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Jürgen Klopp kritisiert Schiedsrichter Paul Tierney nach Top-Spiel Tottenham gegen Liverpool scharf

Marc Hlusiak

Update 19/12/2021 um 21:18 GMT+1 Uhr

Jürgen Klopp versteht nach dem 2:2 (1:1) des FC Liverpool bei Tottenham Hotspur die Welt nicht mehr. Mehrere strittige Szenen bewertete Schiedsrichter Paul Tierney nach Meinung des deutschen Trainers falsch und somit zum Nachteil der Reds. "Ich weiß nicht, was Tierney für ein Problem mit mir hat", sagte der 54-Jährige nach dem Spiel bei "Sky" und wünschte sich einen "objektiven Schiedsrichter".

Jürgen Klopp (l.) und Schiedsrichter Paul Tierney

Fotocredit: Getty Images

Es war ein Topspiel, das es in sich hatte. 2:2 (1:1) trennten sich Spurs und Reds nach 90 intensiven Minuten in Nord-London, die vor allem aus Sicht der Gäste jede Menge Diskussionsstoff lieferten.
Im Mittelpunkt des Geschehens: Schiedsrichter Paul Tierney. Der 41-Jährige hatte wahrlich nicht seinen besten Tag und sorgte mit fragwürdigen Entscheidungen vor allem bei Liverpool-Trainer Klopp für Haareraufen.
Bereits in der 20. Minute hätte Tottenham-Stürmer Harry Kane mit der Roten Karte vom Platz gestellt werden können: Im Mittelfeld flog er mit offener Sohle in Andrew Roberston hinein, traf seinen Gegenspieler, der geistesgegenwärtig hochsprang, heftig am Schienbein.
Tierney jedoch zückte lediglich die Gelbe Karte, woraufhin Klopp am Spielfeldrand wütend auf den Vierten Offiziellen losging.

Klopp: "Dann ist sein Bein gebrochen"

"Es war ein hartes Tackling, aber ich habe ja den Ball getroffen. Es sieht in der Zeitlupe schlimmer aus als es war", sagte der Torjäger nach der Partie bei "Sky". Eine Sichtweise, die er exklusiv haben dürfte - eine Ballberührung war auf den TV-Bildern jedenfalls keineswegs zu sehen.
Klopp bewertete die Szene nach Spielende gänzlich anders. "Das ist definitiv eine Rote Karte, da gibt es keine zwei Meinungen", monierte der 54-Jährige: "Wenn Robo (Robertson, Anm. d. Red.) sein Bein auf dem Boden lässt, ist es gebrochen."
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Harry Kane foult Andrew Robertson - keine Rote Karte

Fotocredit: Getty Images

Nur 18 Minuten später sorgte ein nicht gegebener Elfmeter für weiteren Unmut im Lager der Reds. Diogo Jota war frei durch und wurde in der linken Strafraumhälfte von Emerson Royal von hinten umgestoßen. Wieder war der Kontakt deutlich erkennbar, Royal traf ebenfalls nicht den Ball. Tierney erkannte aber kein Foulspiel und ließ weiterspielen.
Nachdem sich Klopp beim vierten Offiziellen beschwerte, zeigte Tierney ihm die Gelbe Karte.
"Ich verstehe das nicht", ärgerte sich Klopp später: "Mr. Tierney hat mir gesagt, dass Jota in der Szene absichtlich abgebremst habe, um den Kontakt zu provozieren. Es wäre schon hilfreich, wenn der Schiedsrichter selber mal Fußball gespielt hätte, denn er stoppt, um zu schießen. Man kann nicht gleichzeitig rennen und schießen."

Robertson fliegt: "Man kann die Rote Karte geben"

Bereits in der Halbzeitpause redete Klopp wild gestikulierend im Kabinengang auf den Unparteiischen ein, sollte im zweiten Durchgang aber noch weiteren Grund zum Ärger bekommen. Denn was Tierney nach Kanes Foul an Robertson nach Meinung Klopps verpasst hatte, tat er dann mit Hilfe des VAR in der 78. Minute.
Diesmal packte Liverpools Robertson nahe der Seitenauslinie die Sense aus und zog mit dem linken Fuß gegen Royal voll durch. Der Spurs-Verteidiger wälzte sich auf dem Rasen, die Emotionen kochten hoch. Tierney zückte zunächst die Gelbe Karte, ließ sich nach Hinweis des Videoschiedsrichters und anschließendem Blick auf den Monitor jedoch davon überzeugen, den Schotten mit der Roten Karte vom Feld zu schicken.
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Andrew Robertson vom FC Liverpool sieht die Rote Karte im Spiel bei Tottenham Hotspur

Fotocredit: Getty Images

"Man kann die Rote Karte geben", gab Klopp zu. Der Reds-Coach monierte allerdings, warum sich der VAR in dieser Szene einschaltete, bei Kane gegen Robertson zuvor aber nicht.

Klopp vermutet persönliches Problem

"Ich weiß nicht, was Tierney für ein Problem mit mir hat", vermutet der ehemalige BVB-Coach darüber hinaus eine zwischenmenschliche Dissonanz zwischen Tierney und ihm selbst.
"Wir haben mehrere Spieler in Quarantäne, verlieren unseren Kapitän am Spieltag. Ich habe nicht erwartet, dass wir hier das beste Spiel der Saison machen, wir wollten uns durchkämpfen und das haben die Jungs gemacht. Ich bin damit sehr zufrieden", so Klopp.
Unzufrieden jedoch sei er mit der wenig klaren Linie des Unparteiischen. "Wir brauchen einfach einen objektiven Schiedsrichter, der Situationen sieht und sie richtig bewertet. Wir müssen ihn (Paul Tierney, Anm. d. Red.) fragen, was er für ein Problem mit mir hat."
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