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EM 2016: Bastian Schweinsteiger feiert Comeback für Deutschland und sorgt für Hoffnung und Sorge

VonSID

Publiziert 05/06/2016 um 13:07 GMT+2 Uhr

Beim 2:0-Testspielsieg des DFB-Teams gegen Ungarn stand vor allem ein Mann im Fokus: Bastian Schweinsteiger. Deutschlands Kapitän gab, als er rund 20 Minuten vor Spielende eingewechselt wurde, 73 Tage nach seiner Verletzung ein Kurz-Comeback. Im Hinblick auf die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) vermittelte es ein Mischgefühl aus Hoffnung und Sorge.

Bastian Schweinsteiger

Fotocredit: AFP

Als in der Schalker Arena der Abpfiff ertönte, hatte sich Bastian Schweinsteiger gerade einmal warm gespielt. Er schnappte sich den Ball, lupfte ihn an und jonglierte ihn drei, vier Mal. Die 22 Minuten auf dem Platz hatten den Nationalmannschafts-Kapitän nicht wirklich ausgefüllt. Verständlich, denn mit dem Spiel hatte der 31-Jährige reichlich wenig zu tun.
Und so ist Schweinsteigers Comeback gleichzeitig ein Mut- wie ein Sorgenmacher. Der Kapitän kehrte zurück, 73 Tage nach seinem Innenbandanriss und acht Tage vor dem ersten EM-Spiel gegen die Ukraine, das war positiv. Eine vollwertige Kraft ist er aber noch längst nicht, geschweige denn der Bastian Schweinsteiger, der im WM-Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) durch Einsatz und Leidenschaft zum Helden wurde.
Der Bastian Schweinsteiger, der am 4. Juni 2016 auf dem Platz stand, war zögerlich, zaghaft, manchmal fast ängstlich und noch weit weg von dem, was Trainer gerne als "spielfit" bezeichnen. Das hatte aber auch niemand wirklich erwarten können. "25 bis 30 Minuten geht es schon ganz gut", analysierte der Kapitän anschließend:
Aber 90 Minuten im ersten Spiel, das geht eher nicht. Aber ich konnte vor der EM mehr machen als vor zwei Jahren vor der WM.
Dies dient in der Tat als positives Beispiel.

Aussagen abgesprochen?

Doch Schweinsteiger ist zwei Jahre älter. Zwei Jahre, die von Verletzungen und Rückschlägen geprägt waren. Löw lässt dennoch keinen Zweifel am Wert seines Leaders, auch wenn ihm am Samstag klar wurde, "dass es für 45 Minuten noch nicht gereicht hätte". Das Comeback sei ein "erster wichtiger Schritt", betonte der Bundestrainer: "Er gibt der Mannschaft Sicherheit, wenn er auf dem Platz ist, aber", und dieser Hinweis könnte ebenso Formalie wie tiefblickende Einlassung sein, "er muss im Training noch weiterarbeiten".
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Bastian Schweinsteiger feierte gegen Ungarn sein Comeback.

Fotocredit: AFP

Schweinsteigers Kollegen äußerten sich am Samstag ausgesprochen zurückhaltend. Die Aussagen klangen derart ähnlich, als seien sie abgesprochen: Es sei gut, dass er wieder dabei sei; natürlich könne er nicht bei 100 Prozent sein, aber er werde im Turnierverlauf sicher noch eine wichtige Rolle spielen. Das sagten fast alle deckungsgleich.
Es wird klar: Auch die Kollegen wissen nicht genau, was sie von dieser Peronalie halten sollen: Ein heroischer Schweinsteiger wie im WM-Finale 2014 würde die Chancen auf den EM-Titel markant steigern. Ein unfitter Schweinsteiger auf dem Platz oder ein unzufriedener auf der Bank könnte die Mission jedoch auch gefährden.
Immerhin: Am Samstag hat Bastian Schweinsteiger mal wieder 22 Minuten gespielt. Und er hatte zumindest Luft und Lust für eine zusätzliche Show-Einlage.
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