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3 Dinge, die bei BVB - Union Berlin auffielen: Favre tut, was er nicht tun wollte

Tobias Hlusiak

Update 01/11/2018 um 08:43 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund müht sich gegen Union Berlin ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Auch weil Trainer Lucien Favre gegen den Zweitligisten den zweiten Anzug anlegt und dieser nicht an allen relevanten Stellen richtig sitzt. Viel schwerer als das wiegt aber der Ausfall des zweiten Stamm-Innenverteidigers. Langsam wird's beim Bundesliga-Tabellenführer hinten eng. Drei Dinge, die auffielen.

Borussia Dortmund feiert den Sieg gegen Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

2. Anzug, 2. Gang

Borussia Dortmund: Diese Marke steht seit der Ankunft von Lucien Favre im vergangenen Sommer für klar strukturierten Hochgeschwindigkeitsfußball. Nach kurzer Aufwärmphase läuft der BVB-Motor in den letzten Wochen fast durchgehend im sechsten Gang. Platz eins in Liga und Champions-League-Gruppe, dazu jede Menge Tore - toller Fußball.
Die Partie gegen Union zeigte nun aber, dass dies - und das kommt wenig überraschend - natürlich auch mit dem aufgebotenen Personal zusammenhängt. Denn spielen statt Roman Bürki, Axel Witsel, Marco Reus, Jadon Sancho, Paco Alcácer und Co. Marwin Hitz, Julian Weigl, Marius Wolf, Shinji Kagawa und Maximilian Philipp, dann klemmt die Gangschaltung und die Borussia sieht plötzlich wie eine ganz normale Fußballmannschaft aus.
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Marius Wolf von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Dem zweiten Anzug der Schwarz-Gelben fehlten sowohl Selbstverständnis, Spielwitz als auch Geschwindigkeit. Einige Akteure - wie Kagawa und Ömer Toprak - wirkten ein wenig eingerostet. Was nachvollziehbar ist, ob der kaum vorhandenen Praxis. Dennoch: Kaum jemand nutzte die Chance, sich nachdrücklich für weitere Startelfeinsätze zu empfehlen.
So musste Favre am Ende doch noch tun, was er gar nicht tun wollte: Einige Asse aufdecken. Witsel, Reus und Sancho kamen in die Partie. Der Belgier spielte 34 Minuten, Reus 41 und Sancho die gesamte Verlängerung. Drei Tage vor dem nächsten Bundesliga-Auswärtsspiel in Wolfsburg eigentlich zu viel - und obendrein unnötig.

Wer verteidigt denn nun?

Manuel Akanji und Abdou Diallo. So heißt die von Favre präferierte Paarung in der Innenverteidigung der Borussia. Die beiden gehören zu den zweikampfstärksten und gleichzeitig im Aufbauspiel beschlagendsten Duos in der Bundesliga.
Seit einigen Wochen schlägt sich Akanji nun schon mit Hüftproblemen herum. Dan-Axel Zagadou vertritt den Schweizer formidabel, die Abgeklärtheit seines Kollegen geht ihm aber hier und da ab. Der Franzose ist ja auch erst 19 Jahre alt.
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Lucien Favre

Fotocredit: Eurosport

Gegen Union verletzte sich nun auch Diallo, der auf links begonnen hatte. Schon nach zehn Minuten griff er sich an die Leiste. Und weil zusätzlich auch noch Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek fehlen, wird es langsam eng - was Favre entsprechend Sorgen bereitet:
Wahrscheinlich wird er die nächsten Spiele fehlen. Das ist nur meine Prognose, wenn einer nach 15 Minuten raus muss, ist das kein Top-Signal. Jetzt fehlt da noch einer mehr und wir haben langsam aber sicher ein Problem.
Schon in Wolfsburg am Samstag stellt sich die Viererkette praktisch von alleine auf. Hakimi, Toprak, Zagadou, Guerreiro dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Spielberichtsbogen stehen.
Bei den "Wölfen" könnte das gut gehen. Ob diese Formation allerdings auch bei Atlético Madrid und gegen den FC Bayern bestehen kann, darf man getrost mit einem Fragezeichen versehen.

Rekordmann Favre

Zum Schluss ein Fakt mit dem im Sommer - als die Dortmunder Vereinsführung einen ausgewachsenen Umbruch samt neuem Coach durchführte - nicht unbedingt zu rechnen war.
Trainer Favre blieb durch den späten Erfolg gegen den Zweitligisten auch in seinem 14. Pflichtspiel als Coach des BVB ungeschlagen. Damit zog er mit Rekordhalter Thomas Tuchel gleich. Der Wahl-Franzose verlor in seiner ersten Borussen-Saison 2015/16 ebenfalls keines seiner ersten 14 Spiele. Am Ende standen 78 Punkte und die Vizemeisterschaft.
Nicht die schlechtesten Aussichten für Favre, der in Wolfsburg zum alleinigen Rekordhalter werden kann.
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