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FC Arsenal reif für den ersten Premier-League-Titel nach 20 Jahren - alles drin für die Meisterschaft

Tobias Laure

Update 06/12/2023 um 17:02 GMT+1 Uhr

Der FC Arsenal thront an der Tabellenspitze der Premier League. Zuletzt musste der Vizemeister allerdings arg zittern um seine Siege, so auch beim 4:3 bei Luton Town. Für die Chemie im Team könne das aber nur gut sein, glaubt Trainer Mikel Arteta. Der Coach verfügt über einen erstaunlich ausgeglichenen Kader, der im Kampf um die erste Meisterschaft seit 2004 zum Trumpf werden könnte.

Arteta nach Arsenal-Spektakel baff: "Es war großartig"

Das hatten selbst die Arsenal-Stars so noch nicht erlebt. Als Declan Rice in der siebten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 4:3 bei Luton Town erzielte, stürmte die Mannschaft in die winzige Fankurve des nur rund 10.000 Zuschauer fassenden Kenilworth Road Stadiums, dem kleinsten Stadion der Premier-League-Geschichte.
Dort spielten sich Jubelszenen ab, die derart emotional ausfielen, dass sie einer Meisterschaft würdig gewesen wären.
Tatsächlich sieht es nach 15 Spieltagen so aus, als ob Arsenal die sechsjährige Titel-Dominanz von Manchester City und Liverpool brechen könnte. Es wäre die erste Meisterschaft für die Gunners nach 20 Jahren.
"Ich glaube, dass es eine fantastische Gelegenheit für Arsenal ist, endlich wieder die Premier League zu gewinnen", sagt Fußball-Experte Ibrahim Mustapha von Eurosport in London: "Die Mannschaft hat aus dem verpassten Titel der Vorsaison gelernt und sich über die vergangenen Jahre konstant gesteigert."
Allerdings hinterließ Arsenal zuletzt einen wenig souveränen Eindruck. Gegen die vermeintlichen Leichtgewichte Brentford (1:0), Wolverhampton Wanderers (2:1) und Luton Town (4:3) standen die Siege auf der Kippe.

Arteta: "Es entsteht eine besondere Chemie"

Trainer Mikel Arteta lässt sich davon nicht beunruhigen, ganz im Gegenteil: "Es entsteht eine besondere Chemie zwischen den Spielern, wenn sie solche Momente im Fußball erleben", erklärte der 41-Jährige nach dem glücklichen Last-Minute-Erfolg in Luton: "Das ist das Schöne daran. Es geht nicht um dich, sondern darum, es als Team zu schaffen. Die Energie, die man dann in der Umkleidekabine spürt, ist etwas Einzigartiges."
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Declan Rice (unten) köpft Arsenal zum Last-Minute-Sieg

Fotocredit: Getty Images

Hinzu kommt, dass viele Profis individuelle Erfolgserlebnisse haben. Es gibt nicht den einen Torjäger, der alles überstrahlt. Stattdessen trugen sich in den Pflichtspielen bislang 15 (!) unterschiedliche Spieler in die Torschützenliste ein.
Kai Havertz gehört dazu. Der Neuzugang hatte in Artetas 4-3-3-System zunächst einen Stammplatz, agierte aber unglücklich und weit entfernt von seiner Bestform. Die Kritik nahm zu, der ehemalige Premier-League-Spieler Graeme Souness stempelte den 75-Millionen-Euro-Neuzugang in seiner Kolumne für die "Daily Mail" gar als Fehleinkauf ab.

Havertz sinnbildlich für Arsenal

Seither kommt Havertz öfter von der Bank - mit Erfolg. Beim 1:0 gegen Meister Manchester City bereitete der deutsche Nationalspieler den entscheidenden Treffer von Gabriel Martinelli vor, beim 1:0 gegen Brentford traf er selbst in der 89. Minute zum Sieg, beim 4:3 gegen Luton Town erzielte er (als Startelf-Spieler) den Ausgleich zum 3:3.
Insofern steht Havertz sinnbildlich für die Arsenal-Saison: Es läuft nicht perfekt - aber es läuft.
"Kai wird besser und besser. Das ist das, was wir brauchen. Spieler, die nun anfangen, das Niveau zu erhöhen und im richtigen Moment da sind", heimste Havertz in Luton ein Extralob seines Chefs ein. Das sei umso wichtiger, weil sich das Lazarett im Kader stetig vergrößert. Aktuell fallen im Mittelfeld Emile Smith Rowe (Knie) und Thomas Partey (Oberschenkel) sowie Jurrien Timber (Kreuzbandriss) und Takehiro Tomiyasu (Wade) in der Abwehr aus.

Arsenal bereitet sich auf heißen Advent vor

Man gehe bewusst ins Risiko, erläuterte Arteta. Ziel sei es, selbst "die Initiative zu ergreifen, den Gegner zu ersticken". Die Strategie geht auf, wettbewerbsübergreifend steht Arsenal bei sieben Siegen in Serie.
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Nach Pokal-Aus: Arteta stellt sich vor Arsenal-Stars

In der Liga führen die Gunners die Tabelle bei einem Spiel mehr mit fünf beziehungsweise sechs Punkten Vorsprung auf den FC Liverpool und Manchester City an.
Bis Weihnachten warten indes noch drei wegweisende Härtetests auf Arsenal: Am Wochenende (Sa., 18:30 Uhr im Liveticker) gastiert die Arteta-Elf beim Tabellenvierten Aston Villa, danach steht die Begegnung mit dem überraschend starken Brighton & Hove Albion an (17.12.), ehe es am Tag vor Heiligabend an der Anfield Road zum Showdown mit Liverpool kommt.

Arsenal: Duell mit Liverpool wegweisend

"Von den Reds scheint derzeit eine größere Gefahr auszugehen als von City. Jürgen Klopp gelingt es, sein Team stetig zu verbessern. Das Duell mit Arsenal am 23. Dezember dürfte einen deutlichen Hinweis darauf geben, wer im Titelrennen die besten Karten hat", glaubt Fußball-Experte Mustapha.
Den Jahresabschluss für Arsenal bilden die beiden Derbys gegen West Ham United (28.12.) und den FC Fulham (31.12.), ehe es in eine knapp dreiwöchige Winterpause geht.
Sollten der Vizemeister dann noch immer oben stehen, müssen auch die schärfsten Kritiker einräumen, dass der Weg zum Titel in dieser Saison nur über die Gunners führt.
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