Drei Dinge, die beim Supercup RB Leipzig - FC Bayern auffielen: "Weltklasse"-Juwel Jamal Musiala überstrahlt Sadio Mané

Der FC Bayern sicherte sich mit dem Supercup den ersten Titel der neuen Saison. Gegen RB Leipzig behielten die Münchner in einem spektakulären Spiel 5:3 die Oberhand. Ein Youngster, der überraschend in der Startelf stand, überstrahlte selbst den starken Neuzugang Sadio Mané, nach 60 Minuten musste der Rekordmeister seiner kurzen Vorbereitung aber Tribut zollen. Drei Dinge, die auffielen.

Einbruch nach 60 Minuten: Darum gingen den Bayern die Körner aus

Quelle: Perform

Während die Konkurrenz mit der ersten Runde des DFB-Pokals die neue Saison einleitete, duellierte sich der deutsche Meister Bayern München in der Red Bull Arena mit Pokalsieger RB Leipzig um den Supercup - und damit den ersten Titel der noch jungen Spielzeit.
Nach 90 spektakulären Minuten behielt der FCB die Oberhand, 5:3 hieß es am Ende aus Sicht der Mannschaft von Julian Nagelsmann, die zwischenzeitlich gleich zweimal mit drei Toren geführt hatte (3:0 und 4:1).
Jamal Musiala, Star-Neuzugang Sadio Mané, Benjamin Pavard, Serge Gnabry und Leroy Sané trafen für die Gäste in der Messestadt, aufseiten der Hausherren zeichneten Marcel Halstenberg, Christopher Nkunku und Dani Olmo für die Tore verantwortlich.
Drei Dinge, die auffielen:

1. "Weltklasse"-Juwel Musiala überstrahlt selbst Mané

Musiala stand etwas überraschend in der Startelf, zuvor hatten die meisten Experten mit einem Einsatz von Leroy Sané gerechnet. Dass Nagelsmann mit seiner Entscheidung, auf das 19-jährige Top-Talent zu setzen, alles richtig gemacht hatte, wurde jedoch schnell deutlich.
Sehenswert brachte Musiala die Kugel zunächst zur frühen Führung unter, ehe er Manés Treffer einleitete und Pavard das 3:0 direkt auflegte. Nach 60 Minuten hatte der deutsche Nationalspieler sein Tagwerk verrichtet, er machte Platz für Kingsley Coman.
Jede Ballannahme, jedes Dribbling war eine Augenweide und unterstrich die herausragenden technischen Fähigkeiten des Youngsters. Doch Musiala glänzte nicht nur mit der feinen Klinge, er führte auch die mit Abstand meisten Zweikämpfe bei den Bayern (17), mehr als die Hälfte entschied er für sich (53 Prozent).
Kein Wunder, dass sein Trainer, der normalerweise nicht dafür bekannt ist, einzelne Spieler hervorzuheben, gänzlich ins Schwärmen geriet: "Jamal hat heute weltklasse gespielt", lobte er am "Sky"-Mikrofon und ergänzte: "Wenn er so spielt wie heute, ist er aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Mit dem Ball ist er sowieso herausragend, auch defensiv hat er an Verlässlichkeit hinzugewonnen."
Warum er seinen besten Mann dennoch nach einer Stunde aus dem Spiel nahm, konnte der 35-Jährige auch erklären: "Wir mussten ihn herausnehmen, weil er noch nicht so lange trainiert."
Ein Sonderlob gab es übrigens auch von Mané: "Musiala, was für ein Spieler! Der Mann des Spiels heute."
picture

Benjamin Pavard, Lucas Hernández und Jamal Musiala (von links) - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

2. Bayern macht Angst - aber nur eine Stunde lang

Mit Musialas Auswechslung erlebte das Spiel der Bayern einen Bruch. Insbesondere in den ersten 45 Minuten hatte der amtierende Pokalsieger aus Leipzig dem Klub von der Isar rein gar nichts entgegenzusetzen, die dominanten Münchner präsentierten sich in einer beängstigenden Frühform.
Erst nach 60 Minuten wachte das Team von Domenico Tedesco auf. RB wirkte nach einer taktischen Umstellung deutlich aggressiver, griffiger in den Zweikämpfen, kam zu hohen Balleroberungen – kurz gesagt: Leipzig spielte plötzlich Leipzig-Fußball.
Das spiegelte sich schließlich auch auf der Anzeigetafel wider, als es plötzlich kurz vor Schluss 3:4 stand und noch einmal reichlich Spannung in einem lange entschieden geglaubten Spiel geboten war.
Tedesco, der den starken ersten Durchgang der Bayern als "Wahnsinn" deklarierte und einen verdienten Sieg des Serienmeisters gesehen hatte, befand trotz der langen Unterlegenheit: "In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, waren dem 4:4 näher als Bayern dem 5:3."
Nagelsmann erklärte die nachlassende Konzentration seiner Schützlinge wie folgt: "Hintenraus war es eng. In der ersten Halbzeit haben wir es aber sehr gut gemacht. Ab der 60. Minute hat man gesehen, dass uns die Körner ausgehen. Wir sind erst 19 Tage im Training, das darf man nicht vergessen."

3. Flexibilität statt Fokussierung: Kein Lewy, kein Problem

Für die Bayern war es das erste Pflichtspiel ohne ihren langjährigen Torgaranten Robert Lewandowski. Der Pole, der sich kürzlich gen Barcelona verabschiedet hatte, war in den vergangenen acht Spielzeiten der unumstrittene Fixpunkt im Offensivspiel.
Aufgrund Lewandowskis Abgang ist Nagelsmann als Lösungsfinder gefordert, der Coach erwartet eine höhere Flexibilität im letzten Drittel. Mané stürmte - zumindest auf dem Papier – an vorderster Front, die Positionen dahinter wurden von Musiala, Müller und Gnabry bekleidet.
Während des Spielgeschehens gab es jedoch kein strenges Festhalten an der eigenen Position, das Quartett rotierte geschickt und ließ Leipzig mit seiner Flexibilität verzweifeln. "Ihre Pfeile kommen von überall: Links, rechts, halblinke Bahn, halbrechte Bahn, zentral", spielte Tedesco auf die Unausrechenbarkeit des Gegners an.
Erfreulich aus Bayern-Sicht: Mané, der eine ähnliche Philosophie bereits aus Liverpool kennt, scheint sich schnell an eingelebt zu haben. Der Senegalese sprühte vor Spielfreude und war von seinem ersten Tor im FCB-Dress merklich euphorisiert.
Neben Musiala erhielt auch er ein Sonderlob seines Übungsleiters. "Eine sehr gute Leistung! Er ist demütig, am Boden geblieben, fleißig, er pusht die Jungs in der Kabine. Kurz: Ein Spieler mit herausragender Qualität, ein herausragender Typ", sagte Nagelsmann. Ein Typ, der dazu beitragen könnte, dass Lewys Fähigkeiten nicht allzu lange vermisst werden.
picture

"Erfreuliches Zeichen": Klopp lobt Núñez-Gala im Supercup

Quelle: Perform

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung