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Bayerns Nummer zwei Sven Ulreich feiert durchwachsenes Pflichtspieldebüt

Sven Busch

Update 10/08/2015 um 11:04 GMT+2 Uhr

Meisterlich war der Auftritt der Bayern-Defensive im DFB-Pokal noch lange nicht - und das lag neben der bekannten Anfälligkeit bei Kontern auch am fahrigen Pflichtspieldebüt von Keeper Sven Ulreich. Die neue Nummer zwei hinter Welttorhüter Manuel Neuer empfahl sich beim 3:1-Arbeitssieg gegen den baden-württembergischen Oberligisten FC Nöttingen nicht für höhere Aufgaben.

Bayerns Neuzugang Sven Ulreich will von Welttorhüter Manuel Neuer lernen

Fotocredit: Imago

Sven Ulreich wollte sich gegen den Fünftligisten eigentlich für ein Job-Sharing mit Manuel Neuer empfehlen. Zumindest für den DFB-Pokal.
Das schaffte in der vergangenen Saison noch nicht einmal Pepe Reina. Sein Vorgänger als Nummer zwei der Bayern wartete vergeblich auf einen Einsatz im deutschen Cup-Wettbewerb und zog frustriert zum SSC Neapel weiter.
So desillusioniert ist Ulreich noch lange nicht. Das Abenteuer Bayern München hat für ihn erst Mitte Juni begonnen, als der langjährige Stammkeeper des VfB Stuttgart einen Dreijahresvertrag unterschrieb und dafür VIEL Spott und Unverständnis erntete.
Frührentner mit 26?
Ulreich wurde als Frührentner verhöhnt, als einer, der seine Karriere bewusst "beendet“ hat und in Altersteilzeit geht – mit 26. Inzwischen ist er 27.
"Ich glaube, wenn man jeden Tag mit dem Welttorhüter zusammenarbeiten kann und ihn tagtäglich im Training beobachten darf, kann man sich was einiges abschauen und für sich selbst mitnehmen", verteidigte sich der Schwabe, in der U21-Nationalmannschaft einst als möglicher Nachfolger von Neuer gehypt.
Er habe eine neue Herausforderung gesucht, sagte Ulreich bei seiner Vorstellung noch.
Da kam der baden-württembergische Oberligist FC Nöttingen als Gegner zum Warmwerden und Einspielen gerade richtig.
Ulreich wirkte vor seinem Pflichtspieldebüt für den deutschen Rekordmeister extrem konzentriert und motiviert, bereitete sich trotz der 36 Grad-Hitze im Karlsruher Wildparkstadion gewissenhaft vor und wollte Ruhe, Gelassenheit und Souveränität ausstrahlen.
Fahriger Auftritt
Es blieb beim Vorhaben – und das lag nicht daran, dass die Bayern bei Kontern ähnlich anfällig waren wie in der Spielzeit 2014/15.
Der Neuer-Vertreter hinterließ einen fahrigen Eindruck. Ulreich sah beim Gegentor schlecht aus und konnte insgesamt drei eher harmlose Schüsse nicht festhalten.
So wird das nichts mit seinem Plan als Pokal-Teilzeitkraft hinter dem Welttorhüter. In dieser Verfassung wäre er gegen stärkere Konkurrenz eher ein Sicherheitsrisiko für die Bayern-Defensive.
Beim zwischenzeitlichen Ausgleich klatschte er erst einen Schuss von Niklas Hecht-Zirpel nach vorne ab und wurde dann vom Schützen auch noch getunnelt. Dumm gelaufen. Ähnliche Wackler in der 52. Minute und kurz vor dem Schlusspfiff wurden nicht bestraft.
"Für den neuen Verein das erste Spiel zu machen, ist natürlich immer was Besonderes. Deswegen war ich auch etwas nervös“, gab Ulreich zu. "Ich hatte ein, zwei gute Aktionen, aber andere hätte ich auch festhalten können. Im Großen und Ganzen war das aber okay.“
Er habe sein Torwartspiel im Vergleich zum VfB umstellen müssen, räumte er noch ein. "Hier muss ich mehr mitspielen, die Bälle von hinten raus, das haben wir in Stuttgart nicht so gemacht."
Bald Duell um die Nummer zwei?
Öffentliche Kritik von den Bayern-Verantwortlichen gab’s übrigens keine. Schließlich haben sie Ulreich als idealen Ersatz von Neuer verpflichtet, und der Bankwärmer gilt als freundlich, fair und loyal.
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Bayerns neue Nummer zwei: Sven Ulreich

Fotocredit: Imago

Für Neuzugang Arturo Vidal gab Ulreich sogar seine Trikotnummer 23 ab, die der Chilene so sehr wollte. Der Keeper wich stattdessen auf die 26 aus.
Sportvortand Matthias Sammer lobte diese Aktion mit den pathetischen Worten: "Wir haben mit Sven gesprochen. Er hat sie sehr gerne abgegeben. Er hat gesagt, dass die Nummer für ihn keine Bedeutung habe. Das ist eine große Geste und spricht auch für Sven Ulreich.“
Ulreichs Status als Nummer zwei vor Routinier Tom Starke scheint (noch) ungefährdet. Da muss schon mehr passieren als drei Unsicherheiten gegen Nöttingen.
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