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Werder Bremen verpasst Sieg im Relegations-Hinspiel gegen Heidenheim

Jan Niestegge

Update 02/07/2020 um 22:54 GMT+2 Uhr

Werder Bremen hat den Sieg im Hinspiel der Bundesliga-Relegation gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim im heimischen Weserstadion verpasst. Bei strömendem Regen kam die Elf von Florian Kohfeldt nicht über ein 0:0 hinaus. Erst in der Schlussphase erarbeiteten sich die Bremer einige Chancen, verpassten aber den Lucky Punch. In der 87. Minute sah zudem Kapitän Niklas Moisander die Gelb-Rote Karte.

SV Werder Bremen - 1. FC Heidenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Kommando Attacke herrschte in beiden Mannschaftslagern, denn während der SV Werder Bremen an das starke 6:1 im letzten Saisonspiel anknüpfen wollte, trat auch der 1. FC Heidenheim offensiv auf, da Heidenheim-Coach Frank Schmidt die Defensive als Bremer Schwachstelle ausgemacht hatte: "Dass Bremen 69 Gegentore bekommen hat, ist natürlich enorm."
Beiden Teams war jedoch die Nervosität anzumerken. So hielten sich die Risikobereitschaft und damit das Chancenspiel in Grenzen. Werder Bremen diktierte das Spiel mit dem Ball, ohne jedoch gefährlich zu werden. Heidenheim lauerte auf Umschaltmomente.
Die Gäste machten es sehr gut, wurden den Bremern durch schnelles Spiel nach vorne immer wieder gefährlich, standen zudem sehr kompakt und sicher in der Defensive. Werder hingegen fand lange kein Mittel, um sich Räume im letzten Drittel zu erspielen. Das Passspiel war zu fehlerbehaftet.
So mündete der Bremer Ballbesitz (73 Prozent in der ersten Halbzeit) zumeist in Schüssen aus der Distanz und hohen, ungefährlichen Bällen in den Strafraum. Den Angreifern Niclas Füllkrug und Milot Rashica fehlte hierbei oftmals die Integration ins Werder-Spiel.
Bei strömendem Regen fiel beiden Mannschaften auch im zweiten Durchgang das Kombinieren schwer. Oftmals waren es Zufallsprodukte, die zu gefährlichen Situationen führten. Klare Spielzüge waren auf beiden Seiten nur sehr selten zu erkennen.
Werder Bremen zog immer wieder Foulspiele in Strafraumnähe, verbuchte so einige Freistöße aus gefährlicher Position. Doch auch hier zeigten sich die Hausherren nicht zielorientiert genug. Kein einziger Versuch war gefährlich – die meisten Schüsse landeten in der Heidenheimer Mauer.
In der Schlussphase dezimierten sich die Bremer durch einen Platzverweis gegen Niklas Moisander. Für ein Foul gegen Sebastian Griesbeck holte sich der Innenverteidiger seine zweite Gelbe Karte des Spiels ab und fehlt somit auch im Rückspiel.
Heidenheim nutzte die Überzahl und kam in der Nachspielzeit zur besten Chance des Spiels. Nach einer Ecke von der rechten Seite kam Timo Beermann aus elf Metern zum Kopfball und setzte das Ding ganz knapp links am Kasten vorbei (90.+2).
Am Ende blieb es – trotz offensiver Ankündigung beider Coaches – beim torlosen 0:0. Ein gerechtes Ergebnis nach einer insgesamt schwachen, sehr kampfbetonten Partie. Die Entscheidung, wer in der nächsten Saison Bundesliga spielt, fällt somit am kommenden Montag (20:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de.).

Die Stimmen:

Niclas Füllkrug (SV Werder Bremen): "Es war das erwartet schwere Spiel. In der Relegation ist natürlich klar, dass die dann mit Mann und Maus verteidigen werden und versuchen zu kontern. Ich glaube, dass wir es nur phasenweise ordentlich gemacht haben, sonst teilweise keine Lösung gefunden haben, trotzdem fahren wir mit einem 0:0 nach Heidenheim, was okay ist."
Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim): "Es ist klar, dass ich meiner Mannschaft für den ersten Teil gratuliert habe. Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde eine sehr disziplinierte Leistung gezeigt und ich glaube, am Ende sogar ein paar Chancen mehr gehabt."

Das fiel auf: Zwei Gesichter

Es ist das Problem, das Werder die gesamte Saison verfolgt: Die Bremer schaffen es nicht, ihr gutes Leistungsniveau - das sie viel zu selten, doch ab und zu zeigen - zu konservieren. Beim 6:1-Heimsieg gegen Köln überzeugten die Grün-Weißen im Kollektiv.
Gegen Heidenheim verzeichneten sie immer wieder Ausfälle in verschiedenen Mannschaftsteilen, schafften es nicht, im soliden Verbund zu agieren und so die Schwächen des Einzelnen aufzufangen. Positiv aus Bremer Sicht ist, dass im Rückspiel wieder alles anders sein kann.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 71

In 71 Prozent der Fälle gewannen seit der ersten Einführung der Relegation 1982 die Erstligisten ihr Duell gegen den Vertreter aus der zweiten Liga. Insgesamt hat es 21 Duelle gegeben, Bremen gegen Heidenheim ist das 22. Aufeinandertreffen.
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