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Kylian Mbappé - Transfer-Soap neigt sich dem Ende: Real-Frist und PSG-Frust rund um den Superstar

Dennis Melzer

Update 04/01/2024 um 19:47 GMT+1 Uhr

Kylian Mbappé bestimmt aktuell mal wieder die Transfer-Schlagzeilen. Seit wenigen Tagen darf der Superstar von Paris Saint-Germain mit möglichen neuen Arbeitgebern verhandeln. Noch ist aber nicht sicher, dass Mbappé überhaupt wechselt, sein aktueller Klub macht sich weiter Hoffnung auf einen Verbleib. Zwei Vereine buhlen im Hintergrund, ein Schwergewicht setzte gar eine Entscheidungsfrist.

Abschied aus Paris? Mbappé bezieht Stellung zu Gerüchten

Christophe Dugarry, seines Zeichens französischer Weltmeister von 1998, ist genervt. Genervt von einem, der 20 Jahre später mitverantwortlich für den zweiten WM-Titel der Grande Nation zeichnete: Kylian Mbappé.
"Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass er geht. Er wird immer berechenbarer, es fehlt ihm an Kraft und Charakter. Er verschwindet zu oft aus großen Spielen", sagte Dugarry im Gespräch mit "RMC Sport" bezüglich Mbappé.
"Er hat die ganze Macht gewollt, aber man hat das Gefühl, er ist ein kleiner Junge. Der Anzug scheint zu groß, er wirkt verloren", schimpfte der ehemalige Milan-Profi weiter. Eine ernüchternde Analyse.
Rein sportlich bietet Mbappé auch in dieser Saison nur wenig Angriffsfläche – in 16 Ligaspielen erzielte der Angreifer 18 Treffer, zudem steuerte er in der Champions League drei weitere Tore bei. Dugarrys Tirade scheint eher auf Mbappés Gebaren neben dem Platz zu zielen.

Mbappé und die ewigen Gerüchte

Seit Jahren nutzt der PSG-Superstar die Transferfenster als Bühne. Jedesmal wird aufs Neue spekuliert, ob der 25-Jährige die französische Hauptstadt denn nun wirklich verlässt.
Und Real Madrid gilt immer wieder als potenzieller Abnehmer, vor anderthalb Jahren galt ein Deal bereits in trockenen Tüchern. Auch in der aktuellen, noch frischen Transferphase heißt es in Anlehnung an den berühmten Murmeltier-Film mit Bill Murray: "Und täglich grüßt der Mbappé".
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Kylian Mbappé

Fotocredit: Getty Images

Mbappés Vertrag läuft am Saisonende aus, die Option auf eine Verlängerung in Paris bis 2025 ließ der Torjäger verstreichen. Dieser Umstand ermöglicht Mbappé, dass er seit dem 1. Januar Gespräche mit anderen Vereinen führen darf. Obwohl PSG wegen der Situation reichlich Frust schiebt, geben sich die Verantwortlichen in der Öffentlichkeit gelassen.
"Ich habe meine Entscheidung noch nicht getroffen", sagte auch Mbappé selbst am Mittwoch nach dem Sieg gegen den FC Toulouse (2:0).

PSG hofft weiter auf Verbleib

Tatsächlich besteht weiter die Hoffnung, Mbappé doch noch umstimmen zu können. Das hat in der Vergangenheit jedenfalls trotz aller Real-Gerüchte immer mal wieder funktioniert. Klubboss Nasser Al-Khelaifi betonte jüngst, dass er von den neuerlichen Avancen der Königlichen nichts mitbekommen habe.
"Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst, nicht auf andere", sagte Al-Khelaifi gegenüber der "Gazzetta dello Sport", ehe er zu einer Lobeshymne auf Mbappé ansetzte: "Ich glaube, die Leute werden manchmal immun gegen seine Leistungen – wie viele Spieler haben zwei Weltmeisterschaftsrunden gespielt und in einer davon einen Hattrick erzielt?"
Mbappé sei "der beste Spieler der Welt" und helfe laut Al-Khelaifi dabei, das "künftige Erbe aufzubauen." Kryptische Aussagen, die hinsichtlich Mbappés Zukunft nicht viel Aufschluss boten. Etwas mehr Licht brachten zuletzt die Medien ins Dunkle.

Real setzt Ultimatum

Sowohl "Marca" als auch der renommierte "Athletic" berichteten, dass Real nicht nur weiterhin Interesse an einer Verpflichtung bekundet, sondern Mbappé mittlerweile ein Ultimatum gestellt habe. Demnach müsse sich der 75-fache Nationalspieler bis zum 15. Januar endgültig entscheiden, ob er nach dieser Spielzeit bei den Madrilenen anheuern möchte.
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Carlo Ancelotti (Real Madrid) hat Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain) im Blick

Fotocredit: Getty Images

Allerdings müsse Mbappé laut "Marca" im Vergleich zum unterschriftsreifen Arbeitspapier 2022 diesmal finanzielle Abstriche machen. Der kostspielige Umbau des Estadio Santiago Bernabéu und Reals Ziel, Gewinne zu erwirtschaften, lassen das neue Vertragsangebot angeblich deutlich geringer ausfallen.
Der normalerweise gut informierte Transfer-Experte Fabrizio Romano möchte sich indes zu keiner Vorhersage hinreißen lassen. Dies mache "keinen Sinn", wie der Italiener unlängst klarstellte. Er ergänzte jedoch: "Die Situation ist unverändert. Real ist an Mbappé dran, PSG hofft auf eine Verlängerung."

Auch der FC Liverpool mischt mit

Mittlerweile ist augenscheinlich aber noch eine weitere Partei in den Poker eingestiegen. Wie die Pariser Zeitung "Le Parisien" kürzlich meldete, darf sich der englische Top-Klub FC Liverpool berechtigte Hoffnungen auf eine Mbappé-Verpflichtung machen. Der Traditionsverein von Trainer Jürgen Klopp sei gar der "gefährlichste und glaubwürdigste Kandidat".
Wie die Reds Mbappés üppiges Gehalt, das auf rund 26 Millionen Euro pro Jahr taxiert wird, stemmen wollen, blieb vorerst unklar. Ein mögliches Szenario wäre, dass Top-Verdiener Mohamed Salah, der bereits im vergangenen Sommer von finanzstarken Klubs aus Saudi-Arabien umworben wurde, die Insel nach sieben Jahren verlässt.
Was auch immer Mbappé plant – es muss (endlich) eine baldige Entscheidung her. "Wenn ich weiß, was ich machen will, warum sollte ich es dann hinauszögern? Das würde keinen Sinn ergeben", sagte Mbappé kürzlich
Die größte Transfer-Seifenoper der vergangenen Jahre befindet sich mutmaßlich in ihrer letzten Staffel. Dass Frankreichs Kapitän seiner Heimat erstmals den Rücken kehrt, wird immer realistischer.
Christophe Dugarrys Herzenswunsch könnte also in Erfüllung gehen.
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