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England - Deutschland: Die DFB-Elf in der Einzelkritik - Musiala nutzt seine Chance - Kimmich taucht unter

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VonEurosport

Update 27/09/2022 um 09:48 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat nach der Blamage gegen Ungarn auch in England kein Erfolgserlebnis feiern können. Trotz 2:0-Führung kam die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick nur zu einem 3:3 (0:0). Neben Doppel-Torschütze Kai Havertz konnte in der Offensive nur Jamal Musiala überzeugen. Joshua Kimmich war in der Zentrale erneut nicht die ordnende Hand. Die DFB-Elf in der Einzelkritik.

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Hansi Flick wusste nicht so recht, was er von diesem wilden Fußball-Klassiker halten sollte, seine müden Stars trauerten konsterniert dem verpassten Prestigesieg hinterher. Zwei Monate vor der WM in Katar ist die DFB-Auswahl weit von der erhofften Titelform entfernt.
Im Klassiker von Wembley gegen England gab sie beim letzten Härtetest vor dem Turnier eine 2:0-Führung aus der Hand und kam nur zu einem 3:3 (0:0), Flick hat noch jede Menge Arbeit. Seine Elf schließt die Nations League als Gruppendritter vor Absteiger England ab. Vor dem WM-Auftakt gegen Japan am 23. November bleiben Flick nur noch sechs Trainingseinheiten und der Test eine Woche zuvor im Oman, um seine Stars doch noch bereit zu machen für die aktuell illusorisch erscheinende Mission fünfter Stern.
Die beiden England-Legionäre Ilkay Gündogan (52., Foulelfmeter) und Kai Havertz (67.) per Traumtor brachten Deutschland in einem wilden Spiel in Führung. Vor dem 0:1 war Jamal Musiala gefoult worden. Luke Shaw (72.) und der eingewechselte Mason Mount (75.) schlugen für die Three Lions zurück.
Nach einem Foul von Nico Schlotterbeck an seinem Dortmunder Klubkollegen Jude Bellingham verwandelte Harry Kane den Elfmeter nach Videobeweis (83.) zum englischen 3:2, Havertz glich nach einem Torwartfehler von Nick Pope aus (87.).

Die DFB-Elf in der Einzelkritik:

Marc-Andre ter Stegen: Manifestation des deutschen Überflusses in der Torhüter-Hierarchie: Hinter Manuel Neuer, vor Kevin Trapp. Erst einmal glänzend (25.), dann zweimal sicher (44./49.) gegen Raheem Sterling. Am Ende doch im Dreierpack bezwungen. - Note: 2,5
Thilo Kehrer: Rechts Profiteur des von Flick für gescheitert erklärten Experiments mit zwei offensiven Außenverteidigern. Defensiv lange sicher. Will Hansi Flick mehr Esprit, muss er aber einen anderen bringen. Zu spät beim 2:2. - Note: 3,5
Niklas Süle: Souverän und meist überzeugend im Stellungsspiel. Regelmäßig ordentliche Vorstöße. Lief bei der ersten englischen Großchance hinterher, seine Grätsche beim 1:2 kam um Zentimeter zu spät. - Note: 3,5
Nico Schlotterbeck: Ersetzte den gesperrten Antonio Rüdiger. Energisch im Zweikampf, den Ballvortrag zu Gündogan übernahm Süle. Verursacher des englischen Elfmeters gegen seinen BVB-Kollegen Jude Bellingham. - Note: 4
David Raum: Sein erneuter Einsatz trotz schwacher Leistung gegen Ungarn war ein klares Zeichen für die WM. Verbessert, ohne zu glänzen. Etwas mehr offensive Szenen als zuletzt. - Note: 4
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Deutschland: Musiala nutzt seine Chance

Joshua Kimmich: Ersatzkapitän. Unerklärlich formschwach, erneut nicht die gewohnte ordnende Hand. Seine Chip-Bälle fanden wieder keine Abnehmer. Immerhin ein gefährlicher 20-Meter Schuss (45.+2). - Note: 4,5
Ilkay Gündogan: Wieder erster Ballschlepper. Sortierte nach zehn Minuten gestenreich das Mittelfeld, blieb aber ohne Überraschungsmomente. Als Elfmeterschütze allerdings nervenstark. - Note: 3,5
Jonas Hofmann: Hat sich in der Startelf festgebissen, diesmal rechts eine Position weiter vorn. Spielte aber diesmal schwach, zur Pause ausgewechselt. - Note: 4,5
Jamal Musiala: Bekam die angekündigte Chance in seinem "zweiten Zuhause". Hatte im Zentrum extrem wenig Platz, das Spiel ordneten andere. In der zweiten Halbzeit von Havertz nach rechts verdrängt, wo er umgehend den Elfmeter herausholte und glänzend für Werner auflegte. Insgesamt daher doch belebend. - Note: 3
Leroy Sané: Erneut erkennbar motiviert. Leider ebenso harmlos. Wartete in der 60. Minute mutterseelenallein vergeblich auf einen Querpass Werners - er hätte wahrscheinlich ein Tor bedeutet. - Note: 4
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Deutschland: Werner erneut unglücklich

Kai Havertz: Kam dem Ball als Sturmspitze weit entgegen. Fast immer gut abgeschirmt und schwach, nach der Pause daher zentral hinter dem eingewechselten Werner. Das lag ihm sichtlich besser. Beendete eine Szene, die er selbst eingeleitet hatte, mit einem traumhaften Schlenzer zum 2:0 und sicherte mit seinem zweiten Treffer immerhin das Remis. - Note: 2,5
Timo Werner (ab 46.): Havertz brachte keine Gefahr, deshalb durfte sich der gegen Ungarn quasi unsichtbare Werner noch 45 Minuten lang ganz vorne versuchen. Sein schwacher Querpass verhinderte eine 100-prozentige Torchance (60.). Später vergab er selbst eine gute Gelegenheit. - Note: 5
Serge Gnabry (ab 68.): Gegen Ungarn war der Münchner extrem schwach, diesmal kam er für seinen Vereinskollegen Sane. Dann kippte das Spiel. - ohne Note
Robin Gosens (ab 68.): Hansi Flick wollte seine Alternative für Raum hinten links noch einmal in Aktion sehen. - ohne Note
Thomas Müller (ab 79.): Musste zunächst für Musiala weichen, kam nach dem 2:2 in der vergeblichen Hoffnung auf mehr Stabilität. - ohne Note
Armel Bella Kotchap (ab 90.+1): Kam in der Nachspielzeit. - ohne Note
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Flick bilanziert: Remis gegen England "sehr enttäuschend"

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