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Rassismus-Eklat nach U21-EM-Auftakt - Youssoufa Moukoko: "Wenn wir verlieren, sind wir die Schwarzen"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 23/06/2023 um 11:58 GMT+2 Uhr

Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam sind nach dem deutschen Auftakt in die U21-Europameisterschaft gegen Israel (1:1) rassistisch beleidigt wordem. Nach dem Spiel sprach der BVB-Angreifer in der Mixed Zone über die Vorfälle. Wenn wir gewinnen, sind wir die Deutschen, wenn wir verlieren, sind wir die Schwarzen oder wie auch immer. Das finde ich blöd, weil wir sind alle gleich", so der 18-Jährige.

Youssoufa Moukoko

Fotocredit: Imago

Der EM-Auftakt der U21-Fußballer gegen Israel (1:1) wurde von einem Rassismus-Eklat überschattet.
BVB-Angreifer Youssoufa Moukoko und Hertha-Stürmer Jessic Ngankam wurden nach ihren beiden verschossenen Elfmetern in den sozialen Medien rassistisch beleidigt.
Eine Stunde nach dem Spiel gab der 18 Jahre alte Moukoko seine Gefühlslage preis.
Die Aussagen aus der Mixed Zone im Wortlaut:
Das Turnier hätte perfekt für Sie starten können, nach drei Minuten vergeben Sie den Elfmeter. Was macht das mit Ihnen?
Youssoufa Moukoko: Natürlich macht das was mit jemandem. Eigentlich schieße ich sicher, aber heute war leider der Torwart besser. Solche Tage gibt es im Fußball. Morgen bist du der Held, heute bist du der Depp. Jetzt müssen wir im zweiten Spiel eine bessere Leistung bringen und vorne die Tore machen.
Können Sie so etwas leicht abschütteln?
Moukoko: Ja schon, aber bei Instagram bekomme ich Kommentare, die hässlich sind. Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche und wenn wir verlieren, dann kommen diese Affen-Kommentare. Jessic (Ngankam, Anm. d. Red.) hat geguckt, ich habe geguckt. Das tut mir leid für ihn, weil er auch einen Elfmeter verschossen hat. Solche Dinge gehören einfach nicht in den Fußball, wir verschießen nicht extra. Wenn du solche Nachrichten bekommst, ist das ekelhaft.
Haben Sie so etwas schon mal erlebt?
Moukoko: Ja schon, persönlich erlebe ich das schon lange. Normal interessiert mich das nicht, aber in den Sozialen Medien ist das einfach extremer. Dieses mal hat es mir schon wehgetan.
Was ist denn genau passiert?
Moukoko: Menschen, die gar nichts zu tun haben, beleidigen dann auf Instagram. Ich sage immer: Wenn wir gewinnen, sind wir die Deutschen, wenn wir verlieren, sind wir die Schwarzen oder wie auch immer. Das finde ich blöd, weil wir sind alle gleich, wir haben alle dasselbe Blut.
Langsam reicht es.
Wie sind Sie beleidigt worden?
Moukoko: Alles Mögliche. Langsam reicht es. Langsam ist die Zeit, dass man auch mal ein Zeichen dagegen setzt.
Ist es ein Rückzug aus den Sozialen Medien eine Option für Sie oder wäre das ein falsches Signal?
Moukoko: Das wäre der ganz falsche Weg. Gegen diese Menschen muss man kämpfen, egal wie. Es gibt immer Idioten. Es gibt aber auch genug Menschen, die es verstehen, selbst wenn du fünf Elfmeter verschießt. Da ist der Fußballgott manchmal einfach nicht auf deiner Seite.
Wie geht es Jessic?
Moukoko: Der ist einfach enttäuscht. Ich habe ihn aufgemuntert, dass er einfach nicht den Kopf hängen lassen soll. Wir sind ein Team, ein Haufen Burschen, die einfach Bock haben, Fußball zu spielen.
Hätten Sie den zweiten Elfmeter auch noch gerne geschossen?
Moukoko: Ich bin immer mutig. Hätten die mir den Ball gegeben, hätte ich nochmal geschossen. Ich habe keine Angst.
(SID)
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