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FC Liverpool: Nächster Titel futsch: Jürgen Klopps Abschiedstour wird zum absoluten Albtraun

Thomas Gaber

Update 25/04/2024 um 14:30 GMT+2 Uhr

Der FC Liverpool hat ausgerechnet im Merseyside-Derby beim FC Everton (0:2) seine Meisterschaftschancen in der Premier League verspielt. Die nächste bittere Enttäuschung nach dem Aus in der Europa League und dem FA Cup. Jürgen Klopps Abschiedstournee ist demnach mit einer Reihe von Misserfolgen gepflastert. Es ist nicht das erste Mal, dass den Reds auf der Zielgeraden die Luft ausgeht.

Klopp nach Derby-Pleite gegen Everton: Das ist unser Problem

Jürgen Klopp ging nach seiner ersten Derby-Pleite im Goodison Park mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. "Wir müssen in den Spiegel schauen und sehr kritisch mit uns sein. Unser Gegenpressing war furchtbar. Ich glaube, ein Championship-Team (Englands zweite Liga, Anm. d. Red.) hätte nicht so gespielt wie wir", sagte der Trainer des FC Liverpool nach dem 0:2 beim FC Everton bei "Sky".
Die Pleite fühle sich "ganz dreckig und frustrierend" an, sei aber hochverdient. "Wir haben so ein bisschen mitgespielt und genau das gemacht, worauf Everton gewartet hat. Sie haben zwei Tore nach Standards gemacht. Wir waren einfach nicht gut genug", analysierte Klopp.
Noch sind die Reds nicht komplett raus aus dem Titelrennen der Premier League. Doch vier Spieltage vor Schluss hat Tabellenführer Arsenal drei Punkte Vorsprung und das deutlich bessere Torverhältnis. Manchester City liegt als Dritter nur einen Punkt hinter Liverpool, hat aber noch zwei Spiele in der Hinterhand.
Liverpool schwimmen im Endspurt die Fälle davon, Klopps zweite Meisterschaft nach 2020 ist nicht mehr realistisch. "Ich kann die Tabelle lesen. Es bräuchte schon eine Krise von Arsenal und City, um da noch eine Chance zu haben. In erster Linie müssen wir aber viel besser agieren und unsere Spiele gewinnen", sagte Klopp und gab ein neues Saisonziel aus: "Wir sollten die Champions-League-Qualifikation unter Dach und Fach bringen."

Klopp bittet Liverpool-Fans um Entschuldigung

Klopps Abschiedstournee nach neun Jahren als Manager des Liverpool Football Club hat eine dramatische Wendung genommen. Innerhalb von sechs Wochen verspielten die Reds drei Titel: Aus im FA Cup gegen Manchester United (3:4), Aus in der Europa League gegen Atalanta Bergamo (0:3 und 1:0) und nach dem 0:1 gegen Crystal Palace nun die nächste Ohrfeige in der Liga - ausgerechnet im Derby.
"Ich kann mich nur bei den Fans entschuldigen. Das war völlig unnötig. Aber es ist passiert und wir können es nicht mehr ändern", sagte Klopp.
Nach dem aberwitzigen 1:1 gegen Manchester City am 10. März, dem laut Klopp "besten Spiel" seiner Zeit in Liverpool, wurden die Reds zurecht mit Lob überhäuft. Das Quadruple aus Ligapokal, FA Cup, Europa League und Meisterschaft lag auf der Straße, Liverpool musste die Trophäen nur noch einsammeln.

Carragher kritisiert Salah und Nunez

Zwei Monate später ist die heile Welt an der Anfield Road zerbrochen. "Es ist völlig unerklärlich, wie man in so kurzer Zeit völlig den Faden verlieren kann. Vom Gipfel in die Hölle in sechs Wochen", schrieb die Zeitung "Sun".
Kapitän Virgil van Dijk, der Liverpool Ende Februar im Finale gegen Chelsea zum Ligapokalsieg köpfte, schoss sich auf seine Kollegen ein: "Jeder muss in den Spiegel schauen und sich fragen, ob er wirklich alles gegeben hat und wirklich die Liga gewinnen will", sagte der Niederländer bei "Sky".
Liverpool-Legende Jamie Carragher machte vor allem zwei Offensivspieler für den Einbruch verantwortlich. "Wir sollten keine Lanze über dieses Team und Jürgen brechen. Es war eine tolle Reise. Aber was Mohamed Salah und Darwin Nunez zuletzt abgeliefert haben, ist dieses Klubs nicht würdig", sagte er bei "Sky".
Salah sei inzwischen "ein Schatten seiner selbst" und der neue Manager müsse sich überlegen, ob er noch ins Team passe. "Mo hat viele gute Jahre hinter sich, aber er kann dieser Mannschaft nicht mehr helfen. Gleiches gilt für Nunez. Der trifft regelmäßig im Oktober und im November, liefert aber nie ab, wenn es darauf ankommt. Er ist jetzt fast zwei Jahre bei Liverpool. Offensichtlich ist er keiner für die besonderen Spiele."

Unangenehmes Déjà-vu für Klopp

Es ist nicht das erste Mal, dass Liverpool strauchelt, wenn die Preise vergeben werden. Bereits 2022 baumelte das Quadruple am Stöckchen, die Reds hechelten aber vergeblich hinterher.
In der Meisterschaft hatte Manchester City den längeren Atem und im Champions-League-Finale unterlag Liverpool Real Madrid 0:1 trotz drückender Überlegenheit.
2024 erlebt Klopp ein Déjà-vu der unangenehmen Art. Seine Abschiedstour wird auf der Zielgeraden zum Albtraum. Mit acht Titeln in neun Jahren kann der 56-Jährige auf eine enorm erfolgreiche Zeit in Liverpool zurückblicken. Der Verein wird dem Deutschen auf ewig dankbar sein, die Fans ihren "Jurgen" auf ewig verehren.
Dennoch bleibt hinten raus ein Geschmäckle.
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