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Drei Dinge, die beim 1:1 zwischen Liverpool und Manchester City auffielen: Geiler geht's nicht

Thomas Gaber

Update 11/03/2024 um 08:33 GMT+1 Uhr

Es stand Spitzenspiel drauf, es war Spitzenspiel drin. Der FC Liverpool und Manchester City liefern sich beim 1:1 (0:1) in der Premier League ein Spektakel der Extraklasse. Potenzielle Champions-League-Gegner von City sollten Liverpools Auftritt als Blaupause nehmen, wie man Pep Guardiolas Team bespielen muss. Aber die Skyblues haben eine verdammt gute Nummer zwei. Drei Dinge, die auffielen.

Klopp verrät: Sogar Frau Ulla war aus dem Häuschen

Es ist schon paradox. Da hauen Liverpool und Manchester City beim 1:1 am 28. Spieltag der Premier League 99 Minuten lang dermaßen auf den Putz und am Ende stehen beide als "Verlierer" da. Weil es im Kracher keinen Sieger gab, springt der FC Arsenal in der Tabelle von drei auf eins.
John Stones verwertete eine geniale Ecke von Kevin De Bruyne auf den kurzen Pfosten zur Führung für die Gäste (23.). Alexis Mac Allister glich in der 50. Minute per Foulelfmeter aus.
Beide Mannschaften hatten in einer atemberaubenden zweiten Halbzeit mehrfach die Gelegenheit, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen, scheiterten aber entweder an starken Torhütern oder am Aluminium.
Drei Dinge, die uns an der Anfield Road auffielen.

1.) Mehr Spektakel geht nicht

Zum 30. Mal trafen Jürgen Klopp und Pep Guardiola am Sonntag aufeinander. Es wird - womöglich für längere Zeit - das letzte Duell zwischen den beiden Trainern bleiben. Das letzte und das beste bei Schmuddelwetter an der Merseyside.
Liverpool gegen Manchester City am 10. März 2024 war ein Epos, ein wahres Meisterstück. Ein Spektakel, das 1:1 endete, das aber auch 5:5 hätte ausgehen können. Mehr Tempo, mehr Intensität, mehr positive Hektik, mehr Show, mehr Rabatz - und das alles in einem fairen Rahmen - geht nicht.
City legte brutal los und schnürte die Reds ein. "Die ersten zehn Minuten waren für uns nicht zu genießen", räumte Klopp bei "Sky" ein. Doch Liverpool spielte in der Folge wie besessen auf und überrannte den Triplesieger nach der Pause. "Das war die beste Halbzeit, die wir je gegen City gespielt haben. Ich wusste, dass wir gut sind, aber dass wir so gut sind, ist eine ganz coole Erkenntnis", freuute sich Klopp.
"Es war unerbittlich. Es war atemlos. Chance um Chance um Chance. Es war die Unbeugsamkeit von Virgil van Dijk. Es war die Schönheit der Pässe von Kevin De Bruyne. Es war die Unbezähmbarkeit von Darwin Nunez. Es war die Gelassenheit von Rodri. Es war alles. Das beste 1:1, dass Ihr jemals gesehen habt", schrieb der "Daily Mirror".
Oftmals halten Spitzenspiele den Erwartungen nicht stand. Liverpool und Manchester City haben sie am Sonntag an der Anfield Road übererfüllt. Nach dem Schlusspfiff umarmten sich Klopp und Guardiola innig und lächelten dabei. Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, lächelte mit.
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Grinsen nach dem Spektakel: Jürgen Klopp und Pep Guardiola

Fotocredit: Getty Images

2.) So muss man gegen Manchester City spielen

City, die Übermannschaft. City, die Maschine. City, das himmelblaue Monster. Das Guardiola-Team hat sich in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Ruf erarbeitet. Wer Titel in England und in der Champions League gewinnen will, muss an den Skyblues vorbei.
Wie man City bespielen muss, um erfolgreich sein zu können, zeigte Liverpool phasenweise in Perfektion. Wenn Ordnungs- und Ballkontrolle-Liebhaber Guardiola etwas nicht ausstehen kann, ist es Chaos auf dem Platz.
Genau dafür steht der Klopp-Fußball wie kein anderer. Für aufgewühltes, unwiderstehliches Chaos. Das erfordert eine extrem hohe Laufbereitschaft, enormes Tempo und viel Mut zum Risiko im Anlaufen mit der halben Mannschaft.
Liverpool ließ Manchester ab der 15. Minute null Zeit zum Verschnaufen, beschäftigte die Dreierabwehrkette sowie die Staubsauger Stones und Rodri permanent und zwang sie so zu Fehlern, wie vor dem 1:1. Nach einem zu kurzen Rückpass von Nathan Aké auf Torhüter Ederson sprintete Darwin Nuñez dazwischen und holte den Elfmeter heraus.
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Klopp: "Was muss man zu Mittag gegessen haben!?"

Noch immer muss Klopp verletzungsbedingt auf junge, relativ unerfahrene Spieler in der Startelf zurückgreifen. Gegen City waren es Jarell Quansah, Conor Bradley und Harvey Elliott. "Die Jungs sind im positivsten aller Sinne auf Krawall gebürstet. Wenn ich durch die Einzelleistungen gehe, dann ist das verrückt. Harvey ist mit seinen 20 Jahren noch ein Bub und spielt hier wie ein 30-Jähriger. Unfassbar, unfassbar gut", frohlockte Klopp.
Wenn es eine Blaupause gibt, wie man gegen Manchester City agieren muss, dann Liverpools Auftritt am Sonntag. Wer City spielen lässt, hat schon vor Anpfiff verloren. Wer sie bearbeitet und permanent aufs Tempo drückt, hat eine Chance.

3.) Ortegas Bewerbungsschreiben

Aus Bielefeld in die große weite Welt, englischer Meister, Champions-League- und FA-Cup-Sieger als nationaler Pokal-Stammkeeper - der überraschende Karrieresprung von Stefan Ortega hat sich gelohnt. Zuletzt äußerte der Torhüter aber seinen Wunsch, wieder regelmäßig zu spielen. Infolgedessen sollen Gespräche mit City über eine Vertragsverlängerung über 2025 hinaus stocken.
In einem Interview mit dem Magazin "11 Freunde" sagte Ortega Ende des letzten Jahres, die Nummer eins bei City werden zu wollen. Ein ungleicher Kampf mit Ederson?
In der hitzigen Atmosphäre an der Anfield Road war Ortega nach Edersons verletzungsbedingter Auswechslung Anfang der zweiten Halbzeit jedenfalls ein starker Rückhalt. Er drehte einen Schuss von Mac Allister um den Pfosten (66.), parierte gegen Nunez aus kurzer Distanz (71.) und rettete einmal mit dem Kopf beim Herauslaufen.
Ortega lief nach dem Kaltstart heiß und sicherte seiner Mannschaft einen Punkt. "Man muss hier erstmal bestehen. Das haben wir geschafft und ich bin mir sicher, dass wir unser Ding auch bis zum Ende der Saison durchziehen werden", sagte der 31-Jährige bei "Sky".
Voraussichtlich bekommt Ortega die Chance, in den nächsten Spielern noch mehr Eigenwerbung zu betreiben. Angesprochen auf Edersons Verletzung sagte Guardiola bei "beINSports": "Es sieht nicht gut aus."
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Guardiola würde Klopp gerne treffen - und vermutet Comeback

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