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Timo Werner muss sein Spiel nach dem Wechsel von Romelu Lukaku zum FC Chelsea umstellen

Peer Kuni

Update 11/08/2021 um 09:58 GMT+2 Uhr

Timo Werner muss nach seiner durchwachsenen ersten Saison beim FC Chelsea um seinen Stammplatz bangen. Und das nicht etwa, weil Trainer Thomas Tuchel nicht mehr mit ihm plant. Mit Romelu Lukaku steht ein Superstar vor seiner Rückkehr an die Stamford Bridge, der im Sturmzentrum gesetzt sein wird. Werner wird sein Spiel umstellen müssen. Drei Optionen bleiben für ihn.

Timo Werner geht in seine zweite Saison beim FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Timo Werner fasste sich kurz an die Stirn. Thomas Tuchel schüttelte kurz den Kopf.
Im Vorbereitungsspiel gegen den FC Arsenal lief Chelsea-Angreifer Werner frei auf das Tor von Nationalmannschaftskollege Bernd Leno zu und vergab kläglich.
"Er war gefährlich, aber es gab Chancen, bei denen er entschiedener hätte vorgehen können. Es ist also ein bisschen so wie in der letzten Saison", sagte Blues-Trainer Tuchel nach dem 2:1-Sieg gegen die Gunners über seinen Stürmer.
"Wir haben gerade erst angefangen, es ist also noch nicht der Moment, sich Sorgen zu machen", schob der 47-jährige Schwabe nach. Doch Werner sollte sich Sorgen machen. Um seine Einsatzzeiten.

Lukaku wird Werner vor die Nase gesetzt

Denn unmittelbar vor dem europäischen Supercup gegen Europa-League-Gewinner FC Villarreal (Mittwoch, 21:00 Uhr im Liveticker), dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison, steht Chelsea vor einem Transfercoup.
Belgiens Superstar Romelu Lukaku soll für rund 115 Millionen Euro den Weg zurück an die Stamford Bridge finden. Der Torjäger von Inter Mailand lief bereits zwischen 2011 und 2014 für die Londoner auf. Damals allerdings mit wenig Erfolg.
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Romelu Lukaku steht kurz vor einem Wechsel zum FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Nach Leihgeschäften bei West Bromwich Albion sowie dem FC Everton verließ das damalige Toptalent die Blues nach drei enttäuschenden Jahren dann endgültig und schloss sich den Toffees an. Von da an entwickelte sich Lukaku zu einem Superstar, der sein Können auch bei Manchester United und Inter unter Beweis stellte.
Die Rückkehr des Rekordtorschützen der belgischen Nationalmannschaft wird die Rolle von Werner bei Chelsea unmittelbar verändern.

Werner in England kritisch gesehen

Werner spielte nach seinem Wechsel von RB Leipzig zu Chelsea persönlich eine schwache Saison. Während er in der Vorsaison noch 34 Mal für die Sachsen in der Bundesliga traf, schoss er für seinen neuen Arbeitgeber lediglich sechs Tore in 35 Premier-League-Partien.
Die englischen Medien, Fans und TV-Experten kritisierten den Confed-Cup-Sieger von 2017 teils heftig für seine Leistungen. "Chelsea ist eine Mannschaft voller wirklich guter Spieler mit toller Technik. Sie kommen immer wieder ins letzte Drittel, aber dann fragen sie sich, was der Werner da macht", echauffierte sich Ex-Liverpool-Star Graeme Souness vor allem über Werners Chancenverwertung.
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Thomas Tuchel und Timo Werner - FC Chelsea

Fotocredit: Imago

Neben Tuchel stellten sich auch immer wieder Mitspieler schützend vor den 53-Millionen-Euro-Mann. Werner habe "eine gute Einstellung bewiesen und sich auch Mühe gegeben. Auch in den schlechten Momenten und daran erkennt man, wie ein Spieler ist", erklärte Kapitän César Azpilicueta.
Doch das wird für Werner auf Dauer nicht reichen, um sich in der Premier League durchzusetzen.

Werner will beim FC Chelsea bleiben

Während Tuchel Werner auch in schwierigen Phasen aufgrund der mangelnden Alternativen (Olivier Giroud und Tammy Abraham) vertraute und spielen ließ, wird Lukaku nach seiner Ankunft in London sofort im Sturmzentrum gesetzt sein.
Allein 24 Tore steuerte der 1,91-Meter-Hüne zum Gewinn des Scudetto von Inter zu. Der 28-Jährige ist die personifizierte Tormaschine, auf die die Chelsea-Fans so lange gewartet haben.
Und was passiert mit Werner? Der deutsche Nationalspieler besitzt noch einen Vertrag bis 2025 und bezeichnete seinen Wechsel an die Stamford Bridge als vor einem Jahr als "Traum, der wahr geworden ist. Chelsea ist der richtige Schritt für mich".
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Timo Werner / FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Dass er Chelsea nun schon wieder den Rücken kehrt, ist eher unwahrscheinlich. Zudem will Werner um die großen Titel mitspielen und die Blues haben mit ihrem Champions-League-Sieg in der Vorsaison gezeigt, dass sie zu den Spitzenteams in Europa gehören.
Damit bleiben nur noch drei Optionen.

Doppelspitze mit Lukaku und Werner denkbar

Option eins: Werner muss sich mit einer neuen Position anfreunden. Bereits in seinen ersten Profijahren agierte der pfeilschnelle Werner als Flügelstürmer beim VfB Stuttgart. Auch Ex-Bundestrainer Joachim Löw setzte ihn immer mal wieder auf den Außenpositionen ein.
Werner kann dort spielen. Doch seine größte Stärke sind seine Läufe in die Tiefe aus zentraler Position. Dieser Stärke würde er über außen beraubt werden. Zudem müsste Werner viel mehr in der Defensive aushelfen, was nicht unbedingt zu seinen Spezialdisziplinen zählt.
Option zwei: Tuchel stellt das System für Werner um. Chelsea agierte in der vergangenen Saison häufig im von Tuchel präferierten 3-4-2-1-System mit Werner als vorderste Spitze. Doch Tuchel ließ zwischendurch auch andere Systeme spielen.
So agierten die Blues unter anderem auch mal mit einer 3-4-1-2- oder 3-5-2-Formation. Mit einer Doppelspitze hätte Chelsea einen flinken und wendigen Werner um das Kraftpaket Lukaku. Es wäre eine große Chance für den deutschen Nationalspieler.
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Timo Werner - FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Denn Werner hat in Leipzig an der Seite von Stoßstürmern wie Yussuf Poulsen oder Patrik Schick seine besten Spiele gemacht und auch Lukaku hat in Mailand mit Lautaro Martínez einen schnellen und kongenialen Partner neben sich gehabt. Ein Duo Lukaku/Werner ist daher durchaus denkbar.
Option drei: Werner rutscht in die Back-up-Rolle. Das ist sicherlich aus Werners Sicht die am wenigsten zufriedenstellende Option. Doch wenn Tuchel an seinem Stammsystem festhält und auf Lukaku baut, dann muss sich Werner erst einmal hinten anstellen.
Letztendlich hat Werner es mit seinen Leistungen selbst in der Hand, sich seinen Stammplatz beim Champions-League-Sieger zu erkämpfen. "Es liegt an ihm, wie immer, seine Qualität und sein Können zu zeigen", machte Tuchel nach dem Arsenal-Spiel klar.
Vor allem Tore würden Werner dabei weiterhelfen.
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