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Cristiano Ronaldo brüskiert Manchester United erneut - die "verwöhnte Göre" beschmutzt ihr Denkmal

Thomas Gaber

Update 21/10/2022 um 15:01 GMT+2 Uhr

Cristiano Ronaldo sorgte beim 2:0-Sieg von Manchester United gegen Tottenham Hotspur für den nächsten Eklat. Während das Spiel noch lief, brach er das Aufwärmen der Ersatzspieler ab und ging in die Kabine. Das Echo auf Ronaldos Flucht ist verheerend, seine Zukunft bei den Red Devils ungewisser denn je. Für die Partie am kommenden Samstag beim FC Chelsea wurde er aus dem Kader gestrichen.

Ronaldo und ten Hag - Blick auf eine schwierige Beziehung

Ein, zwei Mal blickt sich Cristiano Ronaldo noch um. So als wolle er sichergehen, dass ja niemand etwas bemerkt von seinem perfiden Plan.
Langsam aber entschlossen ging CR7 in Richtung Kabineneingang des Old Trafford. 50 Sekunden reguläre Spielzeit standen noch auf der Uhr, als der Portugiese verschwand.
Kurz zuvor hatte United-Manager Erik ten Hag Anthony Elanga für Jadon Sancho eingewechselt, während Ronaldo außen vor blieb. TV-Experte Alan Shearer vermutete bei "Amazon Prime", dass der Superstar infolgedessen das Weite suchte.
"Ich kann seinen Frust verstehen. Er hat sich warm gemacht und dann wird ihm ein 20-Jähriger vorgezogen", sagte der frühere Stürmer, ergänzte aber: "Das ist trotzdem nicht zu akzeptieren. Man muss das große Ganze sehen. United hat ein sehr gutes Spiel gemacht und wir reden wieder nur über Ronaldo."
Andere Fußballgrößen von einst gingen mit Ronaldo noch deutlich kritischer um. "Sorry, aber das ist inakzeptabel. Es ist so armselig", schimpfte Gary Lineker bei der "BBC".

Cristiano Ronaldo wie ein "bockiges Kind"

Sein TV-Kollege Micah Richards stimmte zu. "Das ist so jämmerlich für jemanden, zu dem wir so lange aufgeschaut haben, einen der ganz Großen des Fußballs. Die eigene Mannschaft gewinnt und er bleibt in seiner eigenen kleinen Welt wie ein bockiges Kind", sagte der langjährige Profi von Manchester City.
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Nagelsmann zur Ronaldo-Affäre: "Vielleicht war ihm kalt"

Gabriel Agbonlahor nannte Ronaldo bei "TalkSPORT" eine "verwöhnte Göre", die es nicht verdient habe, das United-Trikot zu tragen.
"Das ist dermaßen respektlos gegenüber seinen Teamkollegen. Ten Hag sollte ihn für diese Aktion bestrafen und ihn für das nächste Spiel gegen Chelsea aus dem Kader streichen. Abgesehen davon sitzt er zurecht draußen. Die Mannschaft spielt besser ohne ihn", so der dreimalige englische Nationalspieler.

Ob mit oder ohne Ronaldo - ten Hag steckt in einem Dilemma

Ronaldos würdeloser Abgang ist das nächste traurige Kapitel in der Saga um den Superstar von einst seit seiner Rückkehr nach Manchester. Schon in der vergangenen Saison fiel er eher durch sein divenhaftes Verhalten - vor allem nach Auswechslungen - denn durch seine Tore auf.
Im April leitete die Polizei von Liverpool ein Verfahren gegen den 37-Jährigen wegen möglicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ein, nachdem er einem jungen Everton-Fan das Handy aus der Hand geschlagen hatte.
In der Vorbereitung auf diese Saison verließ er im August während eines Spiels das Stadion und handelte sich einen öffentlichen Rüffel von ten Hag ein. Mittwochabend hatte der Niederländer schlichtweg keine Lust, Fragen zu Ronaldos Verhalten zu beantworten. "Ich habe ihn nach dem Spiel gesehen, aber nicht mit ihm gesprochen. Ich werde mich am Donnerstag damit befassen", sagte ten Hag.

Ronaldo aus Kader für Chelsea-Spiel gestrichen

Das tat der Teammanager und strich Ronaldo zunächst aus dem Kader für das Duell am kommenden Samstag beim FC Chelsea. Das gab der englische Topklub in einem Statement bekannt. "Der Rest der Mannschaft konzentriert sich voll und ganz auf die Vorbereitung auf dieses Spiel", hieß es weiter.
Ronaldo reagierte nur Stunden später bei Instagram auf seine Streichung. "Wie ich es in meiner gesamten Laufbahn immer getan habe, versuche ich, meinen Kollegen, meinen Gegnern und meinen Trainern gegenüber respektvoll zu leben und zu spielen. Das hat sich nicht geändert", schrieb der 37-Jährige, der sich in seinem Post nicht für sein Verhalten entschuldigte.
Für die jungen Spieler versuche er "ein Vorbild zu sein. Leider ist das nicht immer möglich, und manchmal werden wir in der Hitze des Gefechts überrumpelt". Ronaldo will aber "bald wieder" mit United "zusammen sein".
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Nani zu Ronaldos Tunnel-Flucht: "Vielleicht musste er aufs Klo"

Doch egal, wie der Coach auf den jüngsten Affront des "unverbesserlichen Egoisten" (Daily Mail) dauerhaft reagiert - er steckt in einem Dilemma. Ronaldo ist nicht irgendein Spieler von Manchester United und solange er bei den Red Devils unter Vertrag steht, ist der Umgang mit ihm für ten Hag eine einzige Gratwanderung. Sollte er ihn öfter spielen lassen aus Respekt vor seiner Welt-Karriere? Oder sollte er gänzlich auf ihn verzichten und damit Ronaldos Ruf als Ikone des Sports verwässern?

Ronaldo tritt Legendenstatus mit Füßen

Für United-Legende Rio Ferdinand gibt es nur eine Lösung. "Wenn ten Hag Ronaldo nicht mehr als Stammspieler sieht, sollte er ihn aus seinem Vertrag entlassen. Er muss ihn gehen lassen. Es ist für niemanden fair, nicht für den Verein, nicht für Ronaldo, nicht für ten Hag, wenn nach jedem Spiel die erste Frage lautet: 'Warum hat Ronaldo nicht angefangen?‘", sagte Ferdinand auf seinem YouTube-Kanal "Vibe with Five".
Der 43-Jährige ist sich sicher, dass die Situation ten Hag "bis zu dem Tag behindern wird, an dem Ronaldo den Verein verlässt, weil Ronaldo eine Legende des Fußballs ist".
Diesen Legendenstatus hat Ronaldo allerdings in den letzten knapp eineinhalb Jahren mehrfach mit Füßen getreten. Er ist immer noch - trotz aller gegenteiligen Beweise - von seiner Brillanz überzeugt und kann nicht akzeptieren, dass seine Blütezeit vorbei ist.
Ronaldo legte als Fußballprofi stets ein gewisses Maß an Arroganz und Selbstüberzeugung an den Tag. Verbunden mit Talent und harter Arbeit machte ihn diese Attitüde zu einem der besten Spieler der Welt. Doch mittlerweile steht sie ihm nur noch im Weg.

Vereinswechsel nach der "Schande" ratsam

"Sein Verhalten gegenüber seinen Mitspielern, seinen Trainern und den Fans von Manchester United ist eine Schande", polterte Danny Mills bei "Sky Sports". "Es tut mir leid für den Klub, dass die beste Saisonleistung von United im Schatten steht, weil sich ein prominenter Spieler nicht benehmen kann. Ronaldo denkt wirklich, er ist größer als der Klub", so der ehemalige englische Nationalspieler.
Mit seinem leisen Abgang aus dem Old Trafford hat Ronaldo sein eigenes Denkmal zum wiederholten Mal beschmutzt. Eine ganz große Karriere steuert auf ein unschönes Ende hin. Um das Blatt noch einmal zu wenden, sollte Ronaldo United im Winter zwingend verlassen.
In Portugal liegen ihm die Menschen nach wie vor zu Füßen und er hat oft betont, dass er seine Karriere bei Sporting in Lissabon beenden möchte.
Die Zeit dafür ist gekommen, denn auch Ronaldo muss akzeptieren, was er mittlerweile ist: ein durchschnittlicher Premier-League-Spieler.
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Ten Hag reagiert auf Ronaldo-Aufreger: "Darüber sprechen wir morgen"

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