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Premier League - "Blaues Wunder": 3 Gründe für Chelseas Höhenflug

Dirk Adam

Update 10/12/2016 um 22:02 GMT+1 Uhr

Chelsea ist das Team der Stunde in England. Acht Siege in den vergangenen acht Spielen sprechen für sich. Am Wochenden treffen die "Blues" auf West Brom. Vom Papier her eine klare Sache, aber die "Baggies" holten in den letzten vier Spielen zehn von zwölf Punkten. Kein Problem für Chelsea-Trainer Antonio Conte, der den Schlüssel zum Erfolg fand. Eurosport.de nennt drei Gründe für den Höhenflug.

Chelsea's Spanish defender Marcos Alonso, Chelsea's Spanish midfielder Pedro, Chelsea's English defender Gary Cahill, Chelsea's Brazilian defender David Luiz, Chelsea's Spanish defender Cesar Azpilicueta, Chelsea's French midfielder N'Golo Kante, Chelsea'

Fotocredit: AFP

Der Italiener wirkte nach dem spektakulären 3:1-Sieg bei Manchester City leicht geknickt. Nach dem achten Premier-League-Sieg hintereinander lobten die Experten und Journalisten diesmal nicht seine Taktik.
Vielmehr winkten diese ab und deuteten etwas abfällig darauf hin, dass Antonio Conte "nur" auf typisch italienische Tugenden setzte. Starke Abwehr, schnelle Konter - so die einhellige Meinung nach dem Spiel.
Dabei überrollt Conte in der Premier League gerade alles, was sich den "Blues" in den Weg stellt. Viele vergleichen seine Taktik bereits mit den Anfangsjahren von José Mourinho an der Stamford Bridge.
In dieser Zeit spielte Chelsea wie eine "Maschine". Perfekt aufeinander abgestimmt, beinahe unbezwingbar. Ein "blaues Wunder", an das Conte (47) mit seinem Team wieder erfolgreich anknüpft.
Was macht Chelsea so stark, dass die "Blues" im Moment alles gewinnen? Eurosport.de macht den Check.

1. Taktische Umstellung

Nach der 0:3-Niederlage gegen Arsenal verließ Chelsea mit hängenden Köpfen den Platz. Am 6. Spieltag der Premier League präsentierte sich das Team von Conte nicht auf Augenhöhe mit den "Gunners". Höchste Zeit für Conte, sein taktisches System umzustellen. Das 4-2-3-1 funktionierte nicht. Die Abwehr mit Branislav Ivanovic war löchrig.
Conte zögerte keinen Moment und reagierte sofort. Er veränderte seine Mannschaft am 7. Spieltag bei Hull City (2:0) auf zwei Positionen und stellte auf ein 3-4-3-System um. Conte nahm Ivanovic (32) heraus. Seither wurde der Serbe, der seit 2008 insgesamt 241 Mal für Chelsea auflief, nur drei Mal eingewechselt und kam auf magere 13 Einsatzminuten.
Ex-Chelsea-Profi Ruud Gullit sagte der "BBC":
Einer der Gründe für Chelseas Stärke ist, dass sie italienisch spielen und kaum Tore zulassen. Das ist kein Glück, denn Conte setzt zuerst auf die Abwehr, damit die Mannschaft von hinten heraus stabil ist.
Nach der Lehrstunde bei Arsenal bilden David Luiz, Gary Cahill und Cesar Azpilicueta die Dreierkette. Die Bilanz - zwei Gegentore in den letzten acht Spielen. Eine überragende Quote, zumal das 0:1 bei Manchester City auf ein Eigentor von Gary Cahill (45.) zurückging. Im 3-4-2-System ist Chelsea schwer zu knacken, weil das ganze Team nach hinten mitarbeitet.

2. "Tormaschine" Costa

Mit Diego Costa hat Chelsea einen der besten Torjäger in seinen Reihen. Zusammen mit Alexis Sanchez (Arsenal) führt der Stürmer mit elf Treffern in 14 Spielen das Ranking an. Zweitbester Chelsea-Schütze ist Eden Hazard mit acht Toren in 14 Spielen. Eine wahre Leistungsexplosion des 28 Jahre alten Costa, der vergangene Saison in 28 Begegnungen nur auf zwölf Tore kam.
Sein Einsatz am Sonntag gegen West Brom ist aber fraglich, denn Costa verletzte sich beim Spiel gegen Manchester City. Bei seiner Auswechslung in der 85. Minute humpelte Costa vom Rasen. Kurz zuvor signalisierte er, dass er wegen muskulären Problemen nicht weiterspielen kann. Chelsea hofft, dass die "Tormaschine" schnell wieder fit wird.
Zusammen mit Pedro, Eden Hazard und Cesc Fabregas kombinierten die "Blues" im Blitztempo bei Manchester City. Nach einem 40-Meter-Pass von Fabregas zeigte Costa, was einen Topstürmer ausmacht. Trotz Bedrängnis stoppte er den Ball mit der Brust, sprintete Gegenspieler Nicolas Otamendi davon und erzielte das 1:1.
Seit dem Boxing Day 2015 war Costa in 28 Spielen an 30 Toren beteiligt. 20 Treffer erzielte er selbst, zehn Tore legte er auf. In dieser Saison knüpft er an seine Anfangszeit bei Chelsea an. 2014/15 kam Costa in 26 Spielen auf 20 Tore und drei Torvorlagen. In dieser Saison sind es bereits elf Treffer und fünf Assists. Topwert bei Chelsea!

3. Conte impft Sieger-Gen ein

Antonio Conte ist nicht nur ein charismatischster Trainer, sondern auch ein Siegertyp. Der Italiener reißt seine Mannschaft mit. Nach dem holprigen Auftakt und nur drei Siegen in den ersten sechs Spielen impfte er seinem Team wieder Selbstvertrauen ein. Zudem zahlt sich sein hartes Training immer mehr aus. Chelsea ist den Gegnern physisch überlegen.
Conte hat sein Team mit dem Sieger-Gen gespritzt. Selbst Rückstände wie nach dem Eigentor von Cahill gegen Manchester City werfen die "Blues" nicht um. Im Gegenteil, Chelsea bäumt sich auf - wirkt mannschaftlich geschlossen. Die Mechanismen stimmen, jeder kämpft für jeden. Somit ist es keine Überraschung, dass Chelsea an der Tabellenspitze steht.
Nach dem 3:1-Sieg bei ManCity erklärte der Italiener:
Solch ein Spiel verlangt die richtige Einstellung. Man muss gewinnen und auch kämpfen wollen.
Nach der Zeit von José Mourinho scheint Conte seine eigene Ära an der Stamford Bridge zu begründen. Wie Meistertitel funktionieren, stellte er mit Juventus Turin eindrucksvoll unter Beweis (2011/12, 2012/13, 2013/14). Jetzt gilt es, die Top-Form im harten Dezember abzurufen, wenn es gegen West Brom, Sunderland, Crystal Palace, Bournemouth und Stoke weiter Schlag auf Schlag geht.
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