Champions League: FC Bayern München verpasst Sieg beim FC Arsenal - Viertelfinale vor Rückspiel komplett offen

Der FC Bayern München hat im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal 2:2 (2:1) gespielt. Nach dem 0:1 durch Bukayo Saka (12.) stellten Serge Gnabry (18.) und Harry Kane (32., Foulelfmeter) das Spiel auf den Kopf. Der eingewechselte Leandro Trossard traf zum Endstand (76.). Bayern-Joker Kingsley Coman scheiterte am Pfosten (90.), Manuel Neuer hatte in der Nachspielzeit Glück.

Champions League: Buyako Saka trifft zum 1:0 - FC Arsenal vs. FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Bayern München hat sein schönstes Champions-League-Gesicht gezeigt und darf ungeachtet aller Probleme weiter vom größtmöglichen Triumph träumen.
Die wie verwandelte, leidenschaftlich kämpfende Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel errang im Viertelfinal-Hinspiel bei Premier-League-Tabellenführer FC Arsenal ein 2:2 (2:1) und kann auf den ersten Einzug in die Vorschlussrunde seit dem Triple von 2020 hoffen.
In dieser Form scheint sogar die Rückkehr nach Wembley zum Endspiel am 1. Juni nicht mehr völlig unrealistisch.
"Wir mussten uns zusammenraufen und das war das richtige Spiel dafür", sagte Harry Kane, der in der 32. Minute per Foulelfmeter die zwischenzeitliche Führung für die Münchner erzielte. "Es ist ein gutes Auswärts-Resultat", ergänzte er, "hoffentlich können wir das zu Hause klar machen. Der Traum von Wembley lebt."

FC Bayern: Neuer hat Glück bei Elfmeter-Szene

Bukayo Saka (12.) brachte Arsenal um Nationalspieler Kai Havertz in Führung. Doch Serge Gnabry (18.) und Kane mit seinem siebten Saisontor in der Champions League wendeten das Blatt.
Allerdings kamen die Gunners durch Joker Leandro Trossard (76.) noch zum Ausgleich. Der Pfosten verhinderte danach den Siegtreffer für die Bayern durch den eingewechselten Kingsley Coman (90.).
In der Nachspielzeit hatte dann jedoch Bayern-Keeper Manuel Neuer Glück, dass ein vermeintliches Foul an Saka nicht zum Elfmeter führte (90.+5).
Torschütze Gnabry musste angeschlagen ausgewechselt werden, sicher fehlen im Rückspiel am 17. April in München (21:00 Uhr im Liveticker) wird Alphonso Davies (Gelbsperre).
Dafür können die Bayern, die ihre erste titellose Saison seit 2012 nur noch in der Champions League verhindern können, dann auf ihre in London von der UEFA ausgesperrten Fans zählen.

London als Sehnsuchtsort für den FC Bayern

Vor dem Anpfiff ertönte der The-Clash-Hit "London Calling", und die britische Hauptstadt ist in diesem Jahr als Final- auch Sehnsuchtsort. Der Fußball-Tempel Wembley, wo die Bayern 2013 Dortmund niedergerungen hatten, liegt nur 14 km westlich vom Emirates Stadium. Um da hinzukommen, brauche es "Intensität und Hingabe", sagte Tuchel.
All das zeigten die Münchner - mit vier neuen Spielern im Vergleich zur Blamage in Heidenheim: Kapitän Manuel Neuer im Tor, Matthijs de Ligt und Eric Dier im Abwehrzentrum sowie Leroy Sané für Thomas Müller.
Die Heim-Fans hatten aber ganz andere Bayern besonders im Blick: Ex-Gunner Gnabry wurde mit Applaus begrüßt, Kane und Dier mussten sich wegen ihrer Vergangenheit bei Stadtrivale Tottenham bei jedem Ballkontakt Buh-Rufe anhören.

Bayern über links anfällig

Arsenal drehte anfangs auf. Nach einer Balleroberung von Havertz sowie Sakas schönem Schlenzer in die linke Torecke stand es 1:0. Dass das Gegentor über links fiel, war kein Zufall: Davies hatte dort massive Probleme. Tuchel schimpfte, Neuer verhinderte nach Havertz-Pass auf Ben White das 0:2 (16.).
Doch die Bayern, meinte der später eingewechselte Arsenal-Stürmer Gabriel Jesus, sind "immer noch die Bayern". Und als Tuchel-Wunschspieler Declan Rice ("Holding Six") nach einem Gabriel-Fehlpass das Zentrum entblößte, stachen sie über Sané, Leon Goretzka und Gnabry, der Torwart David Raya tunnelte, eiskalt zu.
Tuchel machte sich Notizen. Er konnte festhalten, dass Sané nach kunstvollem Neuer-Vorspiel und seinem tollen Solo von William Saliba per Foul gestoppt wurde - Kane verwandelte lässig vom Punkt zu seinem 15. Tor gegen Arsenal. Tuchel zeigte die rechte Faust.

Wilde Nachspielzeit hat es in sich

"Sehr diszipliniert, sehr aggressiv", lobte Experte Matthias Sammer die Gäste zur Pause bei "Prime Video" und schwärmte von "Unterschiedsspieler" Sané. Arsenal-Teammanager Mikel Arteta stellte dem Flügelflitzer mit Wiederbeginn Oleksandr Sintschenko entgegen.
Arsenal rannte an, der Rekordmeister hielt mit viel Geschick und dem von Tuchel beschworenen "Quäntchen Glück" dagegen. Der oft gescholtene Viererblock im Zentrum verteidigte viel weg - einmal zu wenig, aber ansonsten oft genug.
In der Nachspielzeit hätten dann beide Mannschaften noch den Siegtreffer erzielen können: Doch Coman traf auf Zuspiel des ansonsten blassen Jamal Musiala nur den Pfosten (90.), auf der Gegenseite blieb die Pfeife von Schiedsrichter Glenn Nyberg (Schweden) nach einem Kontakt von Neuer an Saka stumm (90.+5).
Kontrovers diskutiert wurde hinterher auch eine Szene aus der 67. Minute, als Arsenal-Verteidiger Gabriel den Ball nach einem eigentlich schon von Torhüter David Raya ausgeführten Abstoß im Strafraum in die Hand nahm und den Abstoß erneut ausführte.
Auch hier entschied sich Nyberg dazu, keinen Elfmeter zu verhängen - sehr zum Unmut der Bayern.
(SID)
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Quelle: Perform

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