Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

La Liga: Real Madrid verpasst Sprung an die Tabellenspitze in Osasuna

Thomas Schurl

Update 10/01/2021 um 13:59 GMT+1 Uhr

Real Madrid hat am 18. Spieltag der spanischen La Liga den Sprung an die Tabellenführung verpasst. Die Mannschaft von Startrainer Zinédine Zidane kam bei Abstiegskandidat CD Osasuna trotz klarer spielerischer Überlegenheit nicht über ein torloses Remis hinaus. Mit 37 Punkten bleiben die Königlichen auf Platz zwei, einen Punkt hinter Stadtrivale Atlético. Osasuna belegt mit 15 Zählern Rang 19.

CA Osasuna gegen Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Bei Minus ein Grad Celcius und leichtem Schneefall pfiff der Unparteiische Israel Bárcena Rodríguez die Partie an. Beide Teams starteten behutsam ins Spiel und so fanden die Anfangsminuten ausschließlich zwischen den Strafräumen statt. Die erste Torchance war ein langer Befreiungsschlag von Raphaël Varane tief aus der eigenen Hälfte, der sich anschließend für Osasuna-Keeper Sergio Herrera tückisch vor dem Tor senkte, doch Herrera erwischte den Ball noch vor der Linie.
Es war insgesamt eine mühsame Anfangsphase für beide Mannschaften bei suboptimalen Platzverhältnissen. Da die Bereiche vor den jeweiligen Strafräumen zum Teil mit Schnee bedeckt waren, gestaltete sich die Ballannahme wie auch die -kontrolle für die Feldspieler extrem schwierig.
Real bekam schließlich mehr Kontrolle über das Spiel. Die Gäste ließen sich stets viel Zeit beim Spielaufbau, verpassten aber zumeist das richtige Timing für den letzten Pass in die Gefahrenzone. Osasuna lauerte vorwiegend auf Kontersituationen, wusste sich aber auch in Druckphasen der Madrilenen spielerisch zu befreien.
So waren es auch die Hausherren, die im ersten Durchgang die beste Chance im Spiel hatten. Nach einem Eckball von Rubén García landete der Ball plötzlich am ersten Pfosten bei Kapitän Oier, dessen Kopfball aus sechs Metern lediglich wegen Thibaut Courtois und dessen guten Reflexen nicht den Weg ins Tor fand (30.).
picture

Jonathan Calleri (links) im Zweikampf mit Luka Modric (rechts)

Fotocredit: Getty Images

Mit einem torlosen Unentschieden ging es nach 45 Minuten in die Kabinen. Gleich nach Wiederanpfiff folgte dann aber die unterhaltsamste Phase des Spiels. Die erste gute Gelegenheit verbuchte Eden Hazard mit einer scharfen, halbhohen Flanke, die letztlich aufs Tor ging (48.). Osasuna-Schlussmann Herrera konnte den Schuss des Belgiers in höchster Not entschärfen.
Im Gegenzug zu Hazards Möglichkeit versuchte es Jonathan Calleri mit einem Abschluss aus zweiter Reihe (49.) - Courtois hatte hierbei jedoch keine Probleme. Es vergingen lediglich Sekunden, da setzte sich Marco Asensio mit einer starken Ballannahme in Szene und versuchte es mit einem Schlenzer aus 20 Meter vor dem Tor (49.). Herrera zeigte erneut eine starke Flugeinlage und konnte somit sein Team vor dem Rückstand bewahren.
Spätestens jetzt waren beide Teams voll da, konnte man meinen. Nach einer weiteren gefährlichen Möglichkeit von Juan Cruz, die in den Armen von Courtois landete (52.), sollte es das jedoch gewesen sein mit dem Powerplay. Das anfängliche hohe Tempo konnten beide Teams nicht lange halten und so verlief sich die Partie wieder auf das Niveau der ersten Halbzeit.
In Minute 61. zappelte der Ball dann erstmals im Netz hinter Keeper Herrera. Karim Benzema war es, der eine tolle Hereingabe von Toni Kroos im zweiten Versuch hinter die Linie drücken konnte. Der Jubel der Madrilenen kam jedoch erst gar nicht auf, da sich der Franzose beim Zuspiel von Kroos im Abseits befand. Zahlreiche Wechsel in der Schlussphase auf beiden Seiten störten den ohnehin schon spärlichen Spielfluss dann erneut.
Kurz vor Schlusspfiff folgte dann mit einer haarscharfen Kopie des zurückgepfiffenen 1:0 aus der 61. Minute die vermeintliche Erlösung für Real Madrid. Abermals war es Kroos, der eine wunderbare Flanke in den Sechzehner auf Benzema brachte. Der Franzose netzte erneut ein, stand jedoch auch erneut klar im Abseits (89.).
Es blieb also beim leistungsgerechten 0:0 zwischen Osasuna und Real Madrid. Für die Gäste eine Enttäuschung, für Osasuna der erste Punktegewinn in einem Duell mit den Madrilenen seit Dezember 2013.

Die Stimmen zum Spiel: "Das war kein Fußballspiel"

Toni Kroos (Real Madrid): "Wir haben das Spiel kontrolliert, uns ein paar Möglichkeiten erspielt, aber nicht viele. Vorne hat uns heute einfach etwas gefehlt. Wir müssen mit unserer Qualität mehr Torchancen kreieren, darum geht es. Das Spiel war nicht gut genug von uns. Zu viel ging durch die Mitte, und die war dicht. Wir hätten mehr über die Außen spielen müssen."
Zinédine Zidane (Trainer Real Madrid): "Am Ende bleibt ein schlechtes Gefühl. Wir haben auf dem Platz gegeben, was wir konnten. Das war kein Fußballspiel. Die Umstände waren sehr kompliziert und deswegen fühlt es sich so an, mit all den Dingen, die in den letzten Tagen passiert sind. Wir wissen noch nicht mal, wann wir zurückkehren können. Wir müssen das so hinnehmen und an Mittwoch denken."
Jagbao Arrasate (Trainer Osasuna): "Wir versuchen immer, das Positive zu betrachten. Wir sind auch nicht besessen von der Tatsache, dass wir keine Spiele gewinnen. Heute fehlten uns die Beine, um auf den Gegner Druck auszuübern. Ich denke das Team hat sehr gute Arbeit geleistet."

Das fiel auf: Beherzte Leistung von Osasuna

Trotz Rang 19 in der Tabelle und der vermeintlich klaren Ausgangslage vor dieser Partie verkaufte sich Osasuna Pamplona gegen den spanischen Rekordmeister äußerst tough.
Statt sich lediglich hinten reinzustellen und ihr Spiel aufs Verteidigen beschränken, fanden die Jungs von Trainer Jagboa Arrasate auch spielerisch Möglichkeiten, dem Gegner aus Madrid Paroli zu bieten. Am Ende wurden sie mit ihrer couragierten und beherzten Leistung sogar mit einem Punktegewinn im Abstiegskampf belohnt.

Der Tweet zum Spiel:

Es war wahrlich kein ideales Wetter für Fußball heute in Spanien. Nachdem das ganze Land und insbesondere die Region um Madrid von einem seltenen Wintereinbruch überrascht wurde, musste schneefallbedingt gar die Partie zwischen Atlético Madrid und Athletic Bilbao abgesagt werden.
Tatsächlich hat es einen solchen starken Wintereinbruch schon seit 50 Jahren nicht mehr gegeben. Immerhin zeigte sich das spanische Volk kreativ und wusste den Schnee sportlich für sich zu nutzen.

Die Statistik zum Spiel: 300

Wettbewerbsübergreifend stellte die heutige Partie für Toni Kroos das insgesamt 300. Spiel im Dress der Königlichen dar. Damit ist er der erst zweite deutsche Spieler, nach Ulrich Stielike (308), der diese Marke erreichte.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Sextape-Skandal: Real-Star Benzema muss vor Gericht
picture

"Gladbach war brutal effizient": So analysiert Flick die Bayern-Pleite

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung