Drei Dinge, die beim Kantersieg des FC Bayern gegen Zagreb auffielen: Harry Kane trifft und grätscht - Abwehr löchrig
Update 18/09/2024 um 09:56 GMT+2 Uhr
Der FC Bayern München hat mit dem 9:2 (3:0)-Sieg gegen Dinamo Zagreb eine neue Bestmarke in der Champions League aufgestellt. Harry Kane trug einen Viererpack dazu bei. Der euphorisch gefeierte Sieg kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Defensivverhalten weiterhin eine Schwachstelle der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany ist. Drei Dinge, die am Dienstagabend auffielen.
"Hat einfach Spaß gemacht": Kompany lobt Rekord-Bayern
Quelle: Perform
Der FC Bayern München feiert zum Auftakt der Champions-League-Ligaphase einen historischen Sieg. Durch das 9:2 (3:0) gegen Dinamo Zagreb sind sie die erste Mannschaft, die in einem Champions-League-Spiel neun Tore erzielte.
Harry Kane eröffnete die Show mit seinem ersten Elfmetertor (19.), Raphaël Guerreiro (35.) und Michael Olise (38) bauten die Führung zur Pause aus.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam noch einmal Spannung auf, als Bruno Petkovic (49.) und Takuya Ogiwara (50.) auf 2:3 verkürzten. Kurz schien der Gastgeber beeindruckt zu sein, ehe durch die Treffer von Kane (57.) und Olise (61.) sowie zwei weiteren Toren von Kane (73./HE, 78./FE) für klare Verhältnisse gesorgt wurde.
Dann wurde es noch verrückter: Leroy Sane traf bei seinem Comeback zum 8:2 (85.). Und Leon Goretzka, der eigentlich schon als aussortiert galt, erzielte nach seiner Einwechslung per Kopfball das 9:2 (90+2).
Ballack schwärmt von den Bayern
"DAZN"-Experte Michael Ballack schwärmte danach: "Das sind die Bayern. Das können nur die Bayern. Ich habe einen hohen Sieg erwartet, aber nicht so einen hohen Sieg. Sie haben eine Duftmarke in Europa hinterlassen."
Drei Dinge, die in Allianz Arena auffielen:
1. Harry Kane trifft und trifft und trifft und trifft
Kane ist die Treffsicherheit in Person. Erstmals in seiner Karriere gelangen dem Engländer vier Tore in einem Champions-League-Spiel. Seine beste Ausbeute in der Königsklasse waren bislang drei Treffer, die er im September 2017 im Dienst von Tottenham Hotspur gegen APOEL Nikosia erzielte.
Dass drei der vier Buden vom Elfmeterpunkt genetzt wurden, macht diese Leistung nur noch besonderer. Kane ist nämlich der erste Spieler in der Geschichte des Europapokals, der in einem Spiel innerhalb der regulären Spielzeit drei Elfmeter verwandelte.
"Es war ein erstaunliches Spiel. Es war auch das erste Mal für mich, dass ich drei Elfmeter in einem Spiel bekam“, sagte er danach bei "DAZN" und schätzte das Spiel dennoch realistisch ein: "Der Anfang der zweiten Halbzeit war nicht gut, daraus müssen wir lernen und besser werden. Aber die Reaktion war richtig."
Kanes Trainer war aus einem zusätzlichen Grund stolz auf seinen Torjäger. "Er hat am Ende des Spiels eine Grätsche ausgepackt und dadurch einen Konter des Gegners vereitelt. Er ist nicht nur wegen seiner Tore so wichtig für uns, sondern auch, weil er sich für die Mannschaft defensiv reinhängt", sagte Vincent Kompany.
2. Kimmich ist für Kompany als Rechtsverteidiger offenbar keine Option mehr
Da sich nach Josip Stanisic (Außenbandriss Knie) am vergangenen Wochenende auch noch Sacha Boey (Meniskusriss) eine Verletzung zuzog, gibt es im Bayern-Kader keinen gelernten Rechtsverteidiger mehr. Es wäre naheliegend gewesen, Joshua Kimmich auf diese Position zurückzubeordern.
Doch Kompany beließ Kimmich im Mittelfeld. Stattdessen wurde Raphaël Guerreiro, der als Linksfuß eigentlich ein Linksverteidiger ist, auf die rechte Seite gestellt.
Der Portugiese hat auf dieser Position praktisch keine Erfahrung. In seiner langen Profikarriere wurde Guerreiro nur ein einziges Mal als Rechtsverteidiger aufgestellt - und zwar im Januar dieses Jahres im Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg. Nun durfte er sich ein zweites Mal auf der ungewohnten Position probieren, interpretierte diese sehr offensiv, entwickelte einen starken Offensivdrang und traf herrlich zum 2:0.
Ebenfalls wichtig: Die Abstimmung mit Kimmich, der sich oftmals in die Verteidigung und vielfach auch auf die rechte Seite zurückfallen ließ, funktionierte gut. Zudem erwies sich Kimmich als sehr effektiv und bereitete drei Treffer vor.
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Verstehen sich auf dem Platz bestens: Raphael Guerreiro und Joshua Kimmich
Fotocredit: Getty Images
3. Wackel-Abwehr bereitet Sorgen - eine Chance für Eric Dier?
Als Sven Ulreich zur Halbzeit für den angeschlagenen Manuel Neuer eingewechselt wurde, hätte er wohl kaum damit gerechnet, innerhalb der ersten fünf Minuten zweimal hinter sich greifen zu müssen. Grund dafür war nicht etwa ein Torwartfehler, sondern mangelhaftes Defensivverhalten.
Die beiden Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim waren im eigenen Strafraum schlecht positioniert, als Petkovic nach einer Flanke von Marko Pjaca zum Kopfball kam und zum 1:3 traf. Die beiden gaben beim 2:3 erneut ein schlechtes Bild ab, weil sie zu weit nach vorne aufrückten und Takuya Ogiwara dadurch nach einem tiefen Ball frei auf das Tor zulaufen konnte.
"Die zwei Gegentore fielen ganz schnell. Das war nicht ideal, wir müssen noch ein bisschen daran arbeiten. Aber wir sind ruhig geblieben“, sagte Kompany danach. Ballack relativierte das schwache Abwehrverhalten: "Wenn du neun Tore schießt, musst du auch Risiken eingehen. Ansonsten schießt du keine neun Tore."
In der 68. Minute wurde Eric Dier, der unter Kompany bislang nur zu einem Kurzeinsatz von neun Minuten kam, für Kim eingewechselt. Ob der Engländer jetzt häufiger eine Chance bekommen wird?
Sportdirektor Christoph Freund lobte Dier noch am vergangenen Samstag: "Er trainiert richtig gut und ist ein Top-Profi. Wir sind sehr happy, dass wir ihn haben, weil wir ihn noch brauchen werden. Wir spielen nun alle drei Tage, daher sind wir froh, viele gute Jungs im Kader zu haben."
Eines ist klar: Die Innenverteidiger Upamecano und Kim sind die einzigen Verlierer eines ansonsten euphorischen Sieges.
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Can: "Finde schon, dass ich ungerecht behandelt werde"
Quelle: Perform
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