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Mesut Özil über seinen Wechsel von Real Madrid zu Arsenal: "Schwerste Entscheidung meines Lebens"

Daniel Rathjen

Update 03/03/2017 um 14:48 GMT+1 Uhr

In seinem neuen Buch "Die Magie des Spiels" erzählt Mesut Özil vom FC Arsenal, dass er Real Madrid im Jahr 2013 eigentlich gar nicht verlassen wollte. Und warum er es letztlich doch tun musste.

Mesut Özil (FC Arsenal)

Fotocredit: Imago

Für viele kam sein Wechsel im Jahr 2013 von Real Madrid zum FC Arsenal sehr überraschend. Sogar für Mesut Özil selbst in gewisser Weise, wie er jetzt in seinem Buch zugibt.
"Ich hatte überhaupt nicht die Absicht, Real Madrid zu verlassen", steht dort unter anderem.
Bestätigt wird dann, dass es Özils Vater Mustafa, der seinen Sohn zu dieser Zeit beriet, quasi verbockte.
Özil: "Mein Vater und ich hatten beide das Ziel, vorzeitig um weitere Jahre zu verlängern - um meine Erfolgsgeschichte bei den Königlichen fortzusetzen und endlich auch den Champions-League-Titel zu holen. Mein Vater übernahm dann die Verhandlungen."

Mesut Özil: Mein Vater hat's mit Real Madrid verbockt

Real-Präsident Florentino Pérez verhandelte jedoch hart und legte ein erstes Angebot vor, dass Mustafa überhaupt nicht gefiel.
Die Situation war (...) für meinen Vater neu. Er kannte es nicht, in dieser Form unter Verhandlungsdruck gesetzt zu werden. Er hatte noch nicht Dutzende Verhandlungen mit den größten Vereinsmanagern geführt und dementsprechend fehlte ihm, das muss man im Nachhinein ehrlich zugeben, die Abgeklärtheit, angemessen mit so einem provokanten Angebot umzugehen. Deshalb bewahrte er auch leider keinen so kühlen Kopf, wie es wahrscheinlich wichtig gewesen wäre.
Wutschnaubend und Tür knallend soll Mustafa Özil schließlich Pérez' Büro verlassen haben. Das Verhältnis zwischen den beiden war danach so kaputt, dass der Real-Boss offenbar damit drohte, Mesut Özil auf der Tribüne versauern zu lassen.

Özil ruft bei Wenger an

"Plötzlich musste ich handeln. Im Sinne meiner Karriere. Nicht mehr zu spielen kam überhaupt nicht infrage - vor allem, wenn diese Entscheidung nicht auf Leistungskriterien beruhen würde", so Özil.
Der spätere Weltmeister rief daraufhin Arsène Wenger vom FC Arsenal an, vom dem er wusste, dass dieser ihn gerne verpflichten würde.

Den eigenen Vater entlassen

Der Transfer ging dann schnell über die Bühne, Mesut Özil fasste bei Arsenal Fuß und gehört bei den Gunners seitdem zu den Leistungsträgern. Seinen Vater entband er von der Berater-Tätigkeit. Diese Maßnahme sorgte dann für richtig Ärger im Hause Özil.
Letztlich ist die Abnabelung von meinem Vater leider nicht so friedlich und reibungslos vonstattengegangen wie erhofft. Er fühlte sich ausgebootet und klagte sogar noch vor Gericht um seine Provision, weil er mir den Ausrüstervertrag mit Adidas besorgt hatte. Ich bedauere den gesamten Streit sehr. Es ist ein trauriges Kapitel in einer sehr langen, sehr intakten und harmonischen Vater-Sohn-Beziehung, die die Grundlage dafür war, dass ich als Fußballer überhaupt so weit gekommen bin.
Rückblickend kennzeichnet Mesut den Wechsel von Real Madrid zu Arsenal als "die schwerste Entscheidung meines Lebens". Und weiter: "In meinem Kopf steckte eigentlich noch der Wunsch, mit Real Champions-League-Sieger zu werden. Und ich wollte mithilfe meiner Mitspieler von Real Madrid zum Weltfußballer aufsteigen. Die Reise mit Real war noch nicht am Ende", gesteht Mesut Özil sich jetzt ein.
Bei Arsenal gilt sein Vertrag bis 2018. Die Gespräche über eine Verlängerung stocken derzeit.
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