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Bayer Leverkusen stürmt gegen Slavia Prag zum Gruppensieg

Bennett Doering

Update 11/03/2021 um 19:24 GMT+1 Uhr

Bayer 04 Leverkusen hat dank eines 4:0 (2:0)-Sieges über Slavia Prag den Gruppensieg in der Europa-League-Gruppe C perfekt gemacht. Leon Bailey brachte die Werkself mit zwei Treffern in der ersten Hälfte in Führung (8./32.), Moussa Diaby (59.) und Karim Bellarabi (90.+1) legten nach. Beide Teams hatten sich schon vor dem letzten Gruppenspiel fix für die K.o.-Phase qualifiziert.

Leon Bailey bringt Bayern Leverkusen in Führung

Fotocredit: Getty Images

Leverkusen wollte mit einem Erfolg über Slavia Prag und dem damit verbundenen Gruppensieg möglichen Gegnern wie Ajax Amsterdam, Manchester United, Schachtjor Donezk, AS Rom oder dem FC Arsenal in der anstehenden K.o.-Phase aus dem Weg gehen. Dabei musste die Elf von Peter Bosz u.a. auf Sven Bender und Lucas Alario verzichten. Zudem bekamen Lukas Hradecky und Florian Wirtz eine Erholungspause.
Den personellen Aderlass merkte man der Werkself jedoch kaum an. Die Hausherren gaben von Anfang an Gas. Slavia wirkte überhaupt nicht frisch und ließ die Leverkusener gewähren. Nach sieben Minuten gab Nadiem Amiri einen ersten Warnschuss auf das Tor von Ondrej Kolar ab. Der Versuch des deutschen Nationalspielers aus knapp 16 Metern zischte jedoch knapp am linken Pfosten vorbei.
Lange grämen musste sich der Mittelfeld-Akteur jedoch nicht, denn nur eine Minute später gab es Grund zur Freude. Nach einem Leverkusener Ballgewinn in der eigenen Hälfte schalteten die Hausherren blitzschnell um. Ein hohes Zuspiel fand Karim Bellarabi, der auf rechts Platz und Zeit hatte um den Ball gefährlich in die Box zu bringen. Die flache Hereingabe verpasste Patrick Schick zwar in der Mitte, doch Leon Bailey lauerte am zweiten Pfosten und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (8.).
Die erste echte Torannäherung der Gäste gab es nach knapp einer Viertelstunde zu sehen, jedoch war der Dropkick von Peter Musa kein Problem für Ersatz-Torwart Niklas Lomb (13.). Wesentlich näher dran am Torerfolg war drei Minuten später wieder Bailey. Der Jamaikaner überlief linkerhand Patrick Schick, der im richtigen Moment abspielte. Bailey scheiterte jedoch aus etwas schwierigem Winkel am glänzend parierenden Kolar (16.).
Das Spiel wurde anschließend etwas körperlicher. Petr Sevcik musste nach einem Zweikampf mit Wendell wenig später vom Feld, für ihn kam Nicolae Stanciu. Zudem knickte Slavia-Stürmer Musa nach einer unsanften Landung schmerzhaft um, konnte aber weitermachen.
Der eingewechselte Standard-Spezialist Stanciu brachte in der 24. Minute einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum, wo es der aufgerückte Zima mit dem Kopf versuchte, den Ball aber nicht entscheidend platzieren konnte (24.).
Weitere Aufregung gab es kurze Zeit später, als Daley Sinkgraven nach einem Bellarabi-Schuss zum vermeintlichen 2:0 abstaubte. Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos pfiff den Niederländer jedoch zurück – Abseits. Ein Blick auf die Wiederholung zeigte jedoch, dass Sinkgraven nicht einmal auf gleicher Höhe stand. Eine fatale Fehlentscheidung, doch in der Europa League gibt es während der Gruppenphase noch keinen Video-Assistenten (27.).
Allerdings blieb wieder kaum Zeit zum Hadern. In der 32. Minute fand Amiris Flanke aus dem rechten Halbfeld Schick im Strafraum. Der Tscheche bugsierte das Leder mit der Schulter an den linken Pfosten, von wo der Ball direkt vor die Füße von Bailey fiel. Der Jamaikaner hatte leichtes Spiel und donnerte den Ball mit Wucht in die Maschen (32.). Dabei blieb es bis zur Pause.
Bosz schien sich seiner Sache sicher zu sein und ließ mit Bailey und Schick die beiden auffälligsten Offensivspieler in der Kabine. Emrehan Gedikli und Moussa Diaby kamen neu in die Partie. Letzterer sollte schnell auf sich aufmerksam machen. Aber der Reihe nach.
Slavia kam leicht verbessert aus der Pause und hatte in Person von Abdallah Sima – nach einem Fehler von Edmond Tapsoba – die Chance auf den zeitigen Anschluss, doch der Versuch des Senegalesen kam zu unplatziert aufs Bayer-Tor (48.).
Der angesprochene Diaby machte es zehn Minuten später besser: Mitten hinein in die beste Slavia-Phase traf der Franzose nach einem sauberen Schnittstellenpass von Sinkgraven zum 3:0 durch die Hosenträger von Kolar (59). Mit diesem Treffer war der Sack endgültig zu.
Das Spiel trudelte mit wenig Tempo und vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten dem Ende entgegen. Zahlreiche Wechsel nahmen zusätzlich den Spielfluss heraus. Bosz gab nach der Einwechselung von Emrehan Gedliki (17) auch den jungen Cem Türkmen (18) und Samed Onur (18) eine Chancen, um sich zu zeigen.
Letztendlich waren es aber die "Alteingesessenen" um Bellarabi und Diaby, die nochmals für Gefahr sorgten. In der 89. Spielminute landete ein Schuss Diabys aus spitzem Winkel noch am Querbalken, ehe der Franzose zwei Minuten später für Bellarabi zum 4:0 auflegte (90.+1). Dies war gleichzeitig der Endstand, der nicht nur in der Höhe verdient war, sondern Leverkusen auch den Gruppensieg bescherte.

Die Stimmen:

Peter Bosz (Trainer Bayer 04 Leverkusen): "Gruppenerster zu werden ist immer sehr wichtig. Mich freut dabei auch die Art und Weise, wie wir diesen Sieg heute eingefahren haben. Wir spielen momentan sehr stabil. Es ist auch wichtig, dass man Spiele wie heute sehr ernst angeht und gewinnt. Das haben wir geschafft. Wir waren von der ersten Minute an sehr fokussiert heute. Das hat, so denke ich, jeder gesehen. Der Sieg heute ist auch deshalb wichtig, weil jedes Erfolgserlebnis Selbstvertrauen gibt und den weiteren Weg dadurch etwas einfacher macht. Jetzt warten wir auf die Auslosung und dann sehen wir weiter."
Leon Bailey (Bayer Leverkusen): "Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Wir haben das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute bestimmt und haben ihnen kaum Chancen ermöglicht. Ich persönlich freue mich, dass ich dem Team mit meinen Toren helfen konnte. Ich fühle mich sehr gut gerade. Unsere Mannschaft geht mit großen Zielen in die nächste Runde. Wir möchten auf jeden Fall noch deutlich mehr erreichen."
Ibrahim Traoré (Slavia Prag): "Ich muss leider zugeben, dass sie uns heute in allen Belangen überlegen waren. Wir können viel lernen aus dieser Partie. Wir werden auch in der nächsten Runde auf eine sehr starke Mannschaft treffen und müssen dann eine bessere Leistung zeigen. Heute können wir nicht zufrieden sein."

Der Tweet zum Spiel:

Bayers Kader glich aufgrund diverser Ausfälle teilweise einer Jugendgruppe. Mit Emrehan Gedliki (17), Cem Türkmen (18) und Samed Onur (18) durften drei Akteure Europa-League-Luft schnuppern.

Das fiel auf: Bailey und Diaby setzen Slavia schachmatt

Slavia, das die vergangenen vier Gruppenspiele alle gewonnen hatte, präsentierte sich im Kampf um den Gruppensieg erschreckend schwach und bekam zu keinem Zeitpunkt einen Fuß in die Tür. Besonders mit den schnellen und quirligen Außen Bailey und Diaby hatten die Tschechen große Probleme. Nach dem Doppelpack des Jamaikaners ersetzte Diaby den Flügelspieler positionsgetreu und machte da weiter, wo Bailey aufgehört hatte. In der 59. Minute traf der Franzose selbst, ehe er in der Nachspielzeit das 4:0 von Bellarabi vorbereitete.

Die Statistik: 21

Ganze 21 Treffer brachte die Leverkusener Offensiv-Abteilung in den sechs Gruppenspielen zu Stande. Noch nie traf ein deutsches Team in der Europa League häufiger. Zuvor hatten Werder Bremen (2009/10) und Eintracht Frankfurt (2018/19) jeweils 17 Tore in der Gruppenphase erzielt.
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