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Finnland gewinnt EM-Debüt gegen Dänemark nach Drama um Eriksen - Pohjanpalo jubelt nicht

Eurosport
VonEurosport

Update 13/06/2021 um 00:24 GMT+2 Uhr

Finnland hat sein EM-Debüt 1:0 (0:0) in Dänemark gewonnen. Das Sportliche geriet angesichts eines medizinischen Notfalls um Christian Eriksen in den Hintergrund. Der Däne war auf dem Platz kollabiert und musste reanimiert werden. Das Spiel war fast zwei Stunden unterbrochen. Joel Pohjanpalo traf für Finnland (59.), Lukas Hradecky hielt einen Elfmeter von Pierre-Emile Höjbjerg (74.).

Joel Pohjanpalo jubelt nicht über sein Tor für Finnland gegen Dänemark

Fotocredit: Getty Images

Dänemark hat unter dem schockierenden Eindruck des Dramas um Christian Eriksen sein EM-Auftaktspiel gegen Finnland 0:1 (0:0) verloren. Das Spiel in Kopenhagen war nach dem Kollaps des dänischen Stars von Inter Mailand für mehr als eineinhalb Stunden unterbrochen worden.
Joel Pohjanpalo (60.) vom Bundesligisten 1. FC Union Berlin traf für den Turnierdebütanten Finnland zum Sieg. Pierre Emile Höjbjerg vergab die große Chance auf den Ausgleich, als er mit einem Foulelfmeter an Schlussmann Lukas Hradecky von Bayer Leverkusen scheiterte (74.).
"Natürlich war es hart für uns, auf das Feld zu gehen und ich kann mir nur vorstellen, wie hart es für Dänemark war. Es war ein großer Sieg, aber zu allererst denken wir an Christian", sagte der finnische Torschütze.
Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand meinte: "Es war ein sehr harter Abend, an dem wir alle daran erinnert wurden, was das Wichtigste im Leben ist. Es geht um bedeutsame Beziehungen. Das sind Menschen, die uns nahe stehen. Es sind Familie und Freunde. Ich könnte nicht stolzer auf diese Mannschaft sein, die füreinander da ist. All unsere Gedanken sind bei Christian und seiner Familie."
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Eriksen: Dänemarks Teamarzt schildert dramatische Szenen

"Es ist eine harte Nacht"

Der dänische Coach zeigte sich insgesamt sehr betroffen. "Ich bin etwas emotional", sagte der 49-Jährige mit Tränen in den Augen: "Das macht etwas mit einem, wenn ein Freund leidet. Es ist eine harte Nacht. Er ist einer unserer besten Spieler und sogar ein noch besserer Mensch. All unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie."
Insgesamt verbuchte Dänemark 22:1 Torschüsse, gewann 53 Prozent der Zweikämpfe und hatte 70 Prozent Spielanteile, brachte den Ball aber nicht im finnischen Tor unter.
"Was für eine emotionale Achterbahnfahrt dieser Tag war", twitterte Finnlands Kapitän Tim Sparv. Die Gedanken des Teams seien in erster Linie mit Eriksen und dessen Familie. "Fußball ist so unwichtig, wenn so etwas passiert. Das Leben ist kostbar. Gebt aufeinander acht."
Teamarzt Morten Boesen, der am schnellsten beim bewusstlosen Eriksen war, meinte: "Als ich zu ihm kam, lag er auf der Seite, er atmete und ich fühlte seinen Puls. Aber plötzlich hat sich das geändert. Und wie jeder gesehen hat, begannen wir ihn wiederzubeleben." Man habe getan, was notwendig war, meinte Boesen bescheiden: "Wir haben es geschafft, Christian zurückzuholen." Eriksen habe dann vor dem Abtransport ins Krankenhaus bereits wieder mit ihm sprechen können.
"Momente wie diese relativieren alles im Leben. Ich wünsche Christian eine vollständige und schnelle Erholung und bete, dass seine Familie Stärke und Glauben hat. In solchen Zeiten ist die Einheit der Fußball-Familie so stark", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Beide Mannschaften stimmen Spielfortsetzung zu

Nach der erlösenden Kunde, dass Eriksen sich in stabilem Zustand befindet, hatten laut Mitteilung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beide Mannschaften und laut dänischem Verband auch Eriksen selbst um die Fortsetzung noch am Abend gebeten. Weitere Gegner beider Teams in der Gruppe B sind Belgien und Russland.
Finnland hatte in seiner Verbandsgeschichte noch nie zuvor für eine Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft qualifiziert.
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen dankte am Abend via Facebook den medizinischen Helfern und auch Spielern sowie Fans auf beiden Seiten. Sie habe "Menschlichkeit" gesehen und Reaktionen voller "Würde, Liebe und Anerkennung", schrieb Frederiksen: "Es war magisch."
Die UEFA erklärte Eriksen zum Man of the Match.
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