FC Bayern München lässt den FC Barcelona und Robert Lewandowski abblitzen: Statement-Sieg mit Nebengeräuschen
Der FC Bayern behielt im Spitzenspiel der Champions-League-Gruppe C am Mittwochabend gegen den FC Barcelona mit 2:0 die Oberhand. Der Sieg über die wiedererstarkten Katalanen um den ehemaligen Münchner Superstar Robert Lewandowski war ein aussagekräftiges Zeichen an die europäische Konkurrenz. Im Anschluss machten sich dennoch Nebengeräusche in der Allianz Arena breit.
"Normalerweise haut er die rein": Bayern reagiert auf Lewy-Auftritt
Quelle: Eurosport
Aus der Allianz Arena berichtet Dennis Melzer
"Who, who the f*** is Barcelona, who, who, who the f*** is Barcelona", schallte es zu später Stunde, kurz nachdem Leroy Sané den zweiten Treffer für die Bayern erzielt hatte, aus der Südkurve durch die Münchner Allianz Arena. Häme für die Gäste aus Katalonien, gebrüllt aus tausenden Kehlen. Schadenfreude, die sich insbesondere gegen den ehemaligen Liebling Robert Lewandowski richtete, der bei seiner Rückkehr an diesem Abend ohne Treffer blieb.
"Wer zum Teufel ist Barcelona?" Eine Frage, die man aus Sicht des deutschen Rekordmeisters mit Blick auf die jüngsten Duelle mit dem katalanischen Schwergewicht durchaus aufwerfen könnte. Das 2:0 untermauerte nämlich einmal mehr, dass ein Aufeinandertreffen mit den Bayern für Barça mittlerweile so erstrebenswert ist wie ein intensiver Kryptonit-Kontakt für Superman.
Sieben der letzten acht Spiele entschied die gefürchtete "bestia negra", die "schwarze Bestie" gegen Barcelona für sich, in der vergangenen Saison setzte es für die Blaugrana in der Gruppenphase gleich zweimal ein 0:3, als besondere Demütigung dürfte den meisten Barcelona-Fans noch das 2:8 im Champions-League-Viertelfinale 2020 in Lissabon in Erinnerung geblieben sein.
Obwohl die Münchner Übermacht diesmal geringer ausfiel, die Gäste im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich stärker daherkamen und im Falle eines effizienteren Umgangs mit den eigenen Tormöglichkeiten durchaus gute Chancen auf einen Sieg gehabt hätten, stand Barcelona einmal mehr mit leeren Händen da.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/09/14/3453282-70450808-2560-1440.jpg)
Bayern bauen Monster-Serie in der Champions League aus
Quelle: Perform
Xavi: "Wir waren besser als Bayern"
"Ich bin sauer. Ich mag es nicht zu verlieren, das haben wir nicht verdient", haderte Trainer Xavi im Nachgang auf der Pressekonferenz. Er ergänzte: "Wir waren heute besser als Bayern, haben aber zu viele Chancen nicht genutzt." Auch Youngster Pedri war der Meinung, das Ergebnis habe den "Spielverlauf nicht widergespiegelt."
Aber, und das mussten beide schließlich unisono zugeben: Wenn du die Chancen nicht nutzt, dann wirst du gegen Bayern bestraft. Besonders gegen die Bayern in der Königsklasse. Während der deutsche Dauerdominator in der Bundesliga dieser Tage von Remis zu Remis strauchelt, zeigt er im prestigeträchtigsten Vereinsfußball-Wettbewerb ein anderes Gesicht.
Nach dem Auftakterfolg bei Inter Mailand (ebenfalls 2:0) und dem jüngsten Triumph über die wiedererstarkten Spanier befindet der FCB auf Gruppensieg-Kurs. Zumal es die Bayern in den beiden kommenden Partien mit dem großen Außenseiter Viktoria Pilsen zu tun bekommen, während Inter und Barcelona sich gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Bayern seit 30 Gruppenspielen ungeschlagen
Bayern und die Champions-League-Gruppenphase, das ist eine Liebesgeschichte für sich. Seit 30 Vorrundenspielen sind die Münchner nun ungeschlagen (27 Siege, drei Remis), ein ähnliches Kunststück brachte bisher nur Rekordsieger Real Madrid zustande (zwischen 2012 und 2015).
Doch bei aller Freude über den neuerlichen Triumph auf der ruhmreichsten aller Fußballbühnen machten sich im Frötmaninger Rund auch Nebengeräusche breit. Leon Goretzka, der nach seiner Verletzung zuletzt vermehrt mit der Rolle als Reservist Vorlieb nehmen musste, hatte Redebedarf. "Ich habe mir eigentlich vorgenommen nichts dazu zu sagen, aber ich kann nicht anders", sagte der Mittelfeldmann bei "Amazon Prime", als er auf seine aktuelle Situation angesprochen wurde.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/09/14/3453344-70452048-2560-1440.jpg)
Mané braucht Zeit: Nagelsmann nimmt Neuzugang in Schutz
Quelle: Perform
Goretzka: "Probleme sind derart konstruiert"
Goretzka führte aus: "Ich finde, das war unter der Woche nicht in Ordnung, da wurde ein Satz von mir völlig deplatziert benutzt. Ich habe weder mit dem Trainer ein Problem noch mit dem Fakt, dass ich heute nicht angefangen habe. Ich war sechs Wochen raus, habe am Wochenende 90 Minuten gespielt. Dass ich dann zwei Tage später nicht anfange, ist völlig normal."
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/09/14/3453279-70450748-2560-1440.jpg)
Leon Goretzka hat mit deutlichen Worten auf die Kritik an seiner Person reagiert
Fotocredit: Imago
Der ehemalige Schalker erklärte weiter: "Diese angeblichen Probleme in der Kabine sind derart konstruiert, das hat mich echt geärgert. Wir verstehen uns alle super und sind alle zufrieden." Zum Hintergrund: Goretzka hatte vor der Partie gegen Stuttgart deutlich gemacht, dass er sich bereit für die Startelf fühle.
Eine Ansage, die Medienberichten zufolge bei den Vereinsbossen und Teamkollegen nicht gut angekommen sei, laut "Bild" herrsche bei den Bayern ein "Kabinen-Brodeln", zudem vermeldete der "kicker", dass Goretzka-Kumpel Joshua Kimmich lieber Marcel Sabitzer an seiner Seite wisse. Nachdem Coach Nagelsmann am Montag bekannt gegeben hatte, dass der Österreicher starten würde, soll Goretzka nach Beobachtungen der "Bild" schlecht gelaunt gewesen sein.
Goretzka lässt Leistung sprechen
Der 27-Jährige ließ nach seiner Einwechslung Taten auf dem Platz sprechen. In der zweiten Halbzeit agierte der Nationalspieler äußerst selbstbewusst, verbuchte nach wenigen Minuten gleich den ersten gefährlichen Torschuss und wusste im Anschluss mit vielen wichtigen Balleroberungen und dynamischen Offensivaktionen zu gefallen.
"Es ist mir schnell gelungen, in mein Spiel zu finden. Ich habe versucht, über die Intensität zu kommen, Zweikämpfe zu gewinnen und der Mannschaft bestmöglich zu helfen", sagte er. "Ich bin froh, dass wir dann zwei Tore gemacht und das Spiel für uns entschieden haben."
Dass die Bayern das Spiel für sich entschieden, hing auch mit der Leistung der beiden Innenverteidiger Dayot Upamecano und Lucas Hernández zusammen. Das Duo zeigte sich kompromisslos im Zweikampf, rettete immer wieder in brenzligen Situationen, warf sich in jeden Schuss hinein. Zudem gelang Hernández der wichtige Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0.
Bittere Diagnose bei Hernández
Umso bitterer, dass Nagelsmann in den kommenden Wochen auf den Franzosen verzichten muss. Hernández zog sich kurz vor Abpfiff eine Verletzung im Adduktorenbereich zu. Am Mittwochmittag bestätigten sich die Befürchtungen, die Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Nagelsmann noch am Vorabend geäußert hatten: Muskelbündelriss im linken Adduktorenbereich lautet die offizielle Diagnose.
Auch Upamecano humpelte kurz vor Mitternacht durch die Katakomben, sein linkes Knie war mit einer Bandage versehen. "Nur ein Schlag", gab er den Reportern zu verstehen, vonseiten der Bayern hieß es tags darauf, dass der Franzose in den kommenden Tagen wieder mittrainieren könne. Ob es für das anstehende Bundesligaspiel beim FC Augsburg am kommenden Samstag reicht, blieb zunächst jedoch offen.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/09/14/3453361-70452388-2560-1440.jpg)
Sorgen um Abwehr-Duo: Bayern bangt um Pavard und Hernández
Quelle: Eurosport
Apropos Augsburg. In der Fuggerstadt werden die Bayern wieder mit dem Bundesliga-Alltag konfrontiert. In Deutschlands Beletage soll der Champions-League-Glamour nach drei Unentschieden in Serie endlich wieder überspringen. "Wir müssen jetzt auch bei diesen Spielen da sein, das ist ein wichtiges Bundesligaspiel. Jeder muss ehrgeizig sein", forderte Kapitän Manuel Neuer.
Vorsicht ist geboten. Die Bilanz aus den letzten acht Spielen gegen den FCA ist mit "nur" fünf Siegen, zwei Remis und einer Niederlage immerhin schwächer als die Fabelbilanz gegen Barcelona.
Das könnte Dich auch interessieren: Drei Dinge, die auffielen: Lucki stiehlt Lewy die Show
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/09/13/3453205-70449268-2560-1440.jpg)
"Wäre verrückt!" Bellingham weist Frage nach Wechsel zurück
Quelle: Perform
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung
/origin-imgresizer.eurosport.com/2025/01/06/image-ea4c9f95-f41e-4a1d-95f7-4af46e7639e1-68-310-310.jpeg)