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Gianni Infantino glaubt fest an seine Wahl zum FIFA-Präsidenten

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 02/02/2016 um 13:38 GMT+1 Uhr

FIFA-Präsidentschaftskandidat Gianni Infantino hat laut eigener Aussage die Wahl beim Fußball-Weltverband eigentlich schon gewonnen. "105", antwortete der Schweizer im Welt-Interview auf die Frage, wie viele Stimmen er für die Abstimmung am 26. Februar in Zürich sicher habe. Ab dem zweiten Wahlgang reicht dort die einfach Mehrheit der 209 Stimmen aus den FIFA-Nationalverbänden.

Gianni Infantino

Fotocredit: SID

Gianni Infantino weiß, wie Wahlkampf geht. Gut dreieinhalb Wochen vor der Präsidentschaftswahl der FIFA hat der Schweizer im ehrwürdigen Wembley-Stadion medienwirksam die heiße Phase eingeleitet - und dabei jedem so ziemlich alles versprochen. "Wenn man den Fußball liebt, dann stimmt man für mich", sagte der (Noch-)Generalsekretär der UEFA lachend im ZDF-Interview. Mögliche Klüngeleien mit seinen Konkurrenten schließt er aus.
"Das wird es nicht geben, definitiv nicht. Wenn ich gewählt werde, werde ich am 26. Februar FIFA-Präsident sein", sagte die Nummer zwei der Europäischen Fußball-Union, dem eine Absprache mit Scheich Salman bin Ibrahim Al Khalifa aus Bahrain nachgesagt wurde:
Wenn ich nicht gewählt werde, wird es keine Deals geben.
Aber, davon scheint der 45-Jährige sehr selbstbewusst auszugehen, er wird ja gewählt.
105 Stimmen aus den 209 FIFA-Nationalverbänden habe er bereits sicher, sagte Infantino, der unter anderem die WM auf 40 Teilnehmer aufstocken will, im Welt-Interview. Stimmt das, wird er tatsächlich in Zürich zum Nachfolger des gefallenen Joseph S. Blatter weil dort ab dem 2. Wahlgang die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen reicht. Ob es aber wirklich schon 105 sind, ist fraglich. Das Machtgefüge im Weltfußball ist komplex, "sichere" Stimmen gibt es nicht viele.
Selbst die UEFA-Verbände (53 Nationen) werden nicht alle für Infantino stimmen, auch wenn das UEFA-Exekutivkomitee, das den Wahlkampf ihres Generals mit 500.000 Euro finanziert, gerne so hätte. Offizielle Infantino-Unterstützung gab es zudem aus dem südamerikanischen Dachverband CONMEBOL (10 Stimmen) und von einem Teil der Verbände aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik (CONCACAF/35). Das sind noch keine 105.

Kandidatur war nicht geplant

"Es ist wahr, dass ich vor ein paar Monaten noch nicht über eine Kandidatur nachgedacht habe. Aber manchmal im Leben gibt es Situationen, in denen man Entscheidungen treffen muss", sagte Infantino: "Als ich gesehen habe, was passiert, war mir klar, dass ich mich nicht einfach zurücklehnen und dabei zusehen kann, wie alles zerstört wird oder sich selbst zerstört. Es muss etwas getan werden, und zwar für den Fußball."
Neben Scheich Salman (50) treten auch noch Prinz Ali bin Al Hussein (40/Jordanien), der Franzose Jérôme Champagne (57) und - Stand jetzt - Tokyo Sexwale (62/Südafrika) gegen Infantino an. Der Scheich hat klare Vorteile in seinem asiatischen Dachverband (AFC/46 Stimmen) und offensichtlich auch in Afrika.
Die dortige CAF ist mit 54 Nationen die stimmgewaltigste FIFA-Konföderation. Wird es ganz knapp, könnten die ozeanischen Verbände (OFC/11 Nationen) am Ende die Königsmacher sein. Es sind Rechenspiele.

Stimmenfang durch Transparenz

Deshalb ging Infantino voll in die Offensiv und warb für Stimmen weitab von Europa. "Es geht darum, offen zu sein, transparent und integrativ", sagte er. Der neue Generalsekretär müsse oder solle sogar nicht aus (West-)Europa kommen. Es wäre das erste Mal. Der Weltverband müsse sich endlich öffnen.
"Die FIFA muss mehr Frauen an verantwortlichen Stellen einbinden und mehr Personen aus der gesamten Welt, die nicht nur in der Schweiz, Deutschland oder Frankreich gute Funktionäre sind", sagte der Präsidentschaftskandidat, der in London die Unterstützung zahlreicher prominenter Namen aus der Fußball-Welt, darunter José Mourinho, Fabio Capello, Luis Figo und Roberto Carlos, bekam.
"Diese Unterstützung bedeutet mir sehr viel", sagte Infantino. Was es nützt, wird sich am 26. Februar in Zürich zeigen.
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