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Magier Schubert: Der Zauber ist verflogen

Tobias Laure

Publiziert 16/12/2015 um 00:20 GMT+1 Uhr

André Schubert hat in Gladbach die Bundesliga im Sturm erobert, eilte mit den "Fohlen" von Erfolg zu Erfolg. Der Pokal-K.o. gegen Bremen war aber die dritte Niederlage innerhalb einer Woche, der Trainer-Magier muss mit der Borussia erstmals durch ein Tief und spricht von "einem sehr schmalen Grat" - auf dem Gladbach weiter wandern wird.

Aus im Pokal-Achtelfinale: André Schubert scheitert mit der Borussia an Bremen

Fotocredit: Imago

André Schubert ging langsam über den Rasen, klatsche seine Spieler ab. Es war ein großer Fußball-Abend gewesen, wie es schon einige gab in seiner noch jungen Amtszeit bei der Borussia. Die Sache hatte aber einen Schönheitsfehler: Es war der Tröster Schubert, nicht der Winner Schubert, der da die Nähe zu seinen Spielern suchte.
Das 3:4 gegen Bremen war nicht die erste Niederlage für die Schubert-Fohlen, aber sie wiegt schwerer. Schwerer als das 2:4 in der Champions League bei Manchester City, schwerer als das 0:5 in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen. "Das Ausscheiden ist extrem schade, denn der DFB-Pokal ist der kürzeste Weg nach Europa und für uns die vielleicht einzige Chance, einen Titel zu gewinnen", trauerte Sportdirektor Max Eberl dem verpassten Viertelfinal-Einzug hinterher.

Die Borussia am Limit

Nach dem furiosen Auftakt der Ära Schubert - mit der Siegesserie in der Bundesliga und den beherzten Auftritten in der Champions League als Außenseiter - sind die Erwartungen gestiegen. Schon die deftige Pleite am vergangenen Wochenende in Leverkusen kratzte am neuen Gladbacher Glanz, der Pokal-K.o. gegen Bremen hinterlässt eine hässliche Delle - zumal Gladbach zuhause und als Favorit in die Achtelfinal-Partie gegangen war.
Mit dieser Rolle kam das Team nicht klar. "Insgesamt war das zu wild nach vorne", befand Schubert, man habe "nicht ruhig genug" agiert. Der 44-Jährige kassierte mit der Borussia die dritte Niederlage binnen einer Woche, bei einem Torverhältnis von 5:13. Ebert sieht die Mannschaft im Moment "geistig und körperlich am Limit".
Der Lack ist noch nicht ab, aber der Zauber des André Schubert ist erst einmal verflogen.
Freilich, wenn man mit fünf Niederlagen in Folge in die Liga startet und nach 16 Spieltagen auf Platz fünf liegt, dann haben Kritiker wenig Argumente. Die Borussia ist aber endgültig angekommen in der Normalität, hat sowohl die Tristesse der ersten Saisonphase als auch die Euphorie der ersten Schubert-Wochen hinter sich gelassen.

"Das ist ein sehr schmaler Grat"

Aus dem Tanz auf drei Hochzeiten ist für die Borussen die Solo-Veranstaltung Bundesliga geworden. Die kommende Partie zuhause gegen den SV Darmstadt 98 (Sonntag ab 17:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) wird zeigen, ob Gladbach dazugelernt hat. Gravierende Fehler wie im Pokal gegen Bremen muss Schubert abstellen, sein Spielsystem lässt sie schlicht nicht zu. "Wir sind eine sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft, die immer den Weg nach vorne sucht. Aber das ist ein sehr schmaler Grat."
Doch der Trainer hat auch Lob parat für seine "Jungs", die gegen Werder "Moral bewiesen und bis zur letzten Sekunde" gekämpft hätten. Schubert will wieder Mut machen, denn auch er gibt am Ende dann doch lieber den Winner als den Tröster.
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