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Cristiano Ronaldo wechselt von Real Madrid zu Juventus Turin

Thomas Schurl

Update 11/07/2018 um 08:20 GMT+2 Uhr

Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo kehrt Real Madrid nach neun Jahren den Rücken und wechselt zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin. Das bestätigten die "Königlichen" per Pressemitteilung. Für Madrid erzielte der Portugiese in 438 Pflichtspielen 451 Treffer und gewann vier Mal die Champions League. Die Kosten liegen laut Juventus Turin bei insgesamt 117 Millionen Euro.

Cristiano Ronaldo alla Juventus, l'accordo è sempre più vicino

Fotocredit: Getty Images

Angeblich verdient der 33-Jährige künftig 30 Millionen Euro netto (!) pro Jahr, er erhält einen Vierjahresvertrag bis 2022. Die "Gazzetta dello Sport" nannte den Deal ein "Jahrhundert-Geschäft". In Turin wird Ronaldo auf die deutschen Nationalspieler Sami Khedira und Emre Can treffen.
Die Ablösesumme beträgt laut Juventus Turin 100 Millionen Euro zuzüglich fünf Prozent obligatorischer Solidaritätszahlungen an Ronaldos Ex-Klubs sowie zwölf Millionen Euro Berateranteil - der Transfer kostet insgesamt also 117 Millionen Euro. Die 100 Millionen Euro an Real Madrid kann Juventus auf zwei Jahre verteilt bezahlen.
Nimmt man die kolportierte Jahresgage von 60 Millionen Euro brutto für vier Jahre hinzu, beläuft sich der Gesamtumfang des Deals für Juventus auf 357 Millionen Euro.
Ronaldo ist Reals Rekordtorschütze. Er äußerte sich nach Bekanntgabe des Wechsels in einem offenen Brief:
"Die Jahre bei Real Madrid und in der Stadt Madrid waren wahrscheinlich die glücklichsten in meinem Leben. Was ich fühle, ist einfach nur enorme Dankbarkeit für diesen Klub, seine Fans und seine Stadt. Ich kann allen nur Danke sagen für die Liebe und Zuneigung, die mir hier zu Teil geworden ist", schrieb Ronaldo. Und weiter:
Dennoch glaube ich, dass die Zeit gekommen ist, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Deshalb habe ich den Klub um meine Transferfreigabe gebeten. So denke ich und ich deshalb bitte ich alle, besonders unsere Fans, meinen Wunsch zu verstehen.

28 Telefonate machen den Unterschied

Die Bestätigung aus Turin folgte erst um 19:00 Uhr, Real war mit seiner Mitteilung vorgeprescht. "Real Madrid teilt mit, dass es sich nach dem Willen und Wunsch des Spielers Cristiano Ronaldo bereit erklärt hat, ihn zu Juventus zu transferieren", schrieben die Königlichen und ergänzten: "Real Madrid möchte seine Dankbarkeit gegenüber einem Spieler ausdrücken, der sich als der beste der Welt erwiesen hat und der eine der brillantesten Zeiten in der Geschichte unseres Vereins und Weltfußballs markiert hat."
Vorausgegangen war am Dienstag ein Treffen zwischen Juve-Präsident Andrea Agnelli und Ronaldo in einem exklusiven Resort an der griechischen Costa Navarino auf dem Peloponnes, wo Ronaldo derzeit seinen Urlaub verbringt. Agnelli war am Morgen nach angeblich exakt 28 Telefonaten mit Ronaldo mit einem Privatflugzeug von Pisa nach Kalamata geflogen. Dort kam es schließlich zur Einigung.

Teilnahme an US-Tour noch unklar

Ronaldos Manager Jorge Mendes habe zuvor das Angebot der Turiner mit der Ablösesumme offiziell an Real übergeben, berichteten spanische Medien. Real habe daraufhin sofort zugesagt, der Vertrag zwischen dem Europameister von 2016 und Juve war ohnehin komplett ausgefertigt. Unklar ist noch, ob Ronaldo am 23. Juli mit den Italienern auf US-Tour geht.
Ronaldo hatte erstmals nach dem Champions-League-Finale im Mai in Kiew mit zweideutigen Äußerungen die Spekulationen genährt. "Es war sehr schön, bei Real zu sein", sagte er nach dem Sieg über den FC Liverpool (3:1), er ergänzte auf Nachfrage, ob er in Madrid bleiben werde: "Ich kann es nicht versichern." Es gilt als gesichert, dass er bei Real zuletzt nicht mehr die Wertschätzung fühlte, die er für angemessen hält, besonders vonseiten von Klubchef Florentino Perez. "Ich habe mit dem Präsidenten nichts zu besprechen", sagte Ronaldo in Kiew.
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Cristiano Ronaldo bei der WM

Fotocredit: Getty Images

Festgeschrieben Ablöse wird nicht fällig

Die WM in Russland hatte Ronaldo nach der Niederlage im Achtelfinale gegen Uruguay (1:2) ohne weitere Hinweise zu seiner Zukunft verlassen. Manager Mendes habe seither mit Perez gesprochen, um die Möglichkeiten eines Wechsels zu erkunden, hieß es. Der Torjäger hatte bei Real noch einen Vertrag bis 2021, die festgeschriebene Ablöse lag bei einer Milliarde Euro. Juventus konnte und wollte diese Summe nicht zahlen - musste es aber letztlich auch nicht.
Ronaldo spielte seit 2009 bei Real Madrid, er ist mit 451 Toren der Rekordtorschütze des Klubs. Viermal hat er mit dem spanischen Rekordmeister die Champions League gewonnen (zuvor einmal mit Manchester United), sein Jahresgehalt soll zuletzt bei 21 Millionen Euro gelegen haben. Dennoch war er unzufrieden: weil sie ihn im Bernabéu immer gleich auspfiffen, wenn etwas nicht klappte; weil er sich außerdem von den Steuerbehörden zu Unrecht verfolgt fühlte.

Khedira freut sich auf Ronaldo

Bei Sami Khedira ist die Vorfreude auf das Wiedersehen schon jetzt riesig. "Cristiano, wir haben zusammen großartige Momente in Madrid erlebt. Ich habe große Lust, wieder mit Dir zu arbeiten", twitterte der Weltmeister. An der Mailänder Börse schloss die Juve-Aktie prompt auf dem Jahreshoch von 0,9 Euro. Im Madrid nahm Reals Toni Kroos derweil Abschied von Ronaldo. "Es war mir eine Ehre, mit Dir zu spielen. Alles Gute, Legende!", schrieb Kroos.
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