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Vor Spiel gegen Nordirland: "Riesendruck" für Jogis Jungspunde

Eurosport
VonEurosport

Update 09/09/2019 um 18:57 GMT+2 Uhr

Nach dem blitzsauberen Start in die EM-Qualifikation steht die deutsche Nationalmannschaft durch die Heimpleite gegen die Niederlande plötzlich unter Druck. In Nordirland heißt es: Verlieren verboten! Das weiß auch Bundestrainer Joachim Löw, dessen Entscheidungen in der Öffentlichkeit bereits wieder kritisiert wurden. Zu präsent sind noch die Erinnerungen an das WM-Debakel 2018.

Joachim Löw verliert mit Deutschland gegen die Niederlande

Fotocredit: Eurosport

Joachim Löw strahlte Gelassenheit aus, doch seine Worte ließen keine Zweifel an der enormen Bedeutung des "Riesendruck"-Spiels in Nordirland. "Wir müssen mit aller Macht die drei Punkte anstreben", sagte der Bundestrainer vor dem richtungsweisenden EM-Qualifikationsspiel am Montag (20.45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de). Er warnte vor der aufgeheizten Stimmung im Windsor Park von Belfast.
Löw sagte: "Hier brennt's im Stadion, darauf müssen wir uns einstellen." Neben Nervenstärke forderte Löw gegen den Tabellenführer auch ein "höheres Aggressionspotenzial", das ihm bei der bitteren 2:4-Pleite am Freitag in Hamburg gegen den Erzrivalen Niederlande gefehlt habe. Dadurch ist der felsenfest eingeplante Start bei der EURO im kommenden Jahr plötzlich in Gefahr.
"Jetzt ist ein Riesendruck da", sagte Offensivspieler Marco Reus, und Joshua Kimmich warnte:
Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben.
Ein Scheitern in der EM-Quali wäre ein noch größeres Debakel als das WM-Vorrunden-Aus und der Abstieg in der Nations League. Unmöglich? "Wir wissen, dass im Fußball immer alles passieren kann", sagte Kapitän Manuel Neuer, "das haben wir 2018 bei der WM am eigenen Leib erlebt."

Löw steht unter Druck

An das Russland-Desaster wollte sich Löw lieber nicht erinnern, er ging nach dem ersten Rückschlag für das neuformierte junge Team mit Optimismus voran:
Am Montag werden wir eine gute Reaktion zeigen.
Allerdings muss er auf Ilkay Gündogan (grippaler Infekt) und Nico Schulz (Fußverletzung) verzichten.
Der Bundestrainer nutzte den freien Samstag und die Anreise am Sonntag, um Eigentorschütze Jonathan Tah und andere junge Spieler "ein bisschen aufzurichten und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie es können". Doch auch Löw selbst steht unter Druck.
Nach der ersten Heimniederlage in einer EM-Qualifikation seit zwölf Jahren war Kritik an Löws schwer nachzuvollziehenden Einwechslungen und der taktischen Marschroute aufgekommen. "Zu wenig Ballbesitz" - diesen Hauptgrund hatten viele Spieler bereits nach dem Duschen ausgemacht. Die Fünfer-Abwehrkette wackelte gewaltig, die Hoheit im Mittelfeld wurde Oranje überlassen. Doch der Bundestrainer verteidigte sein 5-2-3-System: "Ich würde wieder so entscheiden."

Löw stellt auf Viererkette um

Gegen die tief stehenden Nordiren, die ihre ersten vier Spiele gegen die Außenseiter Weißrussland und Estland gewannen, setzt Löw vor Torhüter Neuer wie erwartet auf eine Viererkette. Damit ist Platz für einen zusätzlichen kreativen Mittelfeldspieler frei, Ausnahmetalent Kai Havertz darf sich Hoffnungen auf diesen Part machen.
Nordirlands Nationaltrainer Michael O'Neill erwartet "Momente, in denen wir um unser Leben verteidigen müssen". Die vergangenen sieben Duelle hat die "Green and White Army" gegen Deutschland verloren, "aber vielleicht wird das eine dieser speziellen Nächte im Windsor Park, auf die man noch Jahre zurückschaut", so Kapitän Steven Davis.
Defensiv dürfte die DFB-Auswahl aber bei Weitem nicht so gefordert werden wie gegen die Niederländer. Vier Gegentore in einer Halbzeit (Neuer: "Viel zu viel!") hatte es zuletzt beim legendären 4:4 vor sieben Jahren in Berlin gegen Schweden gegeben. Fehlende Klasse in der Abwehr sieht Löw ("Qualitätsmängel haben wir keine") nicht, die Notwendigkeit einer Rückkehr von Mats Hummels ebenso wenig: "Dazu ist alles gesagt."
Verliert Deutschland aber am Montag, werden die Diskussionen an Schärfe gewinnen. Dem viermaligen Weltmeister würde der dritte Tabellenplatz in der Gruppe C drohen, für den es kein direktes EM-Ticket gibt.
(SID)
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Löw über Gegentore: "Süle und Tah müssen dazulernen"

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