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Vor WM-Auftakt gegen Deutschland: Mexiko will Sorgen hinter sich lassen

VonSID

Update 17/06/2018 um 09:04 GMT+2 Uhr

Vor dem Duell mit dem Weltmeister wurde Stürmer Chicharito fast pathetisch. "Auf diesen Moment habe ich lange gewartet", schrieb der einstige Leverkusener Bundesliga-Legionär Javier Hernandez vor dem WM-Auftaktspiel der Mexikaner bei der WM 2018 in Russland am Sonntag (ab 17:00 Uhr im Eurosport-Liveticker) gegen Deutschland bei Instagram.

Sorgen bei Mexiko

Fotocredit: Getty Images

"Es ist für mich eine große Freude, zum dritten Mal eine Weltmeisterschaft zu bestreiten, aber es bedeutet auch Verantwortung und ist ein Weg, etwas an mein Heimatland zurückzahlen", so Chicharito.
"#NadaNosDetiene" - nichts kann uns aufhalten - heißt der Hashtag des mexikanischen Verbandes. Er soll Programm für die WM-Endrunde in Russland sein. "Fiestagate" - die Berichte über eine ausschweifende Party mit 30 Damen eines Escort-Services in der Hauptstadt brachten Mexikos Fußball-Stars in Erklärungsnot -, schwache WM-Test-Ergebnisse und Ermittlungen der US-Behörden gegen Kapitän Rafael Marquez - alles soll vergessen sein.

Fokus auf den Sport

Trainer Juan Carlos Osorio unternahm seit der Ankunft Anfang der Woche in Russland große Anstrengungen, dass der Fokus bei El Tri ausschließlich auf den Sport gelegt wird. Schließlich gilt es, den Achtelfinalfluch zu bannen, nachdem die Lateinamerikaner zuletzt sechsmal in Folge in der ersten K.o.-Runde gescheitert waren. Und noch gut in Erinnerung ist die 1:4-Schlappe vor Jahresfrist im Halbfinale des Confed Cup gegen die stark verjüngte Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Der 146-malige mexikanische Nationalspieler Pavel Pardo, 2007 mit dem VfB Stuttgarter deutscher Meister, glaubt trotzdem daran, dass sein Heimatland eine Überraschung gegen Deutschland schaffen kann. Der 41-Jährige hofft, dass Mexiko eine "100-prozentige Leistung" abrufen kann.
"Wenn wir zehnmal gegen Deutschland spielen, können wir vielleicht einmal gewinnen. Aber dieses eine Mal könnte am Sonntag sein. Natürlich ist Deutschland Favorit", betonte Pardo, der am Sonntag auf Einladung der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Moskau weilt, im SID-Gespräch: "Aber wir haben eine gefestigte Mannschaft, die entschlossen ihre Chancen nutzen muss."
Eine mexikanische Galionsfigur feiert derweil ihre fünfte WM-Teilnahme. Kapitän Rafael Marquez ist zwar nicht mehr Stammspieler, aber immer noch der interne Leader. "Wir wollen Mexiko in einer schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Situation Freude schenken", betonte der Routinier, "ich will meinen Beitrag leisten."

Ermittlungen gegen Marquez

Allerdings sorgt der Abwehr-Routinier seit rund zehn Monaten selbst für Aufregung in Mexiko. Gegen Marquez laufen nach wie vor Ermittlungen der USA, wonach er in engem Kontakt zum Drogenkartell von Raul Flores Hernandez gestanden habe. Marquez dementierte zwar immer, aber sein US-Visum wurde kurzerhand ungültig gemacht, seine Bankkonten eingefroren.
Marquez nahm sich damals eine dreimonatige Auszeit vom Fußball - kehrte aber zurück. Zuvor hatte er vor Gericht einen Erfolg verzeichnet, worauf einige der Konten wieder freigegeben wurden. Die Anschuldigungen stehen allerdings immer noch im Raum.
Trotzdem wurde Marquez für die WM nominiert und rückt mit seiner fünften WM-Teilnahme in einen erlauchten Kreis auf: Marquez' Landsmann Antonio Carabajal, Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Italiens Torwart-Ikone Gianluigi Buffon schafften dieses Kunststück schon zuvor. Viele Experten in Mexiko glauben indes, dass Marquez als Führungspersönlichkeit ohnehin nur den ungeliebten kolumbianischen Coach Osorio stützen soll: Er gilt als uneingeschränkter Boss bei El Tri.
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