Real Madrid gewinnt in der Verlängerung im Super Cup gegen den FC Sevilla

Der UEFA Super Cup: Einerseits der erste Titel des Jahres, andererseits ein guter Test in der Sommervorbereitung. Für Real wohl eher Letzteres, Trainer Zinédine Zidane schonte seine Topstars Ronaldo, Bale, Kroos und Pepe, auch Benzema und Modric kamen erst spät. Dennoch zeigten sich die Königlichen zu Beginn sehr spielfreudig, vor allem über Asensio kam viel über die linke Seite. Fast folgerichtig fiel das erste Tor auch durch den 20 Jahre alten Mallorquiner, der ins Zentrum rückte und sich ein Herz fasste. Der Rest war Genuss pur.

Sevilla, die mit ihrem neuen Trainer Jorge Sampaoli erst zu ihrem Stil finden müssen, machten es in der Folgezeit aber immer besser. Hinten standen die Andalusier sicherer und nach vorne setzten sie Nadelstiche. Die Tore waren somit nicht unverdient. Insgesamt hatten die Andalusier mehr Ballbesitz, aber wenig Ideen, weil Real teilweise sehr tief stand. Diese abwartende Spielweise der Königlichen machten die Partie nicht immer hochklassig.

Erst in der Verlängerung, die wie im Champions-League-Finale Sergio Ramos erzwang, drehte Real auf - auch dank der Einwechslung von Benzema und Modric. Mit allen Stars an Bord hätten die Königlichen höchstwahrscheinlich ganz anders agiert, was den Testspielcharakter einmal mehr unterstreicht.

Supercups gibt es in jedem Land, seit 2010 bekanntlich auch wieder in Deutschland. Dennoch hat sich dieses Format, welches die UEFA seit 1972 austrägt, nie wirklich durchgesetzt. Der Termin während der Sommervorbereitung, also vor dem eigentlichen Ligabeginn, lässt die Spiele eher wie einen Test aussehen.

In geraden Jahren sorgt der Urlaub der Nationalspieler dafür, dass oftmals nur die B-Elf auf dem Platz steht, wie nun bei Real. Die Austragung in Städten wie Cardiff, Tiflis oder nun Trondheim ist für die ansässigen Fußballfans sicherlich reizvoll, sorgt allerdings für keine großartige Stimmung. Immerhin: Es gibt Silberware und einen neuen Eintrag auf dem Briefkopf für den Sieger.

Schon vor der Partie war klar: Am Dienstagabend wird der 13. spanische Gewinner des UEFA Super Cup gekürt. Zweitbeste Nation ist Italien mit neun Siegen. Der letzte nicht-spanische Sieger war der FC Bayern, der 2013 den FC Chelsea im Elfmeterschießen bezwang.

21.: TOOOR für Real Madrid, 1:0! Asensio, Traumtor. Nach Einwurf Sevilla schnappt sich Real den Ball, Asensio bekommt ihn halbrechts, knapp mehr als 20 Meter, hält mit links einfach mal drauf und jagt den Ball in den linken Winkel.

27.: Auf der anderen Seite eine schöne Flanke von Franco Vázquez von der Grundlinie, Mariano versucht es von rechts per Volley, schießt allerdings weit drüber. Immerhin: Erster Torschuss Sevilla.

41.: TOOOR für Sevilla, Ausgleich! Flanke von rechts, Vitolo gibt ihn zentral weiter zu Franco Vázquez, der aus 15 Metern direkt ins rechte untere Eck schießt. Keine Chance für Casilla.

71.: Elfmeter für Sevilla! Vitolo im Zweikampf mit Ramos, der Real-Verteidiger trifft den Stürmer und holt ihn von den Beinen. Geht in Ordnung.

72.: TOOOR für Sevilla. Konoplyanke wartet lange, schiebt den Ball schließlich ins linke, untere Eck und verlädt damit Casilla. 2:1 für den Europa-League-Sieger.

99.: Tor für Real, aber es zählt nicht. Erneut köpft Ramos nach einer Ecke ein, aber das Schiedsrichtergespann nimmt den Treffer zurück. Ramos hatte zu viel gehalten und geschoben.

108.: Nächste gute Möglichkeit für Real: Schöner Ball von Benzema von links in die Spitze, doch James scheitert aus kürzester Distanz an Sergio Rico.

119.: TOOOR für Real, 3:2 durch Carvajal! Ein Sololauf über 30 Meter, Sevillas Verteidiger sind nur Sparringspartner und dann haut der Ex-Leverkusener den Ball in den linken, oberen Winkel. Hochverdient nach den letzten 30 Minuten.