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Deutsche Nationalmannschaft vor der EM - Leroy Sané beim DFB-Team auf Rollenfindung: Eine Sperre mit Folgen

Dennis Melzer

Update 26/03/2024 um 14:27 GMT+1 Uhr

Leroy Sané steht Bundestrainer Julian Nagelsmann aufgrund seines Ausrasters gegen Österreich und der daraus resultierenden Rotsperre nach wie vor nicht zur Verfügung. Am Dienstagabend wird der Offensivmann vom FC Bayern dennoch in Frankfurt beim DFB-Team weilen - und muss womöglich mit ansehen, wie seine Startelf-Felle mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land davonschwimmen.

Nagelsmann: "Sané muss sich eingliedern, wie alle"

Leroy Sané ist am Dienstag nur dabei statt mittendrin.
Der Flügelspieler vom FC Bayern reist zwar aus München zur deutschen Nationalmannschaft nach Frankfurt, wird aufgrund seiner Rotsperre (insgesamt drei Spiele) am Abend gegen die Niederlande (20:45 im Liveticker) aber lediglich auf der Tribüne Platz nehmen.
Als positives Zeichen mit Blick auf die EM im eigenen Land darf Sanés Besuch dennoch gewertet werden. Hätte er im November beim beschämenden 0:2 in Österreich Gegenspieler Phillipp Mwene nicht platzverweiswürdig zu Boden gestoßen, wäre er beim aktuellen Lehrgang mit Sicherheit Teil des Kaders. Ob er auch gute Chancen auf einen Platz in der Startelf hätte, ist indes weniger wahrscheinlich.
Bundestrainer Julian Nagelsmann plant in den offensiven Mittelfeldhalbräumen mit den beiden Supertalenten Jamal Musiala und Florian Wirtz, im Zentrum ist Kapitän Ilkay Gündogan alleine schon qua Amt gesetzt. Dass insbesondere das Duo Musiala/Wirtz beim 2:0 gegen Frankreich zur Hochform auflief, den zweiten Treffer durch Kai Havertz mit einer brillanten Co-Produktion herausspielte, dürfte Sanés einstige Vormachtstellung weiter geschwächt haben.

Nagelsmann: Sperre für Sané "eine Last"

Dass sein Ausraster gegen Österreich Sané nun teuer zu stehen kommt, bestätigte Nagelsmann: "Er hat jetzt eine Last mit diesen drei Spielen, das ist schon viel", sagte der 36-Jährige im Hinblick auf Sanés Sperre. Nagelsmann ergänzte: "Trotzdem hat er natürlich die Qualität, auf die wir generell nicht verzichten wollen und verzichten können."
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Leroy Sané attackiert den Österreicher Phillipp Mwene

Fotocredit: Getty Images

Sprich: Sorgen um sein EM-Ticket muss sich Sané - Stand jetzt - nicht machen. Warum auch? Immerhin hat der 28-Jährige insbesondere in der Hinrunde mit teils herausragenden Leistungen für Furore gesorgt. Dass die Formkurve in den vergangenen Monaten etwas nach unten zeigte, lag auch in der Tatsache begründet, dass er sich wochenlang mit Schmerzen in der Patellasehne von Spiel zu Spiel schleppte.
Die derzeitige Gemengelage lässt dennoch nur einen Schluss zu: Sané muss sich in der Nationalmannschaft mit seiner voraussichtlichen Rolle als Edelreservist abfinden und die Situation so annehmen, wie sie sich darstellt. "Wenn man die aktuelle Gruppe sieht, hat man das Gefühl, dass es gut funktioniert auf zwischenmenschlicher Ebene", erklärte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag.

Sané muss sich eingliedern

Dementsprechend müsse sich auch Sané - trotz eines mutmaßlichen Bankplatzes - anpassen. "Am Ende geht es auch für ihn darum, sich einzugliedern", so Nagelsmann, der sich auf die etlichen Rollengespräche berief: "Wenn der eine oder andere sagt, ich sehe mich in einer anderen Rolle, das kann ich nicht - dann ist das auch okay für mich. Dafür führen wir diese Gespräche."
Dass jene Gespräche nicht vor möglichem Frust schützen, ist dem ehemaligen Bayern-Coach freilich auch klar. Gerade der hoch veranlagte Sané gilt als anfällig für Verbitterung, wenn es nicht läuft, wie die bereits skizzierte Aktion gegen Mwene unter Beweis gestellt hat. Neben seiner Eingliederungsforderung fand Nagelsmann aber vor allem lobende Worte für Sané: "Ich weiß, dass Leroy ein unglaublich guter Typ ist, ich habe einen sehr, sehr guten Draht zu ihm. Ich komme super mit ihm aus."

Nagelsmann wird deutlich

Ihm liege deshalb auch fern, von einem Charaktertest bei Sané zu sprechen, unterstrich Nagelsmann auf eine entsprechende Nachfrage. "Ich habe nicht von Charaktertest gesprochen. Ich habe gesagt, er muss sich eingliedern. Das ist ein großer Unterschied", sagte er und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Ich will keine Schlagzeile lesen: Nagelsmann macht Charaktertest bei Sané. Dann gibt es eine Klage von meinem Medienanwalt. Kleiner Spaß, ich habe gar keinen."
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es für Sané von Nagelsmann abschließend auch noch.
Es sei durchaus "im Bereich des Möglichen", dass aus dem Duo Musiala/Wirtz ein Trio Musiala/Wirtz/Sané wird. Frühestens möglich wäre diese Konstellation aber erst im Juni, Sané ist im letzten EM-Test gegen Griechenland (7. Juni, 20:45 Uhr) wieder spielberechtigt.
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