U17-WM in Indonesien: Darvich, Brunner, Moerstedt - Die Leistungsträger der deutschen WM-Helden

Die deutsche U17-Nationalmannschaft sorgt bei der Weltmeisterschaft in Indonesien mit erfolgreichen Auftritten für Aufsehen - und steht als erste U-Mannschaft des DFB seit 1987 in einem WM-Finale. Nach Siegen gegen die USA, Spanien und Argentinien peilt die Mannschaft von Trainer Christian Wück am Samstag gegen Frankreich die ultimative Krönung an. Eurosport stellt die Leistungsträger vor.

Brunner, Darvich, Heide: Die Gesichter des U17-WM-Finals

Quelle: Eurosport

Die Sorgen und Nöte von Julian Nagelsmann sind auch Christian Wück nicht entgangen. "Wir wissen", sagte der Trainer der deutschen U17-Auswahl am Montag im fernen Indonesien, "dass die A-Nationalmannschaft in letzter Zeit nicht so erfolgreich war." Warum das so ist und wie es sich ändern ließe, wüsste Wück allerdings auch: "Wir müssen wieder zu unserer deutschen Mentalität zurück, für die wir im Ausland immer gefürchtet wurden."
Dass Nagelsmanns Mannschaft diese sogenannten deutschen Tugenden gerade abgehen, haben der Bundestrainer und sein Sportdirektor Rudi Völler nach dem 0:2 in Österreich ausführlich beklagt. Deutsche Tugenden hin oder her: Wücks U17 beweist in Indonesien gerade, das deutsche Nationalmannschaften Erfolg nicht verlernt haben.
Im Juni wurde sie unerwartet Europameister, nun spielt sie ebenso unverhofft am Samstag (13:00 Uhr im Liveticker) um den WM-Titel: Final-Gegner ist Frankreich.
Erst drei deutsche U-Mannschaften haben es in ein WM-Finale geschafft: Die U20-Auswahl verlor es 1987 ebenso wie zwei Jahre zuvor die U16. Den bislang einzigen Nachwuchstitel holte 1981 die U20 mit Spielern wie Rüdiger Vollborn, Michael Zorc, Ralf Loose oder Roland Wohlfarth. Es soll nicht der einzige bleiben. Der WM-Sieg "ist unser großes Ziel, das müssen wir nicht verschweigen", sagt Wück und betont: "Wir sind als Europameister angetreten und wollen bis zur Siegerehrung bleiben".
Eurosport stellt die Leistungsträger der deutschen U17 vor.

Noah Darvich (Mittelfeld/FC Barcelona)

Im Sommer wechselte der deutsche U17-Kapitän mit 16 Jahren aus dem Nachwuchs des SC Freiburg für knapp 2,5 Millionen Euro in die berühmte Nachwuchsakademie La Masia. Dort ist er in der Youth League gesetzt und lief auch schon in der 3. Liga für die zweite Mannschaft der Katalanen auf. Im deutschen Spiel ist er der Dreh- und Angelpunkt uns steuerte vier Scorerpunkte in fünf Turnierspielen bei.
Im Viertelfinale kegelte er seine spanischen Vereinskollegen aus dem Turnier. "Gegen sie zu gewinnen, ist schon ganz schön", sagte er bei "dfb.de".
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Noah Darvich

Fotocredit: Getty Images

Paris Brunner (Angriff/Borussia Dortmund)

Sorgte vor dem Turnier mit einer Suspendierung "aus disziplinarischen Gründen" beim BVB für negative Schlagzeilen. Anschließend war er trotzdem von Christian Wück nominiert worden. Das Vertrauen zahlte der dribbelstarke Angreifer mit guten Leistungen zurück. Im Viertelfinale gegen Spanien holte er einen Elfmeter heraus, verwandelte anschließend selbst zum 1:0-Endstand und wurde zum Matchwinner. Gegen Argentinien steuerte er ebenso zwei Treffer bei.
Brunner hatte schon im Mai und Juni beim EM-Triumph der deutschen U17 als Torschützenkönig und bester Spieler des Turniers für Aufsehen gesorgt. Der Lohn: Die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten deutschen Spieler des Jahrgangs 2006.
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Paris Brunner erzielte das Siegtor für Deutschland

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Finn Jeltsch (Abwehr/1. FC Nürnberg)

Unter Wück hält der Abwehrrecke die Viererkette zusammen. In seinem Verein überzeugt Jeltsch auch eine Position weiter vorne im defensiven Mittelfeld. Mit 17 Jahren ist er in Nürnbergs U19 bereits Kapitän und Stammspieler. Coach Cristian Fiel berief den Defensivspezialist in dieser Saison dreimal in den Profikader des Clubs, ein Einsatz blieb ihm bislang aber verwehrt.

Max Moerstedt (Angriff/TSG Hoffenheim)

Mit vier Treffern in fünf Einsätzen ist der 1,94 Meter große Mittelstürmer mit Brunner der treffsicherste Spieler im Kader. Und auch in der U19-Bundesliga Süd/Südwest erzielt der schlaksige Knipser Tore fast nach Belieben: Mit zehn Treffern in neun Spielen steht Moerstedt an der Spitze der Torjägerliste.

Bilal Yalcinkaya (Angriff/Hamburger SV)

Rückte erst nach der krankheitsbedingten Absage von City-Talent Farid Alfa-Ruprecht in den WM-Kader nach. Die Nominierung entpuppte sich als Glücksfall für Wück: Nach seiner Einwechslung im Gruppenspiel gegen Neuseeland erzielte er das beruhigende 3:0, im Achtelfinale erzielte er eine Minute nach seiner Hereinnahme den 3:2-Siegtreffer.
Einen Tag vor der Abreise nach Indonesien stand der Top-Joker beim Hamburger SV gegen Holstein Kiel erstmals im Profikader. Normalerweise ist er Stammspieler in der U19 der Hanseaten.
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Bilal Yalcinkaya traf zum 3:1

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Max Schmitt (Tor/Bayern München)

Der Keeper steht in der U19 oder der Reserve des deutschen Rekordmeisters zwischen den Pfosten und hatte in den beiden K.o-Spielen gegen die USA und Spanien mit seinen Paraden großen Anteil am Weiterkommen seiner Mannschaft.
In seinem Verein genießt er großes Vertrauen: Der 1,89 Meter große Torwart hatte erst im Sommer einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Sein Kader-Debüt bei den Profis feierte er im September auf der ganz großen Bühne beim Champions-League-Heimspiel gegen Manchester United.
Bis zum WM-Viertelfinale überzeugte er in Indonesien und erkrankte dann, Konstantin Heide von der SpVgg Unterhaching vertrat ihn im Halbfinale hervorragend und hielt zwei Strafstöße im Elfmeterschießen. "Wir haben noch nichts entschieden", sagte Wück am Freitag, einen Tag vor dem Endspiel gegen Frankreich (Samstag, 13:00 Uhr im Liveticker): "Wir absolvieren das Abschlusstraining und werden schauen, wie weit Max Schmitt ist."
(SID)
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Quelle: Perform

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