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Inter Mailand watscht AC Mailand im Derby ab - Edin Dzeko und Co. triumphieren im italienischen Supercup

Philipp Mosthaf

Update 18/01/2023 um 22:48 GMT+1 Uhr

Inter Mailand hat den italienischen Supercup gewonnen. Die Nerazzurri bezwangen im saudi-arabischen Riad den Stadtrivalen AC Mailand deutlich 3:0 (2:0). Federico Dimarco brachte Inter bereits in der 10. Minute in Front, kurz darauf legte der ehemalige Bundesliga-Stürmer Edin Dzeko sehenswert nach (21.). Lautaro Martínez setzte mit einem herrlichen Außenrist-Schlenzer den Schlusspunkt (77.).

Edin Dzeko gewann mit Inter Mailand den Supercup

Fotocredit: Getty Images

Zum ersten Mal seit 2011 hieß die Begegnung der Supercoppa wieder AC Mailand gegen Inter Mailand. Damals gewannen die Rossoneri mit 2:1.
Wie wichtig dieser erste Titel in der aktuellen Saison ist, zeigten die jeweiligen Aufstellungen beider Teams. Sowohl die AC als auch Inter begannen mit der bestmöglichen Elf. Bei den ergebnistechnisch zuletzt kriselnden Rossoneri nahm Trainer Stefano Pioli nach dem enttäuschenden 2:2 gegen US Lecce drei Änderungen vor: Pierre Kalulu, Tommaso Pobega und Alexis Saelemaekers (alle Bank) wurden durch Simon Kjaer, Sandro Tonali und Junior Messias ersetzt.
Auf der anderen Seite vertraute Simone Inzaghi fast auf jene Elf, die am Wochenende in der Liga einen typischen Arbeitssieg über Hellas Verona (1:0) einfuhr. Lediglich im zentralen Mittelfeld kam Nicola Barella für Roberto Gagliardini (Bank) zum Zug.
Beide Teams kamen im Derby della Madonnina nur recht schwer in die Gänge. Und dennoch kam Inter früh zur Führung: Federico Dimarco veredelte einen blitzsauberen Angriff über Edin Dzeko und Barella zum 1:0 (10.). Erneut zeigte der amtierende Meister ungewohnte Abwehrschwächen. So auch wenige Minuten später beim 2:0, als Dzeko in der Box viel zu leicht an Tonali vorbeikam und sich zum ältesten Torschützen in der Geschichte des Superpokals machte (21.).
Im Anschluss drückten die Nerazzurri auf das dritte Tor. Milan zeigte sich defensiv total verunsichert, brachte offensiv sehr wenig zustande und hatte Glück, dass Dzekos Direktabnahme nach einer Ecke nicht im Tor landete (28.).
Gegen Ende des ersten Durchgangs schaltete Inter ein paar Gänge zurück, sodass Milan leichtes Oberwasser bekam. Doch aus der optischen Überlegenheit konnten die Rossoneri kein Kapital schlagen.
Milan konnte in der zweiten Halbzeit an die letzten Minuten des ersten Durchgangs anknüpfen und kam engagierter und zielstrebiger aus der Kabine. Und so näherten sich die Rossoneri peu à peu an, Ismael Bennacer (47.) und Rafael Leao (49.) verzogen jedoch.
Auch in der Folgezeit war Milan aktiver, hatte teilweise knapp 70 Prozent Ballbesitz, während Inter nur lauerte und auf Konter spekulierte. Die AC steigerte sich von Minute zu Minute, doch offensiv trafen Giroud und Co. – der Franzose blieb völlig blass – immer die falschen Entscheidungen. So hatte Inter Mailand über die komplette zweite Halbzeit kaum Probleme, die Führung zu verteidigen.
Vielmehr machten die Nerazzurri in Person von Lautaro Martínez den Deckel drauf (77.). Der Argentinier traf weltmeisterlich per Außenrist zur 3:0-Entscheidung. Auch hierbei sah Tomori nicht gut aus.
Unterm Strich agierte Milan viel zu schwach: Wackelig bis katastrophal in der Abwehr, viel zu harmlos im Angriff. Der eingewechselte Ante Rebic traf in der Nachspielzeit Aluminium (90.+2).
Auf der anderen Seite feiert Inter Mailand die Titelverteidigung in der Supercoppa und zugleich den siebten Triumph in diesem Wettbewerb. Damit liegen beide Mailänder Vereine nun gleichauf.
Für die AC Mailand geht es am Dienstag (20:45 Uhr) mit der schweren Auswärtspartie bei Lazio Rom weiter. Inter empfängt tags zuvor den FC Empoli (20:45 Uhr).

Die Stimmen:

Edin Dzeko (Inter Mailand): "Wir haben alles gegeben und uns den Pokal verdient. Zu gewinnen ist schön. Wir haben uns gut vorbereitet und es geschafft, den Sieg nach Hause zu bringen. Ich bin zu Inter gekommen, um zu gewinnen, und ich hoffe, dass ich das auch weiterhin tun kann. Wir freuen uns für uns und für die Fans. Heute feiern wir, und ab morgen werden wir an die Zukunft denken."
Simone Inzaghi (Trainer Inter Mailand): "Ich bin sehr erfreut. Wir haben das zweite Ziel der Saison erreicht, nachdem wir in der Champions League das Achtelfinale erreicht hatten. Wir waren bis zum Schluss hellwach und haben den Sieg nach Hause gebracht, indem wir eine große Mannschaft wie die AC Mailand besiegt haben. Ein Sieg, der uns in der Meisterschaft wieder nach vorne bringen kann? Das gibt uns große Gewissheit."

Das fiel auf: Mit dieser Defensive sind Milans Saisonziele in Gefahr

Was ist nur mit der sonst so sattelfesten Milan Abwehr los? Schon seit Wochen laufen die Defensivspieler ihrer Form hinterher, wirken extrem verunsichert und überbieten sich mit individuellen Patzern. Kjaer war beim 0:1 nicht auf der Höhe, Tonali ließ sich vor dem 0:2 von Dzeko viel zu leicht vernaschen und Tomori leitete mit einem katastrophalen Fehlpass beinahe das 0:3 ein. Dieses fiel dann im zweiten Durchgang – weil Tomori völlig falsch positioniert war. Von der meisterlichen Abwehr aus der Vorsaison sind nur noch die Namen auf den Trikots gleich. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht dies: Die überraschende Meisterschaft 2022 hatten die Rossoneri auch einer ganz starken Abwehrleistung zu verdanken. Mit 31 Gegentreffern stellte die AC gemeinsam mit Neapel die beste Defensive. In den letzten elf Ligaspielen der Vorsaison spielte Milan ganze neunmal zu Null und fing sich nur zwei Gegentore. Zum Vergleich: In der aktuellen Spielzeit behielt Milan in 18 Ligaspielen nur viermal eine weiße Weste und kassierte in den letzten fünf Partien sieben Treffer. Mit dieser Abwehrleistung sind Milans Saisonziele extrem gefährdet.

Tweet zum Spiel:

Edin Dzeko war im ersten Durchgang nicht aufzuhalten und der entscheidende Mann auf dem Feld. Kein Wunder, dass Dzeko zum Spieler des Spiels gekürt wurde. Der Ex-Wolfsburger leitete die Führung durch Dimarco bärenstark ein, ehe er sich selbst beim 2:0 in die Torschützenliste eintrug. Mit 36 Jahren und 307 Tagen avancierte der Bosnier damit zum ältesten Torschützen in der Geschichte der Supercoppa. Dzekos Vertrag läuft im Sommer aus, doch der Stürmer scheint wie ein guter Wein zu sein: Je älter, desto besser!

Die Zahl zum Spiel: 4

Der alte Superpokalsieger ist auch der neue. Inter Mailand krönte sich zum siebten Mal zum Gewinner, nur vier Finals gingen verloren. Und Simone Inzaghi beweist einmal mehr, dass er ein Trainer für die entscheidende Spiele ist. Inzaghi kommt nun als Coach auf bereits vier Erfolge (je 2 mit Lazio und Inter) in diesem Wettbewerb. Er ist damit der fünfte Trainer, der diesen Pokal mindestens viermal in die Höhe stemmen durfte.
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