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EM 2016 - Minenfeld oder Spaziergang: Die geteilte EURO-K.o.-Runde

VonSID

Publiziert 22/06/2016 um 17:15 GMT+2 Uhr

Auf Deutschland wartet ein "Minenfeld", auf einen Außenseiter ein Spaziergang ins Finale: Die EM teilt sich nach der Vorrunde in zwei sonderbare Hälften. Auf der einen Seite des Turnierbaums treffen Teams wie Deutschland, Spanien, Frankreich und England aufeinander, auf der anderen Wales, Schweiz, Polen oder Ungarn.

Löw: "Unser Anspruch ist weiterzukommen"

Fotocredit: AFP

Vielleicht hätte Mats Hummels einfach ein Eigentor schießen sollen. Oder Manuel Neuer den Ball durch die Hände gleiten lassen. Der deutschen Nationalmannschaft wäre jedenfalls erspart geblieben, was in England am Mittwoch als "Albtraum", in Spanien als "dunkle Seite des Spielplans" bezeichnet wurde.
Es ist in der Tat sonderbar: Nach der Vorrunde teilt sich die EM in zwei völlig unterschiedliche Hälften. Auf der einen Seite, auf der die DFB-Elf mit einem Unentschieden gelandet wäre, sammeln sich die vermeintlichen Außenseiter. Und auf der anderen, im "Minenfeld" (AS), stehen sich die Schwergewichte Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und England gegenseitig im Weg.

Ausfahrt: "Todesroute"

"Spanien biegt auf die Todesroute ab. Kroatien führt uns auf die dunkle Seite des Spielplans", schrieb die Tageszeitung AS dann auch über das 1:2 des Titelverteidigers gegen die Kroaten. Das Gegentor in der 87. Minute kostete die Iberer den Gruppensieg, im Achtelfinale kommt es nun zur Neuauflage des Finales von 2012 gegen Italien.
Und auf der Sonnenseite? Trifft die Schweiz auf Polen, kicken Kroatien und Wales. Schon jetzt steht fest, dass einer der Finalisten noch nie einen großen Titel gewonnen hat. Oder anders ausgedrückt: Mit Deutschland tummeln sich oben in der Summe stolze elf WM- und neun EM-Titel. Unten sind es jeweils null.
"Auf England wartet ein Albtraum", schrieb die Tageszeitung Daily Mail daher und blickte neidisch nach Wales. Der Nachbar hatte den "Three Lions" überraschend den Gruppensieg weggeschnappt und hat zumindest auf dem Papier einfachere Aufgaben vor sich. Und Italien? Zittert vor Spanien - und Deutschland. "Sollten sie weiterkommen, besteht die Gefahr, gegen den Weltmeister antreten zu müssen", schrieb der Corriere dello Sport.

Löw freut sich auf K.o.-Runde

Am Ende ist das alles freilich Theorie. "Wer Europameister werden will, muss früher oder später jeden schlagen", sagte Bundestrainer Joachim Löw schon vor der EM. Für den Weg ins Finale gilt das allerdings nur bedingt. Bestes Beispiel ist die WM 2002, als eine spielerisch limitierte DFB-Elf in der K.o.-Runde auf Paraguay, die USA und Südkorea traf und plötzlich im Finale stand.
Und vielleicht ist der steinige Weg am Ende sogar besser als der vermeintliche Spaziergang. Vor zwei Jahren musste Deutschland auf dem Weg zum WM-Titel immerhin Frankreich, Brasilien und Argentinien aus dem Weg räumen, es gelang mit Bravour. "Ich freue mich auf die K.o.-Runde. Das sind für mich die tollsten Spiele. Das geht es um viel, die Spannung ist da", sagte Löw nach dem 1:0 gegen Nordirland, das den "EURO-Schlamassel" (Marca) unfreiwillig verursachte.
Und vielleicht bietet sich dem deutschen Team auch endlich eine Chance zur Revanche. "Ich war zweimal dabei, als wir wichtige Spiele gegen Italien verloren haben. Irgendwann will ich wieder gegen sie spielen", sagte Löw einmal. Nun könnte es schon im Viertelfinale so weit sein. Auch wenn die Partie eines Endspiels durchaus würdig wäre.
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