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Supercup: Mario Götze sitzt gegen Bayern 90 Minuten auf der Bank - ein Stammplatz ist nicht sicher

Carsten Arndt

Publiziert 15/08/2016 um 12:11 GMT+2 Uhr

Mario Götze sitzt im Supercup bei der 0:2-Niederlage gegen Bayern München 90 Minuten auf der Bank. Dortmunds Thomas Tuchel erklärt im Anschluss warum, gibt aber Rätsel auf. Der Weg des Rückkehrers zu alter Stärke scheint weit. Einen Stammplatz bei seinem Herzensklub bekommt er nicht geschenkt.

Mario Götze saß im Supercup 90 Minuten auf der Bank

Fotocredit: SID

Was wäre das für eine Geschichte gewesen. Mario Götze mit dem Siegtreffer. Der Rückkehrer, der verlorene Sohn. Im ersten Pflichtspiel für den BVB. Gegen den FC Bayern. Den Klub, bei dem er sich nie wirklich zu Hause fühlte. Filmreif.
Doch Götze durfte nicht. Weder von Beginn an noch als Einwechselspieler. Thomas Tuchel hatte keine Lust auf Hollywood.
90 Minuten saß Götze bei der 0:2-Niederlage des BVB im Supercup auf der Bank. Eine Rolle, die er nur zu gut aus München kannte. Und die ihn nicht gerade erfreute.

Tuchel: "Einsatz war nicht vorgesehen"

Nun hat das noch nicht viel zu bedeuten. BVB-Coach Tuchel hatte im Vorfeld der Partie mehrfach betont, wie viel ihm der Supercup bedeutet. Ungefähr nichts.
"Sein Einsatz war nicht vorgesehen. Von unserer Belastungssteuerung ausgehend sollten die Spieler spielen, die bereits vier bis fünf Wochen im Training sind", sagte Tuchel nach dem Abpfiff zum Thema Götze.
Klingt plausibel. Wird angesichts der Einwechslungen der EM-Fahrer Julian Weigl, André Schürrle und Emre Mor aber ad absurdum geführt. Zumal der weder gesperrte noch verletzte Nuri Sahin nicht einmal im Kader stand.
Klar ist: Beim BVB wird es in dieser Saison einige der viel zitierten Härtefälle geben. Auch Götze könnte einer von ihnen werden - zumindest zu Beginn der Saison.

Götze am Ende der Hierarchie

Die Einwechslung von Weigl trotz der EM-Strapazen demonstrierte, dass der junge Nationalspieler auch in der kommenden Spielzeit als Fixpunkt des BVB-Spiels agieren soll. Tuchel will ihn so schnell wie möglich wieder ins Team integrieren.
An seiner Seite dürfte Sebastian Rode auflaufen. Der ehemalige Münchner überzeugte in der Vorbereitung und hat sich innerhalb der Mannschaft sofort Respekt verschafft. Sein Anpfiff für den jungen Ousmane Dembélé, nachdem dieser nach einem Pfiff des Schiedsrichters unmotiviert den Ball weggedroschen hatte, belegt das.
Götze muss sich sein Standing hingegen erst wieder erarbeiten. Die Konkurrenz in der Offensive ist enorm.

Götze hat noch viel Arbeit vor sich

Dazu muss er zunächst seinen bestmöglichen Fitnesslevel erreichen. Nach wie vor wirkt er nicht austrainiert. Die schwere Zeit bei den Bayern, die auch von einigen Verletzungen geplagt war, hat Spuren hinterlassen.
Mit Tuchel hat er dafür den bestmöglichen Trainer an der Hand. Optimale Fitness für maximale Energie ist seit seinem Amtsantritt das beherrschende Credo bei den Schwarz-Gelben.
Kaum jemand bezweifelt, dass Tuchel Götze körperlich wieder in die Spur bringt.

Zeit in München vergessen machen

Für den Rest muss er aber selbst sorgen. Zeigen, dass er seine spielerische Klasse - die auch in München zwischenzeitlich ja immer wieder aufblitzte - nicht verloren hat.
Zeigen, dass er bereit ist, die Zeit beim Rekordmeister vergessen zu machen.
In die bayerische Landeshauptstadt habe es ihn laut Hans-Joachim Watzke ja ohnehin nur verschlagen, weil die Münchner dem damals 21-Jährigen falsche Versprechungen gemacht hätten.
"Irgendjemand hat ihm gesagt, dass er der absolute Wunschspieler von Pep Guardiola war. Und irgendwann hat er dann rausgefunden, dass das nicht so war", sagte Dortmunds Boss vor der Partie im "ZDF".
Die Frage, welche Versprechungen der BVB Götze denn gemacht habe, um ihn zu einer Rückkehr zu bewegen, ließ er vorsichtshalber unkommentiert.
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