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Frankreich vs. Belgien - 3 Dinge, die auffielen: Wildes Spektakel der Superstürmer Lukaku und Mbappé

Tobias Laure

Update 08/10/2021 um 16:38 GMT+2 Uhr

Frankreich und Belgien lieferten sich im Halbfinale der UEFA Nations League einen Schlagabtausch der Extraklasse, den die Équipe tricolore mit 3:2 (0:2) gewann. "Auf dem Spielfeld war es wie ein Boxkampf", fand der französische Keeper Hugo Lloris einen treffenden Vergleich. Zwei Mal sah es so aus, als ob Belgiens Romelu Lukaku den entscheidenden Punch gesetzt hätte. 3 Dinge, die uns auffielen.

Belgiens Lukaku (li.) im Spiel gegen Frankreich

Fotocredit: Getty Images

Was waren das für Halbfinals in der UEFA Nations League.
Auf Belgien wartet nun das Spiel um Platz drei gegen Italien.
Bitter für die Auswahl von Trainer Roberto Martínez, die gegen Frankreich eine Stunde lang auf der Siegerstraße schien.
Was beim Spektakel zwischen Frankreich und Belgien auffiel:

1. Lukaku der verhinderte Matchwiner

Lukaku, Mbappé, De Bruyne, Benzema, Hazard, Griezmann - das Lineup der Angriffsreihen beider Teams hätte nicht spektakulärer sein können, weshalb im Vorfeld der Begegnung vor allem vom Showdown der Superstürmer gesprochen wurde. Keine Frage: Das Spiel wurde den hohen Erwartungen tatsächlich gerecht.
Den ersten Nadelstich aus dem Kreis der offensiven Ausnahmekönner setzte Lukaku. Eine Körpertäuschung, ein Antritt über neun, zehn Meter - kraftvoller Abschluss aus spitzem Winkel zum 2:0. Der 28-Jährige schien Belgien nach 40 Minuten vorentscheidend in Richtung Nations-League-Finale gebracht zu haben.
Denkste.
Die französischen Widersacher hatten ihr Pulver noch nicht verschossen. Karim Benzema, bis dato blass geblieben, drehte sich auf engstem Raum und traf (62.) ebenso wie sieben Minuten später Kylian Mbappé per Elfmeter. Der 22-Jährige von Paris Saint-Germain setzte seine Technik und enorme Geschwindigkeit immer wieder effektvoll ein und hatte mehrfach die Gelegenheit, sich noch einmal in die Torschützenliste einzutragen.
Das Spiel im Turiner Allianz Stadium war ein Genuss für Fans offensiven Spektakels.
Dramatisch wurde es in der Schlussphase: Lukaku durfte sich einmal mehr als vermeintlicher Matchwinner fühlen. In der 87. Minute traf der Chelsea-Star zum 3:2 - ehe das Tor aufgrund einer Abseitsstellung zurückgenommen wurde. Und auch auf der anderen Seite überschlugen sich die Ereignisse. Paul Pogba setzte einen Freistoß an die Latte (89.), rund 60 Sekunden darauf überwand Theo Hernández Belgiens Schlussmann Thibaut Courtois. Die Entscheidung.
"Kylian und Karim haben Außergewöhnliches geleistet, sie haben vorne gepresst, Tore erzielt und den Unterschied ausgemacht", lobte Antoine Griezmann seine Kollegen in höchsten Tönen.
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"Unter unserem Niveau": Deschamps trotz Sieg mit klaren Worten

2. Mehr als "nur" ein Sieg für Frankreich

Frankreich war auf der Suche. Es sollte die Antwort auf die Frage gefunden werden, wo die Mannschaft wirklich steht. In den vergangenen Monaten hatte man neben Erfolgen auch "Rückschläge erlitten", wie Schlussmann Hugo Lloris nach der Partie erläuterte. Es sein "Auf und Ab" gewesen.
Das 3:2 gegen starke Belgier habe jetzt wichtige Erkenntnisse geliefert. "Wir suchen schon seit einigen Monaten nach einer Schlüsselleistung, und heute haben wir sie bekommen", so der Weltmeister von 2018. "Das wird der Mannschaft Selbstvertrauen geben. Das Positive war die großartige Reaktion der Mannschaft."
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Kylian Mbappé bejubelt seinen Elfmeter-Treffer gegen Belgien

Fotocredit: Getty Images

Den Verlauf der 90 Minuten plus Nachspielzeit bezeichnete Lloris als "Boxkampf". Es sei spürbar gewesen, "dass das Spiel in beide Richtungen gehen" könne. Aber: "Mental waren wir sehr stark, und das ist ein tolles Gefühl." Das wollen die Franzosen nun mitnehmen ins Endspiel, wo am Sonntag (ab 20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) Spanien wartet.

3. Charakter schlägt Statistik

Wie eng das Kräftemessen zwischen den beiden Nachbarn war, zeigt ein Blick auf die Statistiken. Der Ballbesitz sprach mit 51 zu 49 Prozent knapp für Belgien, das überdies zwei Eckbälle (4:2) mehr für sich verbuchen konnte. Die Passgenauigkeit lag auf beiden Seiten bei 91 Prozent. Alles in allem marginale Unterschiede.
Die Franzosen liefen wiederum häufiger ins Abseits (4:2) als die Roten Teufel, hatten aber bei den Torschussversuchen mit 16:11 die Nase vorne. Tatsächlich aufs Tor kamen jeweils sechs Schüsse, also auch hier kein Vorteil für eines der beiden Teams.
Ob sich irgendwo in diesen Zahlen der Grund für den französischen Finaleinzug versteckt? Schwer zu beantworten und unwahrscheinlich.
Ausschlaggebend war etwas anderes: Die Mannschaft von Didier Deschamps verlor nach dem 0:2-Rückstand nicht den Fokus und erzwang den Sieg mit beeindruckender Moral. So sah das auch Deschamps. Dass man "das Spiel auf diese Weise gewonnen" habe, zeige "die Charakterstärke der Mannschaft. Die Spieler geben nie auf."
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Deschamps: "Was Mbappé gesagt hat, interessiert mich nicht"

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