gerade befinden mit den vielen Verletzten, war es wichtig, diese Partie zu gewinnen."
Axel Witsel (Borussia Dortmund): "Es ist sehr schön, wieder zu gewinnen. Ich denke, dass wir es besser spielen können, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir wollten unbedingt zurückkommen und hatten in der zweiten Halbzeit mehr Kontrolle."
Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir sind Tabellenerster. Es war ein schweres Spiel, es war bisher für alle Mannschaften hier schwer. Am Ende haben wir mit viel Energie gewonnen."

Der Tweet zum Spiel:

Youssoufa Moukoko durfte nun auch in der Champions League sein Debüt feiern.

Das fiel auf: Das Haaland-Vakuum

Wie sehr nicht nur die Tore von Stürmer Erling Haaland Borussia Dortmund fehlen, fiel auch gegen Zenit St. Petersburg auf. Gegen die Russen stellte Trainer Lucien Favre den Belgier Thorgan Hazard als Stoßstürmer auf, nachdem Julian Brandt am Wochenende gegen Eintracht Frankfurt auf dieser Position nicht überzeugen konnte. Allerdings fehlte es dem Dortmunder Angriff auch gegen Zenit immer wieder an Durchschlagskraft. Zu häufig spielten die Offensivkräfte Hazard, Brandt und Marco Reus in die Breite, anstatt das Spiel mit Pässen in die Tiefe schnell zu machen. Zudem ist der lange verletzte Reus noch lange nicht auf dem Niveau, das er vor seiner Verletzung hatte, Brandt hingegen wirkt in dieser Saison – so auch in St. Petersburg – häufig unglücklich und fiel vor allem durch Fehlpässe auf. Dass der junge Youssoufa Moukoko als Heilsbringer in Dortmund gehandelt wird, dürfte sowohl dem Youngster, der in St. Petersburg zu seinem Champions-League-Debüt kam, als auch dem Verein selbst nicht gerecht werden. Schließlich kann auch ein hochveranlagter 16-Jähriger nicht alle Dortmunder Sturm-Probleme alleine lösen.

Die Statistik: 16 Jahre und 18 Tage

Youssoufa Moukoko sorgte mit seiner Einwechslung in der 58. Minute für einen historischen Moment. Moukoko löste damit den Nigerianer Celestine Babayaro als jüngsten Champions-League-Debütanten ab.
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